46.1 (Ina & Levi)

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-Bernd-
Als er aufwachte, fand Bernd sich in strahlender Mittagssonne wieder. Er hatte Kopfschmerzen und den Kater seines Lebens. Um ihn herum lagen lauter Frauen, die er gar nicht kannte. Er setzte sich auf und schob sie von seinem Körper herunter. Seine Augen suchten nach Kameraden. Er fand ausschließlich Pepe und Peak in seiner Nähe, die nicht weit weg auf einem Tisch schliefen.
Bernd stand auf und torkelte noch leicht benebelt zu dem Tisch, um die beiden zu wecken.
Er rüttelte an ihnen, bis Pepe ihre Augen öffnete. “Hm? Was ist los? Wo, wo bin ich?” Bernd empfing sie mit einem breiten Lächeln. Er half ihr dabei, sich aufzusetzen. Pepe sah sich um und half dabei, Peak aufzuwecken. Nach und nach stand der gesamte Haufen auf. Die Köche unter ihnen wurden schon auf dem Marktplatz beschimpft.
*Komm, lass uns reingehen. Irgendwer muss ja für Essen sorgen.* Schlug Bernd frustriert und verkatert vor.
“Ja, er hat Recht, komm Pepe. Die werden alle Hunger haben!” Stellte Peak erschreckt fest.
Pepe, Bernd und Peak gingen vor, in die Küche. Kurz hinter ihnen traten auch die anderen ein.
Bernd öffnete die Tür und stockte. Ein eher ungewöhnliches Bild bot sich ihm, dennoch musste er grinsen, bis die Masse ihn durch die Tür drängte.
 
 
-Ina&Levi-
Ina holte Levi ein. “Ich sagte, ich habe eine Idee.” Levi verdrehte die Augen.
“Ich werde mich nicht zu diesen nutzlosen und stinkenden Schwachköpfen legen.” Sagte er genervt. Ina lachte ein wenig. “Aber das meine ich doch auch gar nicht. Ich meine, glaubt ihr nicht, dass die alle Hunger haben werden, wenn sie aufwachen?”
Levi ging neben ihr und zuckte mit den Schultern. “Ist mir doch egal. Die Köche sind für Essen zuständig.” Sagte er kalt. Ina blieb stehen und verschränkte die Arme. “Also echt! Und so etwas von einem Hauptgefreiten.” Sie schüttelte den Kopf und trat rechts ab, zur Küche. Levi wartete kurz, bis er sah, dass Ina es ernst meinte. Er trat ihr widerwillig hinterher.
“Ina, die Küche und der Saal sehen aus, wie ein Schweinestall. Hier kann man nicht kochen, geschweige denn, den Fraß zu sich nehmen.” Levi trat angeekelt durch die Küche.
Ina sah ihn freudig an. “Also erstens, müssen wir hier wirklich sauber machen! Und zweitens, ist mein Essen kein Fraß. Es schmeckt gut! Denke ich.” Ina überlegte, es war lange her, seit sie das letzte mal gekocht hatte.
Sie zuckte mit den Schultern und ging an Levi vorbei. Sie band ihre Haare ganz nach oben und schnappte sich ein paar Töpfe und Geschirr, das sie abwaschen wollte.
Levi merkte, dass er keine Chance hatte und band sich ein Tuch um den Kopf und eins um die Nase. Er begann neben Ina die Küche zu putzen.
Kurz nachdem sie in der Küche fertig waren, klopfte es. Levi trat in den Saal und zog sich das Tuch vom Mund herunter.
“Wer ist da?” Fragte er angespannt. Langsam öffnete sich die Tür. Hannah stand davor und sah neugierig herein. “Hauptgefreiter? Was macht ihr denn hier?” Fragte sie flüsternd. Levi sah zur Ausgabe der Küche.
“Ist das Hannah?” Fragte Ina fröhlich. Hannah hörte sie und öffnete die Tür.
“Ina? Bist du auch hier?” Sie trat schnell an Levi vorbei und ging zu Ina an die Ausgabe. “Was macht ihr denn hier? Draußen liegt ganz Paradis am schlafen! Und ihr? Ihr putzt hier?” Fragte sie entsetzt. Levi zog sein Tuch wieder hoch und machte weiter. “Nein, also, nicht mehr. Ich kann hier jetzt anfangen, ein Frühstück zuzubereiten. Levi putzt den Saal fertig, damit sich nachher alle setzen können, zum Essen.” Ina freute sich, dass Hannah gekommen war.
“Oh wie schön, also wollt ihr..” Sie stockte und sah zu Ina. “Moment, wie was? Wie hast du ihn genannt?”
Ina sah erschreckt zu Levi und hielt sich den Mund zu. Dieser sah sie ebenfalls erschreckt an und brachte ihre Wangen so zum röten.
“Ich wusste, dass du das kannst.” Levi machte eine kleine Pause und zog sein Tuch wieder hoch. “Ackerman.” Sagte er etwas leiser hinterher.
Ina lächelte und schüttelte ihren Kopf.
Hannah war verwirrt gewesen und trat vor. “Na los Ina, sag schon. Wie kann ich helfen?” Fragte sie voller Tatendrang. Ina lächelte und bereitete mit Hannah ein ausgewogenes Frühstück zu.
Nachdem Ina keine Hilfe mehr brauchte, konnte Hannah zu Levi und die Tische bereits eindecken, während Levi den Boden sauber wischte.
Plötzlich, Stunden später, öffnete sich die Tür. Hannah und Levi sahen erstaunt hoch, wer sie wohl geöffnet hatte.
 
