39.1 (Ina & Hange)

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Ina sah zu, wie Georgs Körper von der Strömung des Flusses weg getragen wurde. Inas Hände waren mit Georgs Blutverschmiert. Sie blickte hinab und wusch sie in dem fließenden Wasser.
Sie dachte an Georg, an Boris und Franz, nicht zuletzt dachte sie auch an Anna und ihre Eltern. Ina wurde sauer, sie gab nach wie vor Zekke und nun auch den Soldaten aus Marley die Schuld daran.
“Ina.. vielleicht sollten wir..” Begann Hange zaghaft, doch Ina hatte bereits eigene Pläne. Sie sah wütend hinauf zu Hange, die ihren Mund sofort stoppte und still war.
Ina stand auf, ihre Miene war ungewohnt kalt und grau zugleich. Sie blickte sich kurz um, zu Levi, ließ den Kopf fallen und blickte zurück zu Hange.
“Verzeiht mir bitte. Aber ich werde das jetzt beenden!” Sagte sie entschlossen und trat vor. Hange wollte sie aufhalten und griff nach Inas Arm, doch Ina ließ das nicht zu. Sie bildete eine Verhärtung um ihren Arm herum. Aus dieser sie sich löste, sobald Hange die Verhärtung berührt hatte. Hange stand nun mit dem falschen Arm in der Hand da und musste zu sehen, wie Ina ihren Weg fort setzte. Der Rest des Trupps sah ihr ebenfalls stumm hinterher.
Ina öffnete den Ring und schnitt sich den Mittelfinger ab. Als sie außer Reichweite der Truppe gewesen war, verwandelte sie sich.
Aus ihrem rot-gelben Blitz wuchs der Stachel Titan, der sich mit dem Tier Titan vermischt hatte. Auf ihrem Körper wuchsen nun Stacheln, während ihre Gliedmaßen mit Fell bedeckt waren. Auch große Spitze Ohren hatte ihr Titan von Zekke bekommen. Die Truppe erschreckte bei ihrem Anblick, erst jetzt wurde allen klar, was Ina getan hatte.
 
