Kapitel 9

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Unknown POV:

Je mehr ich darüber nachdachte zweifelte ich immer mehr daran das er wirklich mein Jungkook von früher war. Eine Träne rollte mir über die Wange, welche ich aber sofort mit meinem Ärmel wegwischte. „Er nennt mich immer Karamelldrop.", murmelte ich dann mit einem schmalen Lächeln im Gesicht. „Karamelldrop?" Fragend blickte mich der Alpha an, wobei ich lachend bejahte. „Ich bin froh das er immer noch die softe Seite an sich hat. Es wäre eine Schande wenn er sich von der Welt abschotten würde. Er ist so ein liebenswerter Junge."

Mein Herz wurde bei diesem Jungen ganz weich. Er war vielleicht gerade mal ein Jahr jünger und trotzdem fühlte ich mich so als ob ich auf ihn aufpassen müsste. Jetzt wo ich ja sowieso stärker geworden war als früher. Ich fragte mich was er alles erlebt hatte das er all seine Lebenslust verloren hatte. Am liebsten würde ich ihn mein ganzes Leben lang in meinen Armen halten. „Ach übrigens, als du heute die letzten beiden Stunden geschwänzt hast nur um zu deinem Liebling zu gehen haben wir gesagt bekommen dass wir ab übernächster Woche einen neuen Schüler bekommen. Zumindest hat mir Baekhyun gesagt das in deine Klasse jemand neues kommt. Der weis es von Sehun."

Jemand neues? „Ich glaube wir beide wissen wer das sein wird.", schmunzelte nun der größere und legte einen arm um meine Schulter. „Dann kannst du mir endlich diesen Jungkook mal vorstellen!" Ich schlug den Alpha gegen den Arm. „Yah! Dir ist klar das er nicht weis das ich ein Mensch bin. Und vor allem das wir uns von früher kennen? Was ist wenn er mich vergessen hat? Hä?" Lachend zuckte der größere mit den Schultern. „Dann freunde dich nochmal mit ihm an."

Schnaufend schloss ich meine Augen und beugte mich nach vorne, so dass ich mich mit meinen Armen auf meinen Beinen abstützen konnte. „Wir werden schon noch sehen. Solange werde ich mich nach der Schule noch mit ihm treffen." Lachend nickte der Junge neben mir. Er hatte sich wieder zu mir gedreht und saß dieses mal im Schneidersitz mitten auf meinem Bett und hatte die liegende Position aufgegeben. Es schien ihm nich ganz zu gefallen, dass er sozusagen von unten aus zu mir hoch schauen musste. „Ich weis nicht wie er aussieht, geschweige denn wie er so Tickt. Bis auf das was du mir erzählt hast weis ich gar nichts über ihn, also vergiss nicht ihn mir vorzustellen! Verstanden?", wiederholte er und pikste mir mit Nachdruck erwartungsvoll in meine Seite, was mich grummelnd zur Seite ausweichen ließ.

„Ist ja gut! Ist ja gut! Wenn sich eine Möglichkeit bietet und er mich als Mensch noch akzeptiert, dann werde ich euch einander vorstellen."

Jungkook POV:

Schnaufend stand ich vor meinem Spiegel, welcher in der Innenseite meines Schrankes angebracht war. Sowohl an der Schrankwand mir gegenüber, als auch an der linken Türinnenseite. Mein Blick wanderte über meinen dünnen Körper und ich musste mir eingestehen das Mutters tot seine Spuren an mir hinterlassen hatte. Ich sah aus wie ein Besen. Dünn, in die höhe gehend und mit kein Gramm Speck oder Muskelmasse an mir. Ich hatte mal bessere Zeiten hinter mir...

