Im Laufe des nächsten Tages, war es in der Hütte ruhig geworden.
Bis jemand begann, die Ruhe zu stören, indem er an die Tür hämmerte. Die Tür jedoch gab nicht nach. Man hörte Männerstimmen rufen. Als sie keine Antwort bekamen, stießen sie mit Gewalt gegen die verschlossene Tür, bis sie endlich auf sprang.
Bernd, Boris und Franz fielen hinein.
Hange blieb in der Tür stehen. Die Soldaten sahen sich im Liegen um.
Sie erblickten als erstes die verstorbene Zofe vor dem Kamin.
“Oh nein, seht mal!” Franz stand schnell auf und lief zu ihr. “Keine Chance Franz, die Kälte kann sie nicht überlebt haben!” Sagte Boris und stand ebenfalls auf.
“Niemand kann diese Kälte hier überleben!” Warf Bernd ein. Er stand auf und sah den Stapel Decken vor ihm. Hange lief schnell an ihm vorbei.
Levis Kopf ragte halb aus dem Stapel Decken heraus. Seine Augen waren geschlossen. An den Haarspitzen bildeten sich bereits kleinere Eiskristalle und seine Lippen waren blau vor Kälte.
Hange bückte sich und fühlte seinen Hals nach einem Puls ab, da vernahm sie einen tiefen Atemzug von Levi.
“Er lebt! Kommt schon helft mir!” Hange packte die Decken an und riss sie unsanft auseinander. Unter den Decken entdeckte sie die schlafende Ina.
Kaum, dass sie die Decken weg genommen hatte, hob Ina langsam ihren Kopf. Auch Levi wurde wach und hob schwer den Kopf.
Als Ina den Kopf gehoben hatte, wurde das Baby der Zofe sichtbar. Er schlief tief und fest und war so warm, wie ein sonniger Tag auf einer Wiese.
Hange stoppte das Wühlen, als sie den Säugling erblickte.
“Oh Ina, ihr habt doch wohl nicht?”
Hange beugte sich hinunter. Auch der Rest des Trupps kam, um den Kleinen zu sehen.
“Was soll das werden?” Fragte Levi leise und genervt.
Hange sah schnell hinauf zu ihm. “Ja aber, du bist ja wach!” Sagte sie beinahe wütend.
“Oh wie niedlich! Ina, der ist ja zauberhaft!” Freute sich Bernd.
Ina lächelte. “Jetzt schleim doch nicht, es ist ja nicht meiner!” Sagte sie leise.
Bernd tätschelte den Kleinen.
“Nimm deine dreckigen Finger von dem Jungen!” Warf Levi wütend ein.
Bernd sah hinauf. “Wieso? Es ist ja nicht eurer!”
Er freute sich und tätschelte weiter.
Ina erhob sich langsam von Levis Schoß. “Wie habt ihr uns gefunden?” Fragte Levi, während er aufstehen wollte.
Hange half ihm dabei. “Das war einfach. Ihr seid wirklich bis ganz oben auf die Hütte geklettert! Unfassbar!”
Sie schüttelte den Kopf. “Und zu welchem Preis?” Fragte Boris bedrückt. Er kam von der Verstorbenen zu Hange und Levi.
“Wie sollen wir das der Königin erklären?” Fragte er.
Hange stellte sich vor Levi. “Das klären wir später. Zuerst müssen wir das Kind hier weg bringen.”
Ina hatte den Kleinen bereits an Bernd abtreten müssen. Franz freute sich genauso über das kleine Knautschgesicht.
Ina lächelte die beiden an und zog sich einen Umhang über, den Bernd für sie mitgebracht hatte.
Sie schnürte sich das Baby auf den Rücken und gemeinsam mit ihrem Trupp reisten sie in den Palast zurück.
Auf der 3-Tägigen Fahrt versuchten die Soldaten zu besprechen, wie sie Historia beibringen sollten, dass ihre Zofe nicht überlebt hatte.
