15 (Ina)

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Am nächsten morgen trafen sich Levi und Hange in ihrem Büro in der Unterkunft. Die Soldaten durften durch die Stadt gehen und hatten einen Tag frei. Sie blieben jedoch alle in der Unterkunft. Die Hoffnung, dass Ina doch noch kommen würde, hielt sie fest. Außer Eren, er war mit Mikasa und Armin in der Stadt unterwegs.
Es klopfte an Hannahs Tür. “Ja ich bin hier, komm herein!” Sagte sie fröhlich wie immer. Die Tür öffnete sich und Bernd kam herein.
“Guten morgen Hannah! Wie siehts aus? Denkst du, du gehst mit Eren mit? Er ist schon auf dem Weg, sich die Stadt an zu sehen.”
Bernd setzte sich auf das zweite Bett, das für Ina gedacht war. Hannah pflegte ihre roten Locken und antwortete Bernd.
“Weißt du, es ist bestimmt eine schöne Stadt. Aber nur mit euch Männern macht es sicher nicht so viel Spaß. Die einzige Frau zu sein, ist nicht so schön.”
Bernd stützte sich mit den Armen nach hinten. “Hm, ich verstehe. Naja ich wollte sowieso nicht gehen. Weißt du, ohne Ina macht Franz immer seine Witze über mich. Es ist nicht so, als würde es verletzen, aber…” Bernd wurde still. Hannah drehte sich zu ihm mit den Händen in ihren Haaren.
“Aber was Bernd? Hast du mir irgendwas zu sagen?” Hannah zog eine Augenbraue hoch.
Bernd wurde unwohl dabei. “Naja, Hannah, es ist so dass, eigentlich wollte ich es Ina zuerst sagen aber. Wer weiß wann sie zurück ist.”
Hannahs Augen wurden größer. “Du willst ihr was sagen?” Sie begann zu grinsen.
Bernd sah sie an. “Oh nein, Hannah, das ist es nicht.” Er setzte sich auf und wank die Vermutung von Hannah in die Luft. Hannah sah ihn schief an. “Achja? Und was ist es dann?”
Es klopfte erneut an Hannahs Tür. “Hallo! Hannah? Hast du Bernd gesehen?”
Es war Franz. Hannah sah zu Bernd auf dem Bett. Dieser wischte mit seiner Hand unter dem Kinn entlang, um ihr zu sagen, sie solle ihn abweisen. Hannah jedoch beachtete dies kaum. “Ja Franz, komm rein, Bernd ist hier!” Sie streckte Bernd die Zunge raus. Daraufhin ließ dieser den Kopf enttäuscht fallen.
Franz öffnete die Tür und sah Bernd auf dem Bett sitzen. “Was machst du hier? Ich dachte wir wollten trainieren?” Hannah begann leicht zu lachen.
“Was ist so witzig Hannah?” Fragte Franz. Hannah sah die beiden an. “Also, weißt du Franz. Ihr seid schon echt sonderbar ihr zwei. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, ihr seid verheiratet!” Hannah drehte sich lachend weg und machte mit ihren Haaren weiter.
“Seit wann bist du so eitel Hannah?” Franz scherzte. Hannah sah ihn durch den Spiegel an. “Seit ich weiß, dass ich euch im Kampf auf jeden Fall schlagen kann!”
Bernd lachte daraufhin auch. “Das will ich sehen, Rotschopf!”
Hannah stand auf. Mit fertig gerichteten Haaren und sauber sitzender Uniform stand sie vor den beiden. Da klopfte es erneut.
“Wer da? Hannah hier. Komm rein!”
Die 3 drehten sich zur Tür. Boris öffnete sie und staunte nicht schlecht, als er Hannah und ihren Besuch sah.
“Oh, entschuldigt, komme ich ungelegen?” Fragte Boris zaghaft.
“Nein ach was! Du kommst gerade richtig Boris!” Franz freute sich. Boris öffnete die Tür ganz und blickte durch den Raum. “Wow Hannah, du siehst toll aus. Deine Haare sehen so, fluffig aus.” Hannah lächelte. “Danke Boris.” Sie ging an allen Männern vorbei und blieb kurz in der Tür stehen. “Also? Wer will einen Kampf gegen den Rotschopf verlieren?” Sie grinste und sah die Männer an. Diese freuten sich über die Motivation und wollten Hannah folgen.
“Ich würde gerne gegen den Rotschopf verlieren, wenn ich mitmachen darf.”
Erschreckt sah Hannah den Flur entlang.
“Das gibts nicht!” Flüsterte sie. Dann rannte sie los. Die Männer in ihrem Zimmer sahen ihr verwundert hinterher und verließen das Zimmer, um zu schauen, wo Hannah hin gelaufen war.
