28.1 (Ina & Levi)

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Bevor Ina und Eren mit Mikasa an Land gingen, verteilten sich die Soldaten in der Stadt. Es fiel schnell auf, dass die Menschen dort ebenfalls von Marley unterdrückt wurden. Sie trugen einheitliche weiße Gewänder. Der einzige Unterschied zwischen den Menschen waren ihre Armbänder. Sie trugen verschieden farbige Bänder um den Oberarm. An diesem konnte der gesellschaftliche Stand des jeweiligen Bürgers festgelegt werden.
 
 
-Ina- 
Am frühen Morgen war es dann so weit. Ina, Eren und Mikasa verließen das Schiff. Sie gingen frei, in ihren Uniformen, durch die Straßen und bauten darauf, dass jemand sie zu den Soldaten aus Marley begleiten würde. Es war der schnellste Weg, um zu den höheren Rängen zu gelangen.
Nach kurzer Zeit begannen die Leute, auf den Straßen des Ghettos, über die unbekannten Uniformen zu tuscheln.
“Ina, es ist echt unangenehm!” Sagte Mikasa leise, als sie sich um sah.
“Ich weiß, mir geht es genauso. Aber wir müssen uns an den Plan halten!” Flüsterte sie Mikasa zu.
Die 3 gingen, wie es die Karte angezeigt hatte, Richtung Zentrum von Marley.
Je näher sie dem Zaun kamen, der das Ghetto vom Rest der Stadt trennte, desto mehr Menschen folgten ihnen, um zu sehen, was passierte.
“Ich glaube, wir sind da!” Sagte Ina plötzlich. Eren und Mikasa blieben hinter ihr stehen.
Sie standen nun vor einem großen Draht Zaun, der bewacht wurde von 2 Marley Soldaten.
“Was machen wir jetzt? Die halbe Stadt ist uns hierher gefolgt!” Stellte Mikasa leise fest. Ina zog sich ihren Zopf enger und trat vor, an das Tor, von dem Zaun.
“He! Ihr da! Lasst uns durch! Wir müssen ins Zentrum von Marley!” Rief Ina laut.
Eren und Mikasa trauten ihren Augen nicht. Wie konnte sie einfach so forsch rufen? Eren trat an sie heran und flüsterte.
“Ina! Niemand, der aus Marley kommt, ruft so etwas!”
“Ach, woher willst du das denn wissen?” Entgegnete Ina in voller Lautstärke.
Die Soldaten am Tor jedenfalls, begannen zu lachen.
“Erzählt das euren Eltern, wenn ihr die Karnevals Kostüme abgelegt habt!”
Sie amüsierten sich über die 3, Ina wurde sauer.
Sie wandte sich an die Menschen aus dem Ghetto, die ihr bis zum Tor gefolgt waren.
“Und was ist mit euch? Warum lasst ihr euch so ein sperren? Was habt ihr denn alle verbrochen?”
“Ina, vielleicht solltest du nicht..” Begann Mikasa, doch es war bereits zu spät.
“Das da an euren Armen, es zeigt welchen Stand ihr in der Gesellschaft habt, liege ich richtig?”
Die Menschen begannen zu tuscheln, verhielten sich aber weiterhin ruhig. “Ist es nicht so, dass ihr uns gefolgt seid, um zu sehen, ob wir hier etwas erreichen können?” Fragte sie die Meute.
Die Leute begannen, Ina zu zu nicken.
Den Soldaten gefiel die Situation nicht, die sich begann, hinter dem Tor ab zu spielen.
“He du! Mädchen! Hör auf damit die Leute an zu stacheln! Das wird bestraft werden!” Rief einer der Soldaten.
Ina lächelte. “Was wollt ihr tun? Mich in einen weiteren dünnen Zaun sperren?”