 
-Hange-
Hange sah erschrocken zu Levi. Dieser hatte seine Augen geschlossen. Ihm lief ein Fluss aus Tränen über den Verband. Enttäuscht und immer noch ungläubig über die letzten Minuten, trat Hange ans Ufer.
“Kommt schon, sie wissen jetzt wo wir sind. Wir müssen ein anderes Versteck finden.” Sagte Hange nachdenklich. Der Trupp folgte ihr. Reiner blieb noch einen Moment stehen. Hannah trat zu ihm.
“Komm schon Reiner, wir können ihr jetzt nicht helfen.” Sagte sie behutsam.
Reiner wandte seinen Kopf herunter. “Wieso ihr helfen? Hat sie Zekke etwa tatsächlich gefressen?” Fragte er starr vor Verwirrung.
Hannah nickte langsam. “Ja Reiner, das hat sie wohl. Vergiss aber nicht, dass du dich, letzten Endes, auch gegen ihn gestellt hast.” Sagte sie anschließend und ging. Reiner blickte zu Boden und drehte bei. Er folgte Hannah und dem Trupp, bis in den Wald hinein.
Hange machte ein Feuer, da es schon bald begann, dunkel zu werden.
Sie kochte aus den Vorräten ein Stew, welches die Soldaten wieder zu Kräften bringen sollte.
Die Soldaten saßen eine Weile stumm um das Feuer herum. Ab und zu konnten sie Inas Schreie hören und Kanonen Schüsse ertönten durch den Schall.
“Wieso können wir ihr nicht helfen?” Fragte Mikasa, die eigentlich nur an Eren dachte.
“Ihr müsst euch alle erstmal ausruhen, sonst werdet ihr anfangen Fehler zu machen. Dadurch sterben bloß noch mehr von uns.” Stellte Hange fest. Peak, die noch immer in ihrem Titan verweilte, nickte mit ein.
“Sie schafft das schon, starkes Mädchen!” Sagte sie und wandte ihren Kopf nach oben, Richtung Städte.
“Was machen wir, wenn sie nicht wieder kommt?” Fragte Reiner nachdenklich.
“Was heißt hier nicht wieder kommen? Natürlich kommt sie wieder! Ina wird nicht so einfach sterben!” Rief Hannah entsetzt. Bernd griff nach ihrer Hand und zog sie herunter. Er hatte zwar nicht hören können, was sie sagte, doch er spürte, dass sie sich aufregte.
Hannah setzte sich widerwillig und schrieb vor Bernd in die Erde, was Reiner gefragt hatte.
Bernd schüttelte ebenfalls mit dem Kopf und hielt eine Hand auf Hannahs Schulter, als Zeichen, dass er ihre Meinung teilte.
“Ich denke auch, dass sie es schaffen wird. Ina ist zwar nicht gehorsam, aber sie weiß, was sie tut.” Sagte Armin.
“Ist mir egal, ob sie stirbt oder nicht. Wir können nicht ewig hier bleiben.” Stellte Annie fest.
Hange sah auf und blickte Annie mit großen Augen an. “Was stellst du dir denn vor, was wir machen sollen?” Fragte Hange entsetzt.
Annie stand auf und zeigte Richtung Stadt. “Sie lenkt die komplette Marley Armee mit diesem Ding ab. So viele Panzer, wie dort schießen, habe selbst ich noch nie gehört. Am südlichen Hafen wird ihre Deckung also verloren sein und wir können uns ein Luftschiff schnappen und von hier abhauen. Oder wir bombardieren die Stadt, bis sie alle tot sind.” Schlug Annie vor, verschränkte ihre Arme und setzte sich wieder. Der Trupp sah sich untereinander an, bis Hange anfing zu sprechen.
“Also, das ist eigentlich sogar eine halbwegs vernünftige Idee. Was haltet ihr anderen davon?” Fragte Hange.
Alle nickten soweit ein, bis auf Hannah. “Was machen wir, wenn Ina doch zurückkommt? Wir können wohl kaum einen Brief hier lassen!”
“Wenn wir über ihren Kopf fliegen, dann wird sie uns schon bemerken.” Warf Annie ein.
“Ich denke, es wird nicht schaden, wenn wir bis Morgen früh bleiben. Falls sie bis dahin nicht hier sein sollte, gehen wir allein.” Sagte Hange abschließend und verteilte Nachschläge.
Ein paar Stunden später schlief die Hälfte der Soldaten, als laute Explosionen durch die Luft prallten. Die Truppe stand schnell auf und sah in den Himmel über der Stadt. Blitze schlugen überall in der Stadt und vereinzelt außerhalb ein. Blitze, wie sie in die Menschen einschlugen, bevor sie sich in einen Titan verwandelten.
“Was? Noch mehr? Kommandantin, wir müssen etwas unternehmen!” Sagte Reiner streng.
Hange sah nachdenklich aus, nickte jedoch zu.
“Wir packen zusammen, länger können wir nicht mehr warten.” Hange und der Trupp begannen das Lager zusammen zu packen.
Kurz bevor sie fertig waren, hörte Hannah ein Rascheln aus dem Wald. “Achtung! Da kommt jemand!” Rief Hannah vom Rand des Feuers. Der Trupp stellte sich in einer Verteidigungslinie auf und richtete ihre Waffen gegen den Rand des Waldes.
“Wer ist da? Kommt schon raus!” Rief Hange entschlossen.
 
 
 