Den 3en fiel die Kinnlade herunter.
“Inaaa!” Schrie Bernd und rannte mit Hannah auf sie zu. Die beiden fielen ihr in die Arme.
Franz und Boris blieben ruhig und freuten sich still darüber, dass Ina bereits wieder auf den Beinen war.
“Es ist so schön euch zu sehen!” Ina umarmte ihre Freunde liebevoll.
“Wie geht es dir Ina? Du sahst aus, als würdest du sterben!” Hannah war beruhigt, dass Ina gesund war.
“So schnell kriegen die mich nicht klein!”
“Und deine Nase? Zeig mal her!” Bernd ließ sie los und sah in ihr Gesicht.
Hinter den 3en ging die Tür von Hanges Büro auf. Levi und Hange standen in der Tür. Levi sah, wie Bernd Ina tief ins Gesicht schaute. Ihm gefiel nicht, was er sah.
“Was ist hier los? Habt ihr nichts zu tun?” Fragte er genervt.
Bernd ließ Ina los und salutierte vor Hange und Levi, genau wie der Rest des Trupps.
Ina drehte sich um. Die Kommandantin empfing sie mit einer dicken Umarmung. Alle, Ina eingeschlossen, waren sehr überrascht davon.
“Inaa! Es tut mir so unendlich leid! Ich wollte dir das nicht antun! Bitte verzeih mir!” Hange drückte sie fest und ließ sie auch schnell wieder los.
“Ist schon gut Kommandantin. Ich weiß dass es nötig war.”
Ina lächelte. “Hoffentlich hast du deine Lektion gelernt.” Levi wirkte immer noch distanziert und kalt. Dennoch entging ihm nicht, dass Ina sich die Hälfte ihrer Haare wieder mit seinem Tuch zurück gebunden hatte.
Er ging kühl an ihr und dem Rest des Trupps vorbei. Levi trug, anders als die anderen, keine Uniform.
“Ich mache mich auf den Weg, Hange, halt dich an den Plan.”
Hange sah Levi an. “Was jetzt schon? Also gut. Viel Glück!”
Levi nickte und ging. Er trug einen eleganten Anzug und einen schwarzen Mantel mit dem Emblem des Aufklärungstrupps darauf.
Ina sah ihm erst nach, dann blickte sie zur Kommandantin.
“Ina, wir müssen auch los. Seid ihr alle soweit?” Hange blickte durch die Runde.
Alle Soldaten nickten. “Ich erkläre dir den Plan Ina. Komm schnell mit rein. Und ihr macht die Pferde fertig. Das dauert nicht lange. Kommt danach alle in mein Büro!” Der Trupp salutierte und verließ das Gebäude.
“Kommandantin? Was ist hier los?”
Hange wank Ina hinter sich her in ihr Büro. Hange schloss die Tür und sprach leise mit Ina. “Es gibt eine Information von meinem Spion. Es heißt, dass Annie hier in einem Gefängnis versteckt gehalten wird. Er selbst habe sie nicht gesehen, aber er weiß, dass sie hier ist. Die Information ist vertraulich. Daher denke ich, dass das Gefängnis dasselbe ist, wie das indem sie dich eingesperrt haben. Kannst du dich an irgendwas erinnern Ina?”
Ina stockte kurz. Doch dann sprach sie zaghaft. “Nicht wirklich Kommandantin. Sie setzten mir einen Sack über den Kopf, damit ich nicht mitbekomme wo ich mich befinde.”
Hange grübelte. “Ich weiß aber, dass es unterirdisch war. Es wurde immer dunkler und wir mussten eine lange Treppe hinunter. Ich glaube, ich wurde in einem rechten Flügel untergebracht. Der Kommandant sprach die Soldaten an, dass sie den Gang schützen sollten bevor er mich zu richtete.”
Hange hörte Ina gespannt zu. “Am nächsten morgen kamen die Soldaten auch von der linken Seite. Das heißt der Eingang muss mindestens einen rechten und linken Flügel haben.”
“Das klingt doch nach was. Schau mal. Kannst du dich erinnern wie eure Kutsche geritten ist?”
Hange breitete eine Karte der Stadt aus. Ina sah sich die Karte an.
“Hier seid ihr losgefahren.” Hange zeigte auf den Ort, an dem Ina festgenommen wurde. Ina fuhr mit dem Finger vom Platz weg.
“Ich weiß, dass der Platz immer kleiner wurde, kurz bevor man ihn nicht mehr sah fuhr der Fahrer nach rechts ab. Diese Straße hier muss es sein. Er ist viele Kurven gefahren. Wahrscheinlich mit Absicht.”
