14 (Ina & Levi)

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Ein paar Kilometer vor dem Tor schickte Levi grüne Rauchgranaten in den Himmel. Die Mauer Garnison öffnete daraufhin das Äußere Tor der Mauer Rose.
Levi und sein Elite Trupp kamen vollzählig in der Stadt an. Sie hielten ihre Pferde an. Kommandantin Hange war bereits vor Ort, doch nicht nur sie hatte den Trupp erwartet.
Levi und seine Elite liefen den anderen Kommandanten und dem hohen Rat direkt in die Arme. Er stieg von seinem Hengst ab und wendete sich an Hange.
“Was soll das hier? Ich dachte, wir gehen dem ganzen aus dem Weg, wenn wir hierher reiten.” Hange sah auf seine Frage hin zu Boden.
“Levi, es tut mir leid. Ich erkläre dir alles später, zuerst müssen wir..” Hange wurde unsanft von einem Ratsmitglied unterbrochen.
“Zuerst müssen Sie, Truppführer, die Soldatin abgeben. Sie steht unter Arrest der Militärpolizei.” Levi sah den Ratsvorsitzenden wütend an. “Und was bitte wird ihr vorgeworfen?” Der Vorsitzende schüttelte lächelnd den Kopf.
“Sie sind herzlich eingeladen, genauso wie die Frau Kommandantin, der nächsten Gerichtsverhandlung über die besagte Soldatin Becker bei zu wohnen. Dort werden alle Fragen gewiss beantwortet. Wenn sie nun erlauben.” Der Vorsitzende gab dem Kommandanten der Militärpolizei ein Zeichen.
Levi sah zu Ina, die noch auf ihrer Stute saß. Diese hatte das gesamte Gespräch mit bekommen.
Der Kommandant ging zielstrebig an Levi und Hange vorbei. Ina, die gerade vom Pferd gestiegen war, wurde unsanft in Ketten gelegt und von dem Kommandanten abgeführt. Sie gingen, allen anderen voran, zu einem abgeschirmten Karren, der die Soldatin in Begleitung mehrer Militärpolizisten ab fuhr.
Levi konnte nichts tun, außer dabei zuzusehen, wie das unvermeidliche passierte.
Er sah den Ratsvorsitzenden wütend an. “Vielen Dank für eure Kooperation, das wird sich selbstverständlich nicht positiv auf die Mandantin auswirken. Noch einen schönen Tag!” Der Vorsitzende drehte sich zufrieden um und besetzte ein Pferd, welches dem Karren hinter lief.
Levi drehte sein wütendes Gesicht zu Hange, die immer noch traurig zu Boden blickte.
“Würdest du mir jetzt bitte erklären was das gerade für eine Scheiße war?”
Hange sah ihn bedrückt an. “Nicht hier Levi, komm, wir haben bis zur Anhörung eine Unterkunft in der Nähe.” Hange blickte besorgt auf die Soldaten in Levis Trupp. Sie verstanden die Welt nicht mehr, wie konnte Ina so einfach verhaftet werden?
“Kommt schon. Wir sind hier nur dabei angeglotzt zu werden.” Sagte Hange unzufrieden. Levi sah sich um. Um ihn herum waren viele Bürger der Stadt, die sich im stillen die Mäuler zerrissen. Levi nahm Mira und besetzte die Stute, er gab Hange seinen Hengst, da sie mit Mira nicht klar gekommen wäre.
Hange führte den Trupp zu der Unterkunft. Dort angekommen, gaben sie die Pferde an einen Stall Betreuer. Das Haus in der Stadt war klein, bot jedoch jedem genug Platz. In Hanges Büro angekommen konnte Levi dann endlich mit ihr reden.
“Jetzt sag mir verdammt, was das für ein Scheiß war!” Hange legte den Kopf in ihre Hände.
“Ich hatte keine Wahl okay? Wir wurden bereits in der Frischlings Unterkunft erwartet. Sie hätten mir fast den Kopf abgerissen als ich sagte, dass Ina bei dir sei!”
Levi lief angespannt durch das Büro. “Hast du eine Ahnung, was die jetzt mit ihr machen?” Fragte er besorgt.
“Sie werden vor morgen Abend gar nichts mit ihr machen. Ich habe auf diese Verhandlung bestanden.” Levi lief weiterhin Kreise in den Boden.
“Was soll denn deiner Meinung nach, noch für sie dabei rausspringen? Das zögert es doch nur hinaus!”
Hange schüttelte den Kopf. “Ich möchte eigentlich nur herausfinden, wie diese Information vor unserem Eintreffen in der Stadt publik werden konnte.”
Levi blieb abrupt stehen. “Dann ist sie dir also egal? Ist es das Hange?”
Hange sah ihn erschreckt an. “Natürlich nicht! Wo denkst du denn hin? Aber was können wir schon tun, um sie da raus zu holen?”
Levi senkte den Kopf. Seine Wut machte ihn wahnsinnig. “Ich hätte sie niemals mitnehmen dürfen. Sie hätte einfach weiter humpeln müssen!” Hange sah Levi besorgt an. “Das ist nicht deine Schuld Levi..” Sie wollte weiter reden, doch Levi war dabei durch zu drehen. Er schlug mit seinen Fäusten fest auf Hanges Tisch. Seinen Kopf ließ er dabei hängen. Er sah nicht hinauf zu ihr, sondern auf seine Fäuste.
“Es ist verdammt nochmal meine Schuld Hange! Sie hat noch nie auf Befehle gehört. Ich hätte es wissen müssen!”
Hange war so erschrocken, dass sie keinen Ton herausbrachte. Levi drehte sich zur Tür und ging ohne ein weiteres Wort.
 
 
-Ina-
 
 
Die Unterhaltung von Levi und dem Ratsvorsitzenden war nicht zu überhören. Ina sah auf die Zügel von Mira und verstand, dass sie besser keinen Widerstand leisten sollte, damit sie Levi und Hange nicht noch weiter in den Schwierigkeiten brachte.
Ohne Konflikte stieg sie von Mira ab und ließ sich vom Kommandanten der Militärpolizei verhaften. Unsanft legte ihr dieser feste Eisenketten um die Handgelenke. Ina senkte den Kopf und wurde von ihrem Trupp weg geführt. Der Karren, in den sie gebracht wurde, war von außen mit Gittern verschlossen. Als wäre sie eine Art Tier, welches man zur Schlachtbank fuhr.
Drinnen saßen, um sie herum mehrere Soldaten, die ihre Schusswaffen auf Ina gerichtet hatten. Sie hatten offensichtlich den Befehl zu schießen, falls sie sich bewegte.
“Ich darf doch aber atmen, oder?” Sie scherzte. “Du darfst den Mund halten oder sie dürfen schießen.” erwiderte der Kommandant. Inas Grinsen verschwand.
“Weißt du, es würde mir niemand übel nehmen, wenn ich deine Leiche im Gefängnis abliefern würde. Hauptsache, irgendwas von dir kommt dort an.”
“Ich verstehe.” Ina war ernster geworden. Auf ihren Satz hin luden die Soldaten ihre Waffen und entsicherten sie. “Noch ein Ton, und es war dein Letzter.” Sagte der Kommandant streng.
Ina hielt daraufhin ihren Mund geschlossen. Sie sah nach hinten raus. Der Platz, auf dem ihre Truppe stand, wurde langsam aber sicher immer kleiner.
 
 
Am Gefängnis angekommen, setzte man ihr einen Sack über den Kopf, um sie nicht den Schaulustigen zu präsentieren und damit sie den Weg hinaus nicht kannte. Im Falle eines Fluchtversuchs, würde sie in den zahlreichen Gängen unter der Erde nicht weit kommen.
Man führte sie einige Meter tief und lange Gänge entlang bis zu einer kalten, nassen Zelle.
Ihr wurde der Sack abgenommen, danach gab man ihr einen Schubs und sie fiel in die Zelle hinein. Am Boden und an der Decke hingen Ketten. Der Kommandant trat ein und zog ihre Arme unten am Boden fest. Die Beine ließ er frei.
“Das ist nur für heute Nacht, keine Sorge. Du wirst gut bewacht. Hier unten wird niemand zu dir kommen. Auch nicht dein ach so toller Truppführer oder diese, lächerliche Kommandantin von Brillenschlange.” Der Kommandant lachte. Ina blickte so lange zu Boden wie sie nur konnte, doch seinen letzten Kommentar konnte sie nicht einfach so stehen lassen. Sie holte tief Luft, dann sah sie den Kommandanten an und spuckte ihm auf die Schuhe. “Ihr habt ja keine Ahnung!”
Sagte sie wütend. Der Kommandant wischte sich die Spucke von den Schuhen ab.
“Achso, du willst spielen, gut, da bin ich dabei. Dir tut das sicher nicht weh oder?” Er zog eine Pistole und schoss ihr in beide Hände. Ina zog ein schmerzendes Gesicht. Schrie jedoch nicht.
“Sicher, kein bisschen Kommandant. War das alles, was ihr könnt?” Ina sah ihn fordernd an. Der Kommandant begann zu grinsen. “Mit nichten Kleine. Soldaten! Sichert den Eingang. Das dauert hier eine Weile.” Die Soldaten der Militärpolizei sahen sich unsicher an, befolgten jedoch den Befehl und stellten sich vor den Eingang des Ganges.
Der Kommandant folterte Ina. Erst versuchte sie stark zu bleiben. Doch nach ein paar Stunden konnte sie sich nicht mehr auf ihre Wunden und deren Heilung konzentrieren. Der Kommandant schlug und trat auf sie ein, nachdem er ihr sämtliche Finger und Zehen heraus gerissen hatte. Ina bekam, durch die Tritte, innere Blutungen und begann vor Schmerz zu schreien. Ihre Schreie drangen durch den gesamten Komplex, der unteren Gänge. Der Kommandant erfreute sich daran, sie endlich gebrochen zu haben. Sogar ein Auge schnitt er Ina zum Schluss heraus.
Sie hing nur noch da, an ihren Ketten, am Boden. Ihre Schreie hatten langsam aufgehört. Dem Kommandanten wurde es daher wohl langweilig. “Nun, ich glaube, das wäre alles für heute. Keine Sorge, ich setze die Verhandlung etwas früher an. Damit sie sehen, wer dich wirklich unter Kontrolle hat.” Er grinste siegessicher und verließ das Gefängnis. Ina schaffte es nicht mal mehr, ihren Kopf zu heben. Sie blutete am und im ganzen Körper. Das alles auf einmal zu heilen würde Tage dauern. Sie musste sich zuerst auf die inneren Verletzungen konzentrieren.

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