27 (Ina & Levi)

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An der Mauer angekommen, erwartete die Armee bereits eine weitere, die Trupps aus Ost und West waren gekommen, um nach dem Trupp im Süden zu sehen. Sie trafen beinahe gleichzeitig in Shiganshina ein.
Ina musste sich erneut verwandeln. Sie half dabei, die Verhärtungen über die Mauer zu tragen. Sie sollten so schnell wie möglich zu Königin Historia gebracht werden. Auf Booten wurden sie bis zum Palast begleitet.
Hange und der Elite Trupp mussten ebenfalls zum Palast reisen, um mit der Königin die neuen Pläne zu besprechen. Nun, da sie im Besitz von 8 der 9 Titanen waren, hatte Marley wissentlich nichts, dass sie gegen die Insel einsetzen konnten.
Am Hofe durfte sich der Trupp ausruhen und frei bewegen, bis Historia die Zeit fand, sich mit ihnen zu treffen. Mit Hanges Begleitung konnte Ina nach 2 Tagen hinab zu den verhärteten Soldaten.
Ina sah, dass sie bei Annie standen. Allesamt waren in einem Kreis aufgestellt. Die Türen zum Verließ waren besser gesichert, als die Schatzkammern der alten Könige.
“Wow, seht euch das an. Es sieht bald aus, wie ein Grab.” Sagte Ina.
Hange kam nach ihr herein. “Du hast Recht. Es wirkt ziemlich trostlos. Was sollen wir machen? Blumen bringen?” Fragte Hange sarkastisch.
Ina stellte sich bewusst in die Mitte der Verhärtungen. Sie setzte sich auf den Boden und begann zu meditieren.
Hange lief um Zekke herum und begutachtete die Verhärtung von Ina.
Ina meditierte so lange, bis ihre Verhärtungen anfingen zu leuchten. Hange trat einen Schritt zur Seite. Als sie sah, dass Ina der Auslöser gewesen war, setzte sie sich an den Rand der Zelle und machte sich Notizen.
 
 
Ina erwachte an dem Baum, bei dem sie Annie das erste mal gesehen hatte. Diesmal war niemand dort. Nur ein kleines Mädchen, welches Wassereimer durch die Gegend trug.
“Hm. Wer bist du denn? Bist du der letzte Titan. Aus Marley?” Fragte sie forsch.
Das kleine Mädchen reagierte nicht. Sie lief einfach weiter. Ina sah eine Weile zu, dann stand sie auf.
 