Hange dachte weiter nach. “Wie lange seid ihr am nächsten morgen gefahren, bis ihr beim Gerichtsgebäude angekommen seid?”
Ina stand still. Hange sah sie erschreckt an. “Nanu? Ina? Hab ich was falsches gesagt?”
Ina sah sie eindringlich an. “Gar nicht.”  Hange war verwirrt.
“Das ist es Kommandantin! Wir sind nicht gefahren, sie haben mich von unten direkt in den Saal geschliffen. Wir haben das Gebäude nicht verlassen!”
Hange blickte auf die Karte. “Das heißt, das Gefängnis ist im Gerichtsgebäude? Das ist mitten in der Innenstadt!”
Sie wurde nachdenklich.
“Verzeihung Kommandantin. Aber, was hat das alles zu bedeuten?”
Hange sah Ina an und wollte gerade erklären. Da klopfte es in einem bestimmten Muster. Erst 3x schnell und dann 2x langsam.
“Ah Franz, kommt herein.”
Franz öffnete die Tür und trat mit dem Trupp ein. Sie alle hatten ihre gesamte Ausrüstung angelegt. Auch die grünen Umhänge trugen sie.
“Wir wissen, wo das Gefängnis ist. Bitte Ina, zieh deine Sachen an. Wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren, sonst ist Levi umsonst los geritten.” Hange wirkte nach wie vor nachdenklich.
“Kann mir bitte jemand sagen, was hier los ist?” Ina stotterte, während sie sich ihr 3D Manöver an zog.
Hange warf sich selbst ihren Mantel über und rollte die Karte wieder zusammen. “Ina, glaubst du, du schaffst es, eine Art Verhärtung für den Nacken und Hinterkopf zu Formen? Für jeden eine.”
Ina blickte auf. “Wie? Was? Verhärtung? Wofür?”
Hange seufzte. “Pass auf. Da die Verhandlung vorbei ist und der Generalissimo weg ist, wird der Rest der Militärpolizei versuchen, dich zu töten. Sie sind die einzigen, die Schusswaffen innerhalb der Stadt verwenden dürfen. Sie werden auf dich schießen, wenn sie dich sehen. Aber dafür sind wir ja da. Sie werden unseren Trupp sehen, aber nicht wissen wer von uns du bist. Wir tragen alle unsere Umhänge und brauchen diesen Nackenschutz. Dann kann uns niemand erschießen und wir kommen sicher durch die Stadt bis zum Gerichtsgebäude.”
Ina hörte zu und zog die letzten Riemen ihrer Uniform fest.
“Ach übrigens, ich habe Mira an Levi übergeben. Damit sie dich nicht an ihr erkennen können.” Ina staunte, doch nickte einverstanden.
“Ich kann es versuchen. Nur, was genau wollen wir bei dem Gebäude? Wir werden da eh nicht rein kommen ohne vorher zu sterben.”
Hange lächelte. “Na na, nicht so pessimistisch. Unsere Pläne haben noch nie richtig funktioniert, und doch bist selbst du noch hier und lebst!” Hange lächelte. Ina machte das Mut.
Sie setzte ihre Hand auf ihren eigenen Nacken. Langsam formte sich eine Verhärtung. Sie reichte von den oberen Schulterblättern bis über den Nacken, hin zum unteren Teil des Hinterkopfes.
Hange sah sich die Verhärtung an. “Das sieht toll aus Ina. Genau sowas brauchen wir alle! Kannst du das auch bei den anderen machen?”
Ina sah durch den Raum. Sie war sich unsicher, doch probieren musste sie es wenigstens. Einen nach dem anderen berührte sie am Nacken und ließ die Verhärtung langsam bis zum Hinterkopf hoch wachsen.
“Boa Ina, jetzt will ich sicher nicht mehr gegen dich kämpfen.” Bernd scherzte. Obwohl er Angst vor dieser Fähigkeit hatte. Einer nach dem anderen zog die Kapuze über die Verhärtung.
“Also, denkt dran. Eure Köpfe bleiben unten und ihr schaut nur geradeaus. Ich werde euch führen. Sie dürfen mich nicht erschießen, wenn sie mich erkennen. Der Befehl gilt nur für Ina. Nehmt daher mein Pferd als Orientierung. Alles klar soweit?”
Hange sah durch die Runde. Die Verhärtung verhinderte, dass die Soldaten richtig nicken konnten.
Mit Ina in ihren Reihen, verließen sie Hanges Büro und gingen zu den Pferden in den Hof.
Hange teilte die Truppe noch in 2 verschiedene Gruppen auf, um verschiedene Routen durch die Stadt zu reiten.

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