 
-Ina-
Ina verwandelte sich im Wald in ihren Titan, sie spürte, dass er sich verändert hatte. Nicht nur äußerlich war die Gestalt anders. Er war wärmer als vorher und schien ihr Kraft zu spenden. Gleichzeitig spürte sie Zekkes Geist in sich, der gegen sie arbeitete und ihr Kraft entzog.
Ina bewegte sich dennoch entschlossen auf das Stadtinnere zu, um die Marley Soldaten zu vernichten und mit Eren zu kämpfen. Sie ahnte nicht, was sich tatsächlich in der Stadt abspielte.
Als sie dort ankam, fand sie niemanden vor, außer die Titanen, die noch immer an einzelnen Gebäuden kratzten und versuchten, hinauf zu klettern. Ina dachte nach und erkannte, dass Eren womöglich die Armee aus Marley weggelockt hatte. Mit all diesen Titanen würde er wahrscheinlich auch mehr Land und Menschen töten können, als es bisher alle vermutet hatten. Ina sah sich in der Stadt um.
Sie hatte keine Zeit, um sich um all die Menschen und Titanen dort zu kümmern. Die Rachegelüste an Marley und ihr Schmerz waren zu groß. Ina wollte Blut mit Blut begleichen. Sie dürstete es nach dem Präsidenten Marks. Auch Kolja wollte sie sich vornehmen, nachdem er seinen besten Freund getötet hatte.
Bei den ganzen Namen in ihrem Kopf wurde sie ganz wuschig. Plötzlich, zu allem Überfluss, hörte sie Zekkes Stimme in ihrem Kopf.
Es waren seine Erinnerungen, die sich in ihr abspielten. Sie sah beispielsweise, wie Zekke erklärte, dass man mit der Hilfe von Ymir die Bewohner von Paradis unfruchtbar machen konnte. Ina erschrak, als sie den grausamen Gedanken verfolgte. Wobei ihr jedoch noch ein weiterer dazu in den Sinn kam. Was wäre gewesen, wenn Zekke auch mit Eren darüber geredet hatte? Hätte er dem zugestimmt? Oder hatte Eren sich sogar sein ganz eigenes Ziel daraus gebastelt?
Wozu hatte er Ina damals gebraucht, bei Ymir? Sie dachte viel nach. Zekkes Erinnerungen halfen ihr dabei, bereiteten ihr jedoch genauso großen Kopfschmerz. Auf einmal zogen sich ihre Gehirnzellen zusammen, als sie einen Satz von Zekke an den Hauptmann von Marley hörte.
“Nur sie ist in der Lage, den Urtitan zu empfangen, dies war die eigentliche Macht, die Ymir an ihre jüngste Tochter Maria weitergegeben hat. Sie ging nicht an die Träger der anderen 9.”
Ina riss ihre Augen auf. Eren wollte ihr also gar nicht helfen, den Krieg zu verhindern. Er hatte sich tatsächlich nur selbst dabei geholfen, seinen eigenen kranken Plan umzusetzen. Ina sah sich um und musste erschüttert feststellen, dass sein Plan wohl oder übel darin bestand, das gesamte Festland zu zerstören, damit niemand mehr auf Paradis angreifen konnte.
Ina wurde immer wütender und lief nach Westen. In dieser Richtung entdeckte sie Panzer, die hinter den letzten kolossalen Titanen her waren, die aus den Mauern gekommen waren.
Ina brüllte los und vernichtete einen dieser Panzer. Einige andere drehten daraufhin zu Ina um und beschossen sie mit schweren Geschützen.
Ina versuchte, dem Stand zu halten, was sich als äußerst schwierig herausstellte. Sie wurde öfter und schwerer getroffen, als ihr lieb war.
Ina nahm Schwung und schlug einen Panzer beiseite. Ihr fiel auf, dass ihre Arme nun wesentlich länger waren als vorher. Unten auf dem Boden lagen bereits zahlreiche Kugeln, die die Panzer auf sie abgeschossen hatten. Ina bückte sich und hob ein paar davon auf. Sie setzte an, wie Zekke, und bewarf die Panzer mit deren eigenen Kugeln. Wie zu erwarten sprengte das den Rahmen des Fahrzeugs. Ina freute sich über das Gelingen ihrer Idee und warf zu ihrer eigenen Genugtuung weitere Male. Mit einem guten Treffer schaffte sie es sogar, dass die Panzer Feuer fingen und explodierten.
Sie fühlte sich gut und kam ihrem Ziel etwas näher. Marley jedoch hatte noch nicht ausgedient. Sie hatten noch einige weitere Fahrzeuge dabei, die etwas kleiner waren als die Panzer. Außerdem hatten die Soldaten in einem Lager die Donnerspere von Hange entdeckt und nutzen diese nun, um Ina fertig zu machen.
3 Soldaten schossen, von verschiedenen Dächern aus, gleichzeitig auf Ina, sodass sie an beiden Armen und am unteren Nackenbereich getroffen wurde. Sie konnte dadurch nichts mehr werfen.
In ihr drin schmerzte alles. Es glühte um ihre Gliedmaßen, da der untere Nackenbereich ihres Titanen mit ihren menschlichen Beinen verbunden war. Inas Titan sackte auf die Knie. Es war mittlerweile tiefste Nacht geworden und sie versuchte immer noch, allein gegen die Truppen aus Marley an zu kämpfen.
Ina dachte wieder an all ihre Kameraden, nachdem sie im Titan auf den Knien gelandet war. 2 Soldaten aus Marley setzten an, um ihr in den Nacken zu schießen. Kurz bevor sie ihren Schuss abfeuern konnten, richtete sich Ina wieder auf und sah in den Himmel. Im Inneren begann sie zu schreien, so laut sie konnte. In Gedenken an ihre Familie und an all die, die sie verloren hatte.
Der dunkle Himmel wurde erhellt durch ihre laute und starke Stimme. In Inas Augen regte sich etwas. Sie öffnete sie langsam und sah in der ganzen Stadt gelbe, helle Blitze, die aussahen, als würden sich hunderte Menschen in Titanen verwandeln.
Kurz darauf wurde Ina von den 2 Soldaten mit den Donnerspeeren im Nacken getroffen und ohnmächtig.
 
 
 
 
-Kommandant Ellrich-
Als Titan ist es nunmal so, dass man an nichts anderes denken kann, als Menschen zu fressen. Dies oder so ähnlich stellte man sich immer vor. Tatsache jedoch ist, dass die Seele nichts denkt, während man ein Titan ist. Sie sitzt im Nacken fest und will ausbrechen. Man ist auf der Suche nach jemanden, der einem einen Körper geben kann. Deswegen fressen die Titanen wahllos Menschen, weil jeder von ihnen ein potenzieller Spender sein kann.
Kurz bevor es geschah, kämpfte Ellrich munter gegen die Soldaten aus Marley. Plötzlich ertönte Zekkes Schrei und es schlugen unzählig viele Blitze in die Städte ein. Ellrich selbst verwandelte sich in einen vergleichbar kleinen Titan, der 3 Meter Klasse. Er versuchte mit den anderen mit zu halten und schnappte sich so viele Menschen wie er fressen konnte. Die Menschen, die er fraß, kannte er nicht mal. Er wollte einfach nur wieder zu einem Menschen werden. Ellrich selbst kontrollierte den Titan auch nicht. Seine Seele befand sich zwischen der Welt der Toten und der Lebenden. Er hatte lediglich das Bedürfnis, die Seite der Toten verlassen zu können.
Er lief also weiter, in Richtung Leben. 2 Tage war er gefangen im Jenseits, bis ohne Vorwarnung in der nächsten Nacht erneut solch ein Blitz über ihm erschien. Ellrich streckte seine Hände aus, um ihn zu greifen. Er erreichte ihn und hielt ihn fest, bis er seine Macht entfesselte. Ellrich sein Titan brach zusammen und er konnte seinen Körper hinten aus dem Nacken heraus ziehen. Kurz nachdem er sich einen Überblick verschaffen konnte, sah er, dass es allen Titanen so ging wie ihm. Die Soldaten, die durch den Wein zu Titanen geworden waren, hatten sich alle zurück verwandelt.
Ellrich sah sich noch weiter um. Er entdeckte seine Kameraden und Unterstellten. Nachdem sie sich alle aufgerichtet und formiert hatten, sahen sie sich in der Stadt um. Ellrich entdeckte die Panzer, die Ina vernichtet hatte. Auch das Skelett ihres Titanen war noch auf den Trümmern der Stadt zu sehen. Ellrich wusste, dass sie noch irgendwo an zu treffen sein musste. Gemeinsam mit seinem Trupp, zu dem auch Ella angehörte, suchten sie nach Ina. Einige Zeit später fanden sie eine Marley-Truppe, die an einem Feuer mit der bewusstlosen Ina saß. Ellrich gab den Befehl, die Männer so leise wie möglich auszuschalten. Nachdem das erledigt war, schnappte Ellrich sich Ina. Sie war entstellt, ihr fehlte der linke Arm und beide Beine. Im Gesicht trug sie noch immer die Narben, des Titans. Ein paar Soldaten aus der Mauer Garnison waren zu Ellrichs Trupp gestoßen und schlossen sich ihm ebenfalls an. Sie verrieten ihm, dass sie von der Mauer aus gesehen hatten, wo Inas Truppe gekämpft hatte und erinnerten sich auch an den Wald, der gute Deckung bot. Der Trupp von Ellrich beschloss, dort nach der Truppe von Hange zu suchen.
Ellrich und seine Kameraden folgten noch in derselben Nacht den Spuren von Zekkes und Levis Kampf, bis zum Fluss. Danach gingen sie Flussabwärts, hinter Peaks Spuren her.
Auf dem langen Weg schlossen sich noch weitere Eldia an, die quer verstreut als Titanen im Land herum gestreunert waren. Frischlinge, Rekruten aber auch Ärzte und einfache Bürger, die vom Wein getrunken hatten, waren dabei.
Ellrich führte sie, mit etwas Abstand, an und trat als erster durch den dichten Wald, bis er Hanges Ruf hörte.
 
