38 (Ina)

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Ina und Hange kamen auf der verkohlten Wiese an und sahen sich erschrocken um. Ina entdeckte die Einschlagstelle des Blitzes. Sie fand die Klinge von Levi, die noch an ihrem Griff hing. Beim genaueren Hinsehen stellte Ina fest, dass auch noch 2 von Levis Fingern im Griff hingen.
“INA! Hier drüben!” Rief Hange Ina zu sich. Ina drehte schnell bei und bewegte ihren Titan zu Hange. Diese kniete auf dem Boden und hielt Levis Überreste in den Händen. Inas Titan blieb abrupt stehen und blickte auf Levi.
Sein Kopf war blutüberströmt und an seiner Hand fehlten die Finger, die sie an der Klinge gesehen hatte. In einem seiner Augen steckte ein dickes Stück Holz, von einem gesprengten Baum. Sein ganzes restliches Gesicht war übersät von kleinen Splittern des Baumes. Hange hielt seinen Kopf hoch und drückte ihn an sich.
Inas Gesicht verzog sich, nachdem ihr bewusst wurde, dass Zekke noch in der Nähe sein musste. Sie überwand die Trauer und wurde wütend. Ina schnaufte in ihrem Titan und stand auf. Hange hob ihren Kopf und sah ihr hinterher.
“Ina warte! Wo willst du denn hin?” Fragte Hange mit zitternder Stimme.
Ina drehte sich nicht um. “Ich hole mir diesen Dreckskerl!” Sagte ihr Titan hasserfüllt und stapfte ab.
Hange sah von Ina zurück auf Levi, der scheinbar leblos in ihren Armen lag.
Nachdem Ina gegangen war, legte Hange ihren Kopf auf Levis Brust und war gerade dabei an zu fangen zu weinen, da vernahm sie einen schweren, aber kurzen Atemzug.
Sie hob schnell den Kopf und sah Levi ins Gesicht, dort regte sich jedoch nichts.
“Das gibts doch nicht, dich kriegt man wohl auch nicht klein, was?” Fragte sie flüsternd. Kurz darauf hörte sie Ina schreien. Hange beschloss, mit Levi unter zu tauchen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sie sprang mit ihm in den Fluss und ließ sich einfach davon treiben.
 
 
Ina stapfte los. Sie hatte zu viele Menschen durch Zekke verloren, als dass sie nun noch mit ihm verbündet sein könnte. Sie gab Zekke die Schuld am Ableben all derer, die sie verloren hatte. Nicht zuletzt auch, an dem von Levi. Er war alles, was sie noch gehabt hatte. Wütend und trauernd fand sie einen Titanen, der direkt vor Zekkes Titan Kadaver stand. Am Nacken, so wie es aussah.
Ina schnappte sich, den kleinen 4 Meter Titan, an den Haaren und zog ihn hinauf. Sie riss ihm mit der anderen Hand die Nackenstelle heraus.
Ihr Blick fiel auf Zekke, der direkt vor ihr auf dem Boden saß, ohne Beine.
Zekke sah auf und erblickte Ina, wie sie die verdampfenden Überreste, des besiegten Titans beiseite warf.
“Du!” Rief sie wütend und griff mit einer Hand nach Zekke. Sie hob ihn auf und trat einen Schritt zurück. Zekke bekam es mit der Angst zu tun. Ina war der einzige Titan gewesen, mit dem er es alleine nicht hätte aufnehmen können.
“Nein, Ina, bitte! Ich habe das für dich getan! Glaub mir doch!” Rief Zekke, um sich selbst zu retten. Inas Blick wurde noch finsterer. “Lügner!”
Rief sie und hob ihn an.
An Inas Füßen trafen die Soldaten aus Marley ein, die von Porcos Bruder angeführt wurden.
Sie sahen, wie Ina Zekke anhob und schossen auf ihre Hand. Ina ließ sich nicht beirren, sie verhärtete die Hand, wodurch sich Zekke nicht mehr bewegen oder verwandeln konnte. Ina schrie laut und biss Zekke mit den Zähnen den Kopf ab, danach ließ sie seinen Rumpf aus ihrer Hand in den Mund fallen.
Sie schluckte Zekke herunter und wandte sich an den Marley Trupp. Ina sah sich kurz ihre Hand an, dann schnippte sie Zekkes Brille herunter, die direkt vor Porcos Bruder landete und splitterte.
Entsetzt über das Geschehen ließ Porcos Bruder die Waffe sinken und befahl es auch seinen Soldaten.
Ina spürte, dass sich ihr Titan veränderte. Sie war gezwungen, aus dem Stachel Titan herauszutreten. Ina ließ ihren Titan auf den Boden fallen und streckte ihren Kopf aus dem Nacken heraus. Es war heiß um sie herum. Die Dämpfe des Titanen waren anders als sonst.
Ina merkte, wie zwei Soldaten sie aus dem Titan hoben und herunter trugen. Sie wurde nur an ihren Armen festgehalten.
Unten angekommen, ließen die Soldaten sie vor Porcos Bruder fallen und traten beiseite. Er kniete sich vor ihr hin und hielt Ina die Brille unter die Nase.
“Ist dir klar, was du gerade getan hast?” Fragte er belustigt.
Ina lächelte ebenfalls und nickte. “Glückwunsch, dir bleiben exakt 15 Jahre ab dem heutigen Tag!” Sagte er und stand auf.
Ina fühlte Kraft in ihrem Körper, es war, als wäre sie neu geboren worden. Sie atmete tief durch und stand auf.
“Ich habe den Tier Titan gefressen. Euren Anführer. Ist dir denn klar, was das bedeutet?” Fragte sie zufrieden. Porcos Bruder sah sie entsetzt an.
“Ihr habt nicht nur einen Titan verloren, sondern auch einen neuen Anführer bekommen!” Ina lächelte. Ihr Mund war völlig vernarbt und dampfte.
Die Soldaten um Porcos Bruder setzten ihre Waffen an und zielten auf Ina.
“Na na, das wirst du doch nicht zu lassen. Oder? Hauptmann?” Sie trat einen Schritt näher an Porcos Bruder heran.
Er sah zu ihr in die Augen und merkte, dass es Inas Ernst gewesen war. Er gab das Zeichen, dass die Waffen sinken sollten.
“Und jetzt knie nieder, Soldat.” Forderte Ina leise. Porcos Bruder sah sie wütend an.
In ihren Augen erkannte er den Hauch von Zekkes Seele, der jetzt in ihr lebte. Porcos Bruder kniete sich langsam herunter. Seine Soldaten hatten keine andere Wahl, als es ihm gleich zu tun und knieten sich ebenfalls nieder.
In Inas Gesicht formte sich ein teuflisches Lächeln. Sie kam herunter und zog das Kinn von Porcos Bruder hoch, damit er sie ansehen musste.
“Und jetzt ihr miesen, stinkenden Ratten, führt ihr mich zu Eren! Und zwar ohne Umwege!” Sagte Ina streng. Porcos Bruder nickte ein und stand auf. Er befahl, einen Panzer zu bringen, in dem Ina bis zu Eren fahren konnte.
 

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