In der Kutsche saßen Hange, Levi, Ina und Eren.
Ina hatte das Baby auf ihrem Arm.
“Du lässt ihn wohl nie mehr los was?” Fragte Eren belustigt.
Ina schielte ihn fies an. “Das ist ein kleiner Mensch Eren. Es ist viel Verantwortung so ein kleines Ding in den Händen zu halten!”
“Hat dein Ding auch einen Namen?” Fragte Eren immer noch leicht belustigt.
Ina nickte stolz. “Sein Name ist Roland. So hieß auch sein Großvater.”
Eren begann herzhaft zu lachen. Auch Hange konnte es sich nicht verkneifen und hielt sich die Hand vor den Mund.
Levi zischte sie von der Seite an. “Es war ihr letzter Wunsch. Respektiert das gefälligst!” Sagte er und sah das Baby an.
“Ina hat Recht Eren, du solltest froh sein, dass du nicht auf ihn aufpassen musst!” Warf Levi vorwurfsvoll hinterher.
Eren und Hange beruhigten sich.
“Sag mal Hange, wie habt ihr uns denn nun so schnell gefunden?” Fragte Levi neugierig.
Hange lächelte verlegen, dann erzählte sie.
“Wisst ihr, das war so, dass wir eigentlich erst in der Unterkunft waren. Doch das Training war nicht besonders fördernd für den Trupp. Sie wollten wissen, wann ihr beide zurück seid. Es ging mir auf die Nerven, ständig jemanden vor meiner Bürotür zu haben. Also habe ich mir gedacht, wir kommen euch entgegen! Wir sind ins Innere von Mauer Maria gereist und haben dort freiwillig im Baumriesen Wald mitgeholfen. Am zweiten Tag sagte uns einer der Arbeiter, dass er eure Kutsche gesehen habe. Wir sind ihm gefolgt und haben deinen Hengst gefunden Levi, er stand brav an der Kutsche und hat gewartet.
Wir dachten uns schon, dass etwas nicht stimmt, also sind wir hinauf geklettert.
Der Schnee weiter oben ließ uns zu denken geben, da es vermutlich die ganze Nacht geschneit und gestürmt hatte. Hab ich Recht?”
Fragte Hange, nachdem sie die kleine Geschichte erzählt hatte. Levi sah Ina auf den Schoß.
“Es hat bereits bei Sonnenuntergang angefangen zu schneien.” Begann Levi.
“Ich habe versucht alles mögliche dicht zu halten, damit die Kälte und der Schnee draußen blieb. Doch Ina, was sie tat, kann man mit nichts aufwiegen. Sie hat sich mit der Zofe den ganzen Weg über unterhalten und beschäftigt. Sie ist ihr in der kurzen Zeit eine Freundin geworden. Dann hat sie ihr bei der Geburt geholfen, Stundenlang saßen sie beisammen und haben Atemübungen gemacht. Die Zofe bat mich, ihre Hand zu halten. Ich dachte, ich hätte sie verloren, so fest drückte sie zu. Ina aber, hat sich von nichts irritieren lassen. Sie brachte den Jungen auf die Welt und gab ihn Margarethe. Die zwei hatten noch eine glückliche Zeit, bis sie von uns ging.”
Levi hob den Kopf.Er und Ina knieten vor Historia und mussten sich erklären. Levi redete so viel, wie noch nie zuvor. Er lobte Ina in den höchsten Tönen.
Historia stand wütend und trauernd vor den beiden. Jederzeit bereit, sie auf der Stelle hinrichten zu lassen.
Ina war gerührt von all dem, was Levi erzählte.
“Verzeiht eure Hoheit, es war nichts mehr, was wir für sie hätten tun können.”
Historia kniff ihre Augen zusammen und musste weinen.
Ina hob nun auch ihren Kopf. “Sein Name ist, Roland.”
Historia stoppte ihre Tränen für einen Moment und sah Ina erschrocken an.