 
Sie wollte auf das Mädchen zu gehen, da griff ihr eine Hand auf die Schulter.
“Lass es, das ist Ymir.”
Ina drehte sich um. “Zekke!”
Zekke sah Ymir an, dann schwang er herunter, zu Ina.
“Warum hast du das getan? Warum sind wir Steine?” Fragte er frustriert.
Ina drehte sich zurück zu Ymir. “Ich hatte keine Wahl. Ihr habt versucht, die Mauern an zu greifen!”
Zekke trat vor, neben Ina. “Ich verstehe. Wann hast du vor, uns wieder gehen zu lassen?”
“Das liegt nicht mehr in meiner Hand Zekke.” Ina sah auf den sandigen weißen Boden.
“Wie alt ist er?” Fragte sie und blickte auf zu Zekke.
“Wen meinst du?”
“Ich meine den Kiefer Titan. Der Junge. Wie alt ist er?”
Zekke sah sie an. “Er ist 15. Den Titan trägt er bereits seit 5 Jahren.”
Ina gefror. “Das heißt, mit 25 Jahren wird er..”
Zeke nickte. “Das ist sein Schicksal, darauf hat er sich selbst eingelassen.”
“Er war erst 10 Zekke! Wie könnt ihr ihm das antun?”
Zekke ging ein paar Schritte voraus. “In dieser Welt gibt es schlimmeres, als dabei zu sterben, während man sein Land verteidigt. Du solltest das am besten wissen.” Sagte er und drehte sich zum Baum. “Sonst wären wir alle nicht hier und die Menschen in den Mauern wüssten immer noch nichts von unserem Hafen.”
Ina kam ihm ein paar Schritte hinterher. “Zekke, wie können wir das beenden? Ich möchte das alles nicht.”
Zekke drehte sich zu ihr. “Ich möchte das auch nicht kleine Ina. Es ist nunmal unser Vermächtnis, wir müssen die Welt davor beschützen. Die Dämonen auf der Insel dürfen niemals dazu kommen, nach Marley oder dem Rest der Welt zu reisen. Es würde den Untergang bedeuten.”
Ina sah ihm stur nach. “Zekke!” Rief sie.
“Ich will keinen Krieg! Sag mir, wie ich das verhindern kann!”
“Das kannst du nicht Ina. Du kannst ihn höchstens gewinnen, wenn du für die Richtige Seite kämpfst.”
“Ich werde mich dir nicht anschließen Zekke. Ich werde meine Freunde nicht töten!” Sagte Ina stolz. Sie drehte sich um und wollte gehen.
“Was glaubst du, was Marley mit euch macht, wenn sie merken, dass ihr Schiff nicht wieder kehrt?”
Ina drehte sich um. “Was meinst du?”
“Sie werden schlimmeres schicken und die ganze Insel nieder brennen. Der Krieg wird ausbrechen. Niemand wird verschont bleiben Ina.”
Ina wurde blass. “Was? Es gibt etwas schlimmeres, als dieses Schiff?”
Zekke nickte und drehte sich zurück zum Stamm, nun standen alle verhärteten Titanen dort. Reiner kam auf Ina zu.
“Du hast damit angefangen Ina! Wegen dir ist Berthold gestorben und wir haben ihn verloren!” Sagte er vorwurfsvoll.
“Nein Reiner, er ist gestorben, weil er sie bedroht hat. Ihr habt die Mauer zu Fall gebracht. Und wenn es außer euch jemanden in Marley gibt, der das schafft. Dann hätten sie nicht euch schicken brauchen! Das alles hier soll mich verwirren, damit ich euch gehen lasse! Ihr sagt immer wir seien die Dämonen, aber wir sind es nicht, die die Titanen an kleine Kinder weitergeben! Schämt euch!” Ina wurde wütend.
Reiner wollte gerade etwas sagen, da kam Peak an ihm vorbei.
“Ist schon gut, sie hat Recht. Wir alle sind mit der Zeit zu Monstern geworden. Ich finde, ihr habt gut gekämpft und wir haben zurecht verloren. Aber Ina. Ich bitte dich. Sei vernünftig. Du hast die Karten aus dem Schiff mitgenommen. Das ist eine Konstruktion, für die man mehr Menschen und mehr Zeit braucht, als ihr auf der Insel je hattet. Wenn ihr den Krieg jetzt anfangt, dann wird es um die Insel nicht gut stehen.” sagte Peak eindringlich zu Ina.
“Ich verstehe. Seid euch sicher. Niemand hier möchte diesen Krieg. Wir alle träumen bloß davon, frei zu sein.”
Sagte sie und senkte den Kopf. Zekke kam näher. “Ich wusste, dass du nach all der Zeit noch immer kein Dämon geworden bist.”
Er umarmte Ina und flüsterte ihr etwas zu, danach schloss sie ihre Augen und wachte in der Zelle auf. Hange saß schlafend in der Ecke. Die Tür war fest verschlossen, doch jemand klopfte von außen. Levi und Franz versuchten, mit den Wachen, die Tür auf zu brechen.
Hange hatte sie von innen versperrt, damit niemand stören kam.
Ina stand auf und löste die Sperre, sodass die Tür auf ging. Franz und 3 Soldaten der Militärpolizei fielen herein, direkt vor Inas Füße.
Levi stand hinter ihnen und verschränkte seine Arme, als er Ina sah.
“Seid ihr fertig?” Fragte er kalt. Hange war von den fallenden Soldaten geweckt worden. Sie standen wieder auf und sahen sich um. Franz zählte die Verhärtungen durch.
“Hier ist alles in Ordnung, Truppführer!” Sagte er und drehte sich zu Levi.
“Natürlich ist hier alles in Ordnung. Was glaubt ihr denn? Dass zwei Wissenschaftler nicht mit ein paar Steinchen klar kommen?” Fragte Ina und ging an allen vorbei. Sie blieb kurz vor Levi stehen und salutierte.
Hange lehnte sich an die Tür. “Sie haben geleuchtet! Ich habs gesehen!”
Hange fiel vor Müdigkeit um und wurde von den Militärpolizisten an Ina und Levi vorbei, auf ihr Zimmer getragen.
“Sieht nicht so aus, nein.” Sagte Levi, nachdem die Soldaten weg waren.
Ina sah dem ganzen belustigt hinterher. “Warum lachst du? Was ist passiert?”
Fragte Levi interessiert.
“Ich hab sie gesehen. Und mit ihnen gesprochen. Der Junge, er ist erst 15. Er hat nur noch 10 Jahre Truppführer.” Sie sah ihn besorgt an. Levi drehte seinen Kopf zur mittlerweile wieder verschlossenen Tür.
“Und die Bastarde nennen uns Dämonen!” Stellte er wütend fest.
Ina nickte und sah zu Boden.
Plötzlich hörten sie Hange schreien. Sie war bereits oben am Hof.
Levi und Ina erschreckten. Sie liefen gleichzeitig los. Ina lief die Treppe hinauf, voraus.
Levi war jedoch schneller, er packte ihr Handgelenk mitten auf der Treppe. “Ina, warte!”
Ina musste stehen bleiben. Levi trat an ihr vorbei und stellte sich zwei Stufen weiter hoch. Er wühlte kurz in seiner Hosentasche, dann zog er ein Metallstück heraus.
“Sieh mal, ich habe das anfertigen lassen. Es ist für dich.” Er streckte seine Hand aus und wollte es Ina geben. Sie hielt ihre Hände zusammen, um das kleine Stück entgegen zu nehmen.
Levi legte ihr behutsam einen Ring in die Handflächen.
Ina wurde rot und sah erschreckt auf zu ihm. “Aber Truppführer, das ist ja, ein Ring?”
Levi schüttelte den Kopf. “Nicht nur das, sieh mal.” Er zeigte Ina eine Funktion am Ring, bei der sich eine Art Kralle ausfuhr.
“Diese Technik habe ich von Annie. Sie trug auch so einen Ring. Dieser hier jedoch, er schneidet sauber durch deinen Fingerknochen hindurch, sodass du dich jederzeit schnell verwandeln kannst.”
Ina staunte, als sie die versteckte Funktion sah.
“Woher wisst ihr denn, dass er passt?” Fragte sie verwirrt. Levi nahm ihn und drehte eine Hand von Ina um. Er steckte ihr den Ring an den Ringfinger.
“Ich hab ein Auge dafür. Das ist alles.” Sagte er dabei trocken. Ina sah auf den Ring, der perfekt an ihrem Finger saß. In der Mitte des Metalls war ein kleiner leuchtender Stein eingearbeitet.
Die beiden standen einen Moment still und betrachteten das kleine Stück Metall an Inas Hand, dann fiel es Ina wieder ein. “Truppführer! Die Kommandantin!” Rief sie. Levi drehte sich schnell um und lief mit Ina hinauf.
 

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