 
“Wer ist da? Kommt schon raus!” Rief Hange entschlossen. Ellrich hob die Hände und trat in gebückter Haltung aus dem Dickicht. Ina lag dabei noch immer auf seinem Rücken.
“Nicht schießen! Ich bin es, Kommandantin Hange! Wir haben etwas gefunden, dass ihr sicher zurück haben wollt!” Sagte er leise und behutsam. Danach blickte er leicht hoch. Hange senkte ihre Waffe. Hannah stürmte an ihr vorbei, sowie auch Bernd. Er hob Inas Körper von Ellrich herunter und setzte sie zu Hannah.
“Wie ist das möglich?” Fragte Hange, die erwartet hatte, dass Ellrich ein Titan gewesen war. Ellrich lächelte und zuckte mit den Schultern. Er zeigte hinab auf Ina. Ihr Kopf lag auf Hannahs Schoß. Bernd stand direkt vor ihr und sah auf die Beinstummel, er beugte sich hinab zu Ina und gab ihr eine Backpfeife, damit sie aufwachte. Nichts geschah. “Nein, nein, warte Bernd, geh mal zur Seite.” Sagte Hange entschlossen und zeigte ihm, dass er beiseite rutschen sollte. “Das muss man anders angehen.” Sie ging an den Platz, an dem Bernd stand und nahm zwei Finger, die sie in jeweils ein Nasenloch steckte. “Ih, Kommandantin, was macht ihr da?” Fragte Hannah angeekelt.
Hange sah zu Boden. “Schmerzen haben auch ein Gedächtnis. An die hier wird sie sich erinnern. Ganz sicher.” Sagte sie leise und schoss ihre Finger mit einem Ruck zur Seite, sodass Inas Nase brach und zu bluten begann.
Ina schreckte hoch und schrie vor Schmerz. “Ahh! Kommandantin!” Rief Ina und hielt ihre blutige Nase fest. Ein paar Funken sprangen von ihr ab. Ina richtete schnell ihre dampfende Nase, dann sah sie nach oben. Sie erblickte Hange, die vor ihr kniete und Bernd, der direkt dahinter stand.
“Was ihr? Wie bin ich denn?” Ina drehte ihren Kopf unter Schmerzen, sie sah hinter sich auch Hannah und Ellrich stehen. “Nanu? Solltet ihr nicht eigentlich?”
Ina drehte sich wieder mit dem Kopf. “Und wie kommt ihr alle hier her?” Fragte sie verwirrt. Hange zuckte mit den Schultern. “Ich schätze, das müssen wir noch herausfinden.” Sie klopfte Ina auf den Stummel ihres linken Armes. Ina verließ dabei die Farbe aus dem Gesicht.
“Moment, was..” Sie sah auf ihren Stummel und begann panisch auf und ab zu hüpfen. Ellrich griff ihre Schulter und versuchte, sie zu beruhigen. Er lächelte.
“Ich glaube Ina, dass dein Schrei uns wieder zurück verwandelt hat.” Ina sah auf und verstand seine Worte, wollte sie jedoch nicht hören. Sie hatte den Arm verloren, an dem sie den Ring trug. Was würde Levi wohl sagen? Wo war er überhaupt? Inas Kopf war wieder überlastet. Sie rieb ihn sich mit der rechten Hand. Ellrich griff danach und zog die Hand nach hinten.
“Du solltest wirklich besser darauf aufpassen. Es war nicht leicht, ihn an zu fertigen. Er hat mich mehrere Wochen gekostet!” Sagte Ellrich, nachdem er sich den Ring aus seiner Hemdtasche gezogen hatte. Er legte ihn behutsam in Inas Hand und schloss sie. Ina sah verwundert auf die Faust und zog sie zu sich ran. Sie öffnete sie und sah auf den Ring. “Den, den habt ihr gemacht?” Fragte sie überrascht. “Ja, selbstverständlich war ich das! Wer sonst hätte so einen meisterhaften Ring herstellen können?” Frage er stolz. Ina lächelte. “Da habt ihr wohl Recht Kommandant. Vielen Dank, dass ihr ihn mitgenommen habt!” Sagte Ina und verbeugte sich kurz.
Nach und nach, als sicher war, dass keine Gefahr in der Nähe war, kamen auch die anderen Eldia in das Dickicht. Hange setzte sofort neues Stew zum Kochen auf und beschloss, die mittlerweile große Gruppe, erstmal rasten zu lassen. Ina wurde währenddessen neben Levi auf den Waldboden gelegt. Sie musste sich vollständig regenerieren, bevor sie wieder kämpfen konnte. Durch den Tier Titan in ihrem Blut schien es schwerer zu werden, sich zu regenerieren.
 
 
In der Gruppe, die Ellrich mitbrachte, war auch die Schwester von Boris gewesen. Sie bekam die traurige Nachricht von Hannah erzählt. Es schockte Pepe sehr, doch sie blieb stark und wollte am nächsten Morgen allen Soldaten helfen und auch Bernd seine Ohren untersuchen. Außerdem wollte Hange, dass sie Levis Verbände wechselte.
Es gab viel zu tun, für jeden der Gruppe.
 

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