“Was sagst du da? Roland?” Fragte sie zögerlich. Ina nickte nur und senkte ihren Kopf wieder.
Historia kniete sich herunter und rüttelte Ina an der Schulter. “Levi sagte, dass du ihm den Namen gegeben hast! Woher wusstest du das Ina?”
Ina sah sie verwundert an und als das Schütteln stoppte, konnte sie zu Wort kommen. “Es war Margaretes Vater gewesen. Er hieß ebenfalls Roland.”
Historia ließ sie los. Dann sah sie zu Levi hinüber. “Und ihr habt, alles versucht?” Fragte sie Levi mit zitternder Stimme. Levi hob seinen Kopf und nickte.
Historia stand auf und nahm ein Schwert in die Hand.
Ina zuckte, als sie damit auf Levi zu ging.
Levi senkte seinen Kopf, doch er spürte nur, dass die Klinge seine Schultern berührte. Erst die rechte, dann die linke. Er sah hinauf, zu Historia.
“Ihr Truppführer, nein, Hauptgefreiter Levi, erhebt euch und werdet zu einem der edlen Königs Soldaten. Ich stelle euch frei, von der Kontrolle eines jeden Kommandanten. Eure Truppe wird euch unterstellt und niemand außer mir und dem Generalissimo vermag es, euch Befehle zu erteilen!”
Levis Augen erschreckten. Er stand langsam auf und nahm den Soldatengruß an.
“Ina, liebste Cousine, erhebe auch du dich. Du bist ein Mitglied der Königlichen Familie! Hier wird dein Wort immer gehört. Doch, wenn du dich entscheiden willst mit dem Hauptgefreiten zu gehen, dann bist auch du seinem Befehl unterstellt. Was denkst du, willst du lieber hier bleiben, bei mir?”
Historia sah Ina mit blitzenden Augen an. Ina sah Levi von der Seite an.
Sie tat es ihm gleich und legte den Soldatengruß an.
“Eure Hoheit, euer Angebot ehrt mich sehr.” Begann sie und blickte erneut zu Levi. Er dachte, er kannte ihren Text und blickte enttäuscht zu Boden.
Ina begann zu lächeln und sprach weiter zu Historia.
“Doch ich werde nicht hier bleiben! Es ist meine Aufgabe, für Aufklärung zu sorgen. Ich werde mit dem Trupp.., ich meine, mit dem Hauptgefreiten mitgehen. Bitte seid mir nicht böse!” Sagte Ina und senkte ihren Kopf.
Historia sah zu Levi, welcher Ina erschrocken anstarrte.
Sie begann zu lächeln. “Nun gut, also wenn du das so willst. Hauptgefreiter Levi?” Fragte sie. Er fing sich und richtete seine Aufmerksamkeit auf Historia.
“Möchtet ihr Ina weiterhin in eure Obhut nehmen und aufpassen, dass sie ihre Titan Kräfte nicht unkontrolliert einsetzt?” Historia lächelte.
Levi sah kurz zu Boden, dann hob er seinen Kopf leicht. Er ging auf die Knie.
“Ich schwöre euch, Königin Historia. Ich werde sie keine Dummheiten machen lassen.”
Historia war gerührt und freute sich. Ina stand verlegen da und sah hinab, zu dem knienden Levi.
“Na los, nun steht schon auf Levi!” Freute sich Historia.
“Ihr könnt heute Nacht hier schlafen, in den Zimmern vom letzten mal! Die Unterkunft von eurem Trupp ist bereits voll. Dort gibt es kein Zimmer mehr!”
Ina und Levi nahmen das Angebot gern an.
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Hearts and Souls of AoT
FanfictionEine völlig neue Attack on Titan Geschichte. Erlebt AoT völlig neu! Mit neuen Hintergründen, neuen Charakteren und neuen Missionen. Die ursprünglichen Charaktere, sowie andere Inhalte sind geschützt und weiterhin das Eigentum von Isayama! Dennoch...