Lonely Wolf [bxb]

Kapitel 124

Stumm sah ich an der violett glimmenden Energiequelle hoch. Namjoon hatte einen A-Tier Zauber benutzt, somit war es für mich ein leichtes ihn kurzzeitig zu unterbrechen, um einen kleinen Gang zur anderen Waldseite zu öffnen. Auch wenn ich weder ein Magier, noch ein Hexer war, beherrschte ich Magie bis zu einem gewissen Level. Woran das lag? Ich wäre bei meinem Job wahrscheinlich sonst gestorben. Ich hätte dann nie so alt werden können, wie ich es jetzt nun mal war. Trotz dessen zerrte es sehr an meinem Körper, wenn ich hochrangige Zauber benutzte. Schließlich gehörte diese Fähigkeit genau genommen nicht zu mir. Ich hatte sie lediglich geerbt, oder übergeben bekommen. Je nachdem wie man es sah.

„Du kannst das wirklich auflösen?", fragte Jimin und starrte starr nach vorne. Er schien Schwierigkeiten damit zu haben den Zauber zu erkennen, was wahrscheinlich daran lag, dass er bis jetzt nicht viel mit Magie zutun hatte und dementsprechend kaum in die Situation kam Magie sehen zu müssen. Beleidigt von der Tatsache das er mich so etwas schlichtweg beleidigendes gefragt hatte, schnaufte ich auf und löste meine Hand von der Jimins. Was dachte er denn bitte was ich war? Okay, wir kannten uns nicht lange und so, doch alleine schon an der Tatsache das ich mit Namjoon befreundet war und wir mal so nebenbei mindestens gleichzustellen waren, musste man doch erkennen das ich wenigstens ansatzweise Wissen von Magie und Zauber hatte. Alleine schon das ich ohne Überraschung durch einen Spiegel reisen konnte ohne mich gleich in einer kosmischen Spiegeldimension zu verirren war doch Beweis genug.

„Deine Hand blutet. Du solltest sie mit etwas verbinden.", knurrte ich das Thema wechselnd und riss ein Stück von meinem langärmligen Shirt zurecht, so dass ich zwei, lange Streifen in den Händen hatte und ich sie um seine Handflächen binden konnte. Gut das es ein neues, frisch gewaschenes Hemd aus der Tasche von zu Hause war. So war es noch sauber und würde den Jungen nicht noch eiternde Wunden bescheren. Die Tasche hatte ich glücklicher Weise vor dem ‚schlafen gehen' von zuhause hergeholt, da Namjoon auch noch ein paar Wechselklamotten für die kommenden Tage brauchte. Auch wenn ich durch den Spiegel zurück in mein Zuhause konnte, so wollte ich Namjoon nicht dauern fragen ob er mir ein Portal öffnen würde. Und selber ein Portal zu öffnen würde nur zu viel verbrauchte Energie sein.

Als ich damit fertig war Jimins Hände zu verbinden