Sie drehte sich zu den Bürgern des Ghettos. “Warum muss euer Stand anders sein? Sind wir nicht alle Menschen? Verdienen wir nicht alle dieselbe Anerkennung?” Fragte sie laut. Die Masse erhob nach und nach ihre Fäuste und begann, Ina zu unterstützen.
“Alleine hätte niemand von euch die Chance gegen die Zäune von Marley. Doch gemeinsam kann uns so ein dünner Zaun nicht einsperren! Habe ich nicht Recht?”
“Ina!” Mikasa rief ihr von hinten zu. Die Soldaten hatten das Tor geöffnet und Mikasa und Eren in das Stadtinnere gezogen. Ina wurde ebenfalls festgenommen und mit gezerrt.
Sie wehrte sich nicht. Stattdessen begann sie mit ihren Augen nach Hange zu suchen und ihr zu signalisieren, dass alles nach Plan verlief.
Es gab zwei dafür vorgesehene Zeichen. Ein Notsignal und ein “Nicht angreifen” Signal.
Ina wurde von den Soldaten bis auf den Marktplatz gezogen, auf dem sie, in seiner Mitte, auf die Knie gezwungen wurde.
“Una was jetzt? Was habt ihr mit eurer kleinen Demo bewirkt?” Fragte ein Soldat belustigt.
Ina bemerkte, dass sich ein Staatsoberhaupt näherte. Sie entdeckte die Kutschen, die von alleine fuhren und allerlei verrückte Dinge, die sie noch nie zuvor gesehen hatte. Dennoch blieb sie stark und konzentrierte sich.
“Ich habe genau das erreicht, was ich wollte!” Sagte sie und lächelte. Sie riss sich los von den Soldaten, die sie festhielten und stand auf. Sie hob ihre Hände und legte den Soldatengruß an.
“Ich bin hier, weil Zekke Yeager mich schickt!” Sagte sie streng und blickte den Soldaten an, dem die Kinnlade beinahe bis auf den Boden fiel.
“Du bist bitte was?”
Ina nickte. “Bist du schwerhörig? Zekke Yeager schickt mich von der Insel her!”
Die Soldaten um Ina herum ließen Mikasa und Eren auf der Stelle los und sahen sich gegenseitig an. Der Soldat, der Ina festgenommen hatte, packte ihr auf die Schulter. “Sag mir, geht es ihm gut? Porco meine ich. Lebt er?”
Ina senkte den Kopf. Der Soldat konnte nur den kleinen Jungen gemeint haben.
Dennoch konnte es eine Falle sein, um zu sehen, ob sie die Wahrheit sprach.
“Ich weiß es nicht, nur, dass Zekke, Peak und Reiner auch gefangen genommen wurden. Das Schiff wurde zerstört und es war ein wirklich harter Weg, bis hierher zu kommen!”
Eren und Mikasa lauschten voller Entsetzen dem, was Ina sagte.
“Ina! Du verrätst uns! Was soll das?” Fragte Eren laut.
Der Soldat wurde hellhörig. “Ina? Ina Becker?” Fragte er erstaunt.
Ina nickte. “Zu euren Diensten. Wenn ihr mich nun bitte zum Präsidenten Marks bringen würdet. Ich habe ihm viel zu berichten!”
“Ina! Sei still verdammt!” Schrie Eren.
Ina drehte sich kurz um. Die Soldaten hielten ihn fest. Ina trat einen Schritt auf ihn zu. Sie hob ihre Hand, um Eren zu berühren, doch sie ließ es sein.
“Soldatin Becker. Es ist uns eine Ehre, dass ihr hier seid! Bitte folgt mir!”
Sagte der Soldat plötzlich. Ina drehte sich um und grinste.
Sie versuchte einen kurzen Blickkontakt mit Hange herzustellen, diese jedoch beachtete sie gar nicht.
Daraufhin folgte sie dem Soldaten, während Mikasa und Eren in ein Gefängnis gebracht wurden, in dem sie auf Ina warten sollten.

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