 
Bernd sah, wie Hannah und Levi den Saal vorbereiteten. Lange Zeit war es her, dass er Levi mit Putzlappen im Gesicht gesehen hatte. Ihm fiel es schwer, nicht los zu lachen. Pepe und Peak drückten von hinten, sodass mit einem Stoß der gesamte Andrang herein gepurzelt kam.
Hannah erschreckte und ging zu Bernd, der durch die ganzen Menschen hinter ihm, gefallen war. Sie half ihm und Pepe auf. Danach sagte sie, dass es an der Ausgabe frisches und warmes Essen gab. Bernd sah auf und entdeckte Ina, die ihren Mantel mittlerweile abgelegt hatte und nur in ihrer Bluse, mit einer kleinen Schürze hinter der Ausgabe stand und die Soldaten und Bürger zu sich heran wank. Hannah trat mit Bernd vor, sie ging in die Küche zu Ina und band sich ebenfalls eine Schürze um, damit auch sie bedienen konnte.
Bernd stellte sich als erster eine gesunde Portion Essen zusammen. Nach ihm verstand auch der Rest, dass Ina es ernst gemeint hatte. Eine unübersichtliche Schlange, aus schlecht gelaunten Soldaten und Bürgern, bildete sich vor der Ausgabe. Ina und Hannah bedienten so schnell, wie sie konnten. Levi sah sich das nicht lange mit an. Er stellte den Wischer beiseite und trat ebenfalls hinter den Tresen. Allerdings waren 3 Leute zu viel für die Ausgabe des Essens.
Levi überlegte, was er sonst machen könnte, um zu helfen.
“Oh man, Ina, die sind alle so verkatert.” Sagte Hannah schnell. Ina nickte.
“Die haben bestimmt elende Kopfschmerzen.”
Levi entdeckte hinter sich einen großen Kessel und dachte einen Augenblick nach. Kurze Zeit später begann es in der Küche angenehm zu riechen.
“Hm? Hannah? Kochst du etwas Neues?” Fragte Ina überrascht. Hannah jedoch schüttelte ihren Kopf und sah nach hinten. “Ich nicht, aber ich glaube, der Hauptgefreite schon.”
Ina drehte sich ebenfalls um und sah Levi an dem Kessel hantieren. Sie beschloss, kurz zu ihm zu gehen. “Nanu? Was wird das?”
Levi blickte sich nicht um, sondern redete einfach. “Das riecht man doch. Ein Tee, damit die Säcke wieder zu kräften kommen!”
Inas Augen wuchsen. “Ihr kocht Tee? Für alle hier?” Rief sie erschreckt. Levi drehte sich schnell um und hielt ihr den Mund zu. “Psst nicht so laut. Er ist noch nicht fertig. Sie werden sonst..” Doch leider war es bereits zu spät. An der Ausgabe bildete sich eine neue Schlange, die Levis Tee zum trinken haben wollten.
Die Gläser und Tassen in der Küche reichten gerade so aus, damit jeder einen Becher zu trinken bekam. Aus allen Ecken des Saals hörte man zufriedenes Schmatzen und Lobe an die Küche. Selbst die Köche waren zufrieden mit dem, was Ina und Hannah gekocht hatten.
Genau 3 Portionen waren übrig geblieben. Ina wollte sie gerade auf teilen, als Historia mit der Dame Armenia den Saal betrat. Die Soldaten und Bürger waren so vertieft in ihr Essen, dass sie es nicht einmal mit bekamen.
“Euer Hoheit, was führt euch in den Speisesaal der Soldaten?” Fragte Ina erschreckt, als sie ihre Cousine erblickte.
Historia lächelte, als sie Ina sah. “Nun, hier sind also alle! Ich habe meine Diener und meine Zofe vermisst heute Morgen. Wie es mir scheint, sind sie allerdings bestens versorgt worden!” Historia schielte in die Ausgabe hinein und entdeckte auch Levi und Hannah. “Ihr mit eurer Elite. Hauptgefreiter, gönnt ihr ihnen denn gar keinen Tag Ruhe?” Fragte Historia aus Spaß. Levi hingegen reagierte gar nicht darauf. Er kochte weiter an einem neuen Kessel Kräutertee.
Historia lächelte und bekam von Ina eine Portion zu Essen. Hannah gab ihre zweite Portion an die Dame Armenia. Beide verließen dankbar den Saal und nahmen ihre Portionen mit.
“Jetzt haben wir nur noch ein Essen.” Sagte Ina traurig.
Levi drehte sich um und schob seinen Teller zu Hannah. “Hier nimm, du brauchst es dringender als ich.”
Hannah sah erschrocken auf. “Aber, Hauptgefreiter! Was werdet ihr essen?”
Levi ließ sich einen Tee ein und drehte sich um. Er lehnte sich an den Herd und zuckte mit den Schultern. “Ist doch egal. Du musst für zwei Essen. Also mach schon.” Hannah fühlte sich unwohl dabei. Sie sah fragend zu Ina, welche ihr munter zu nickte.
Hannah nahm den Teller und setzte sich zu Bernd.
 

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