Damals als ich wenigstens noch Taekwondo gemacht hatte. Ich bin mir sicher, ich konnte kein einziges Bisschen von dem wo ich früher der beste drin war. War das der Grund weswegen ich zu einem Mobbing Opfer wurde? Weil ich so ein Lauch war? Ich war leichte Beute für die sogenannten coolen Guys. Vor allem mit meinem auffälligen Kleidungstyle. Schwarz, oversize und noch mehr schwarz -ab und zu auch mal weiß-. Nach ner Zeit fand ich gefallen an Chains, Pircings und Plateauschuhe -trug aber nicht gerne zu krasse von dieser Sorte- und schon wurde ich zum Gespött der schule.

Der kleine Freak, oder das Emo Kind. Es gab noch viele andere Bezeichnungen die mir an den Kopf geworfen wurden. Das schlimmste von allen war ,das kleine Schwuchtelchen'. Ich verstand es nicht? Ja okay, früher hab ich mir ab und zu die Finger lackiert, hörte aber nach den dummen Sticheleien damit auf. Was genau war falsch daran schwul zu sein? Das witzige an der Sache war, das ich nicht mal schwul war. Zumindest hab ich es noch nie mit einem Kerl versucht oder etwas für einen empfunden, aber genauso wenig bei einem Mädchen. Lag wohl daran das ich auf niemanden einging da ich angst hatte vergessen und verlassen zu werden.

Seufzend griff ich nach einem schwarzen Shirt und einer ebenso schwarzen, wer hätte es gedacht Hose. Es war ein Uhr und ich beschloss zum ersten mal in meiner gesamten Laufbahn hier inmitten von nichts raus zu gehen um mich auf den weg in die Stadt zu machen. Mr. möchtegern Vater hatte mir angeboten mich hinzufahren, da er es für nicht gut hält wenn ich dauerhaft in meinem Zimmer rumgammelte und nichts tat. Da es Samstag war und dadurch Einkaufsläden offen sein sollten, nahm ich sein Angebot mehr oder weniger dankend an.

Schnell griff ich noch nach meiner Lederjacke die um der Stuhllehne meines Schreibtischstuhls hing und tapste mit Handy, Portmonee und meiner Packung Kaugummi nach unten in den Eingangsbereich wo ich mir die schwarzen Nike Manoa anzog. Mr Jeon wartete schon an der angebauten Garage in seinem Auto. Sofort schloss ich die Tür hinter mir und setzte in Bewegung um mich kurz darauf auf die Rückbank zu setzten.

„Willst du dir die Stadt ansehen oder doch lieber nur etwas einkaufen gehen. Wenn ich mal frei habe kann ich dir schöne Plätze in der Stadt zeigen. Es gibt auch ein gutes Café in dem man sich gut entspannen kann und einen super Kaffee noch dazu bekommt." Lächelnd blickte mir mein Vater über den Rückspiegel entgegen, wobei ich versuchte mir ein leichtes lächeln abzuringen. „Ich glaube ich will mir heute nur was in ein paar Laden anschauen. Gibt es hier sowas wie eine Mall?" Lächelnd startete mein gegenüber das Auto. „Natürlich. Die Stadt ist zwar klein, aber sie sind dort nicht alle hinterm Mond. Du findest dort bestimmt gute Läden. Du musst aber bedenken das man die Mall auf keinen Fall mit denen in Busan vergleichen kann." Nickend entsperrte ich mein Handy und zog die Kopfhörer die ich um meinem Hals hängen hatte auf, als sich der wagen auch schon los bewegte.

Schweigend sah ich aus dem Fenster, im Hintergrund lief eine meiner Lieblings Playlists. Nicht allzu lang dauerte es, da kamen wir auch schon auf der Landstraße an und fuhren Richtung Stadt. Je weiter wir fuhren desto mehr Häuser zeigten sich und die holprige Landstraße wurde durch grauen, Löcher losen Asphalt ersetzt. Wir fuhren schon um die vierzig Minuten und aus den alten Landhäusern wurden größere Mehrfamilienhäuser. Zwar noch immer nicht ansatzweise so große und hohe wie es sie in Busan gab, doch sie sahen schon viel mehr nach Stadt aus als diese Landhäuser zuvor. 



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Omg... ich will ehrlich mal nach Jeju... Das sieht so extremst schön aus dort... I mean... 

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Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt