23 (Ina & Levi)

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Ina stand nach der Landung auf und enthärtete ihren Rücken. Die Soldaten konnten abspringen.
Ina holte ein paar Pferde von der Mauer. Unter anderem auch Levis Hengst. Der fast durch ging, da er Angst vor Inas Titan hatte.
 
 
Nachdem alle Soldaten mobil waren, befahl Hange, dass sich Ina zurück verwandeln sollte.
Ina lief ein paar Meter weiter, damit die Kanonen der Mauer sie nicht mehr erreichen konnten. Danach setzte sie sich und begann die Verbindung zu ihrem Titan Körper zu lösen.
Es fiel ihr etwas schwer, da sie sich schon seit Wochen nicht mehr verwandelt hatte. Ihr Titan Körper fiel nach vorn und landete unsanft auf dem Boden. Levi stieg von seinem Pferd und schwang sich mit seinem 3D Manöver auf den Hinterkopf des Titanen, um ihren Nacken zu sehen. Er begann zu dampfen, Ina zog ruckartig ihren Kopf hinaus. Sie streckte ihn Richtung Sonne nach oben, dann öffnete sie ihre Augen. Sie blickte weiter vor und entdeckte Levi auf dem Hinterkopf, wie er auf sie herab sah. Sein Umhang wehte im Wind.
Ina lächelte. “Es ist schön euch wieder zu sehen, Truppführer!” Sagte sie und ließ ihren Kopf schwer fallen.
Levi schwang hinab zu ihr und riss ihn an den Haaren nach oben. “Komm da raus! Wir haben keine Zeit Becker!” Sagte er streng.
Ina sah ihn durch ihre vernarbten Augen an. Sie zog beide Arme auf einmal hinaus und stand dann einfach auf. Levi und Ina schwangen hinab.
“Oh nein, ich glaube, ich hab mich verzählt!” Sagte Ina plötzlich. Sie sah durch die Runde und stellte fest, dass sie für sich selbst kein Pferd herunter gehoben hatte.
“Das ist nicht dein Ernst?” Fragte Levi genervt. Hange kam auf Levis Hengst angeritten. “Kein Problem, sie wird sowieso mehr als Titan unterwegs sein. Komm schon, du kannst bei mir mit reiten!” Sagte sie fröhlich. Levi hielt einen Arm vor Ina, die gerade auf die Kommandantin zu gehen wollte.
“Kommt gar nicht in Frage. Du hast ihm schon genug Angst gemacht!”
Levi schüttelte den Kopf. Mikasa brachte ein Pferd zu ihm. “Du reitest bei mir mit. So kann ich besser auf dich aufpassen.”
Ina wurde kurz rot, dann setzte Levi auf und hielt Ina eine Hand hin. Sie lächelte ihn schelmisch an. “Wolltet ihr das nicht nur einmal machen?” Fragte sie. Levi erschreckte kurz, doch bekam seine genervte Miene schnell wieder.
“Jetzt komm, oder wir gehen ohne dich.” Sagte er kalt. Ina nahm das an und ließ sich von Levi hochziehen.
Der Trupp ritt los. Ganz vorn waren Hange und Levi. Der Rest ritt halbwegs formiert hinter ihnen her. Die Truppe war zu klein, um Rauchgranaten ab zu feuern. Sie liefen einfach um die Titanen herum und versuchten, so gut es ging, ohne Kämpfe durch das unbekannte Gebiet zu reiten.
Je weiter südlich sie ritten, desto weniger Titanen bekamen sie zu Gesicht.
 
 
Nach 2 Tagen Regen und grauen Wolken hatten sie endlich das Glück einen warmen und sonnigen Herbsttag zu erwischen. Sie ritten weiter.
Nach einem weiteren halben Tag passierte etwas Unerwartetes.
“Seht mal! Sind das Möwen?” Fragte Eren von hinten.
Der Trupp hob seine Köpfe und entdeckte die Möwen ebenfalls.
Hange freute sich, auch Ina konnte ihre Augen nicht abwenden. Levi war der einzige, der die Sache nicht so gelassen ansah.
“Das heißt, es stimmt also.” Stellte er grimmig fest. “Was meinst du?” Fragte Hange schnell. Levi war noch immer grimmig. “Unser ganzes Leben war eine Lüge. Es ist nur eine Insel Hange.”
Sagte er streng. Hange wurde nachdenklich. Der Boden unter den Pferden begann langsam sich zu verändern.
“Seht mal gerade aus! Dort ist sie. Eine Mauer! Das muss der Hafen sein!” Freute sich Ina.
Der Trupp ritt auf, sodass nun alle in einer Reihe ritten. Die Pferde wurden langsamer und als der Boden komplett versandet war, stiegen sie alle ab.
“Was für eine Woche! So viel bin ich im Leben noch nicht geritten!” Sagte Hange und streckte sich.
Der Rest des Trupps tat es ihr gleich. “Wie sollen wir denn darüber kommen?” fragte Franz. Boris sah zu den Seiten. “Gar nicht mein Freund. Sieh mal.” Er deutete auf Schlitze, die sich in der Mauer befanden. Sie waren breit genug für Menschen, doch nicht für Titanen.
“Ob.., ob sich dahinter vielleicht, ein Strand befindet?” Fragte Armin leise und nachdenklich.
Boris und Franz sahen sich an, Freude machte sich in ihren Gesichtern breit. Sie liefen los und begannen sich durch die Mauer zu quetschen.
“He wartet!” Rief Hannah, sie lief ihnen hinterher, auch Bernd folgte ihr daraufhin. Armin, Eren und Mikasa entdeckten einen weiteren Schlitz, durch den sie sich drängten. Ina konnte sich nicht mehr halten und lief ebenfalls los. Hange und Levi waren unentschlossen. Doch nach ein paar Minuten hörten sie Schreie hinter der Mauer. Sie liefen beide besorgt los, um nach dem Unheil zu sehen, dass sich dort abspielen musste.
Sie quetschten sich durch die Schlitze und wurden von der untergehenden Sonne geblendet. Nachdem beide ihre Hände von den Augen abwenden konnten, sahen sie vor sich das endlose Meer und eine Truppe Wilder, die sich schreiend in das Wasser stürzte. Hange und Levi standen einen Augenblick still und sahen nur zu. Dann sahen sie sich an. Hange begann zu lächeln und lief ebenfalls auf das Wasser zu. Levi folgte ihr, jedoch langsam und zögerlich.
Im Wasser stellten alle fest, dass es salzig war. Fische, die vor ihnen davon schwammen und Krebse, die sich im Sand einbuddeln, waren Inas voller Aufmerksamkeit sicher. Sie lief ihnen hinterher, wie ein kleines Kind.
Boris und Franz bespaßten sich mit Bernd und Hannah. Hange ging zaghaft ins Wasser, doch dann freute sie sich so sehr, dass sie beinahe in ihrer gesamten Uniform hinein sprang.
Mikasa, Eren und Armin ärgerten sich mit dem salzigen Wasser.
Levi sah auf das Geschehen und fühlte sich erneut unwohl, es war das Gefühl von Familie, dass er beim Anblick dieser Truppe hatte.
Vor allem, wenn er Ina zu sah, wie sie versuchte die Krabben zu verfolgen. Er verschlang die Arme vor dem Brustkorb und ging langsam an das Wasser heran.
Kurz vor dem Wasser blieb er stehen.
“Du wirst es wohl schaffen, einen Fisch zu fangen!” Sagte er genervt zu Ina.
Sie blickte auf. Ihre Haare fielen ihr ins Gesicht, da sie kein Tuch mehr von Levi hatte.
Levi sah dies und begann widerwillig seine Schuhe aus zu ziehen.
Er trat sachte ins Wasser und ging auf sie zu. Levi setzte an, um das Tuch von seinem Hals ab zu ziehen.
Ina stoppte ihn. “Truppführer, nicht. Ich habe das hier noch.” Ina zog sich das Tuch, welches Levi zurückgelassen hatte, aus dem Ärmel.
Grimmig sah Levi sie an. “Warum trägst du es dann nicht? Jetzt bin ich umsonst her gelaufen!” Ärgerte er sich und drehte um. Ina band sich den gewohnten Zopf und entdeckte unter Levi einen Krebs, der sich hinter den Füßen des Truppführers ausbuddelte.
“EINE KRABBE!” Schrie sie und wollte sich auf das Krustentier stürzen. Levi hörte sie und drehte sich um. Er sah Ina ins Wasser springen. Sie tauchte kurz nach dem Tier und zog es aus dem Wasser.
“Da bist du! Na endlich!” Freute sie sich. Ungeachtet der Scheren, hielt sie das Tier an seinem Brustkorb in die Luft.
Der Krebs öffnete seine Scheren und kniff sie in den Finger. Ina begann im Wasser zu zappeln. “Au, au au! Lass doch los!” Ärgerte sie sich. Der Krebs ließ sie los und rannte auf dem Meeresboden in Richtung Levi, der sich die Szene nur zu gern ansah. Den Krebs hingegen, sah er nicht kommen. Auch Levi wurde von ihm in den Fuß gekniffen, er schüttelte das kleine Tier ab, danach stapfte er aus dem Wasser.
Nachdem die Sonne begann zu verschwinden, kletterte der Trupp, aus dem Wasser, die hohe Mauer hinauf. Sie war groß genug, um weit weg von den Titanen schlafen zu können. Am Feuer saß der Trupp, ein paar Stunden später, beisammen und aß, was sie in der Zeit rund um die Mauer gefunden hatten.
Ina und Boris hatten Wild erlegt, während der Rest Kräuter und kleine Früchte gesammelt hatte. Hange und Levi entfernten sich nach dem Essen und ließen ihren Trupp allein. Sie zogen sich etwas abseits auf der Mauer zurück, um einen Plan zu entwerfen, wie sie vorgehen sollten, sobald ein Schiff anlegt.
“Sag mal Franz, wie seid ihr eigentlich in die Lage auf der Mauer Maria gekommen?” Fragte Boris interessiert. Auch der Rest des Trupps sah Franz, Ina und Eren gespannt an.
Franz wischte sich die Reste des Essens aus dem Gesicht.
“Also passt auf. Es war so, dass..” Franz lehnte sich zurück und erinnerte sich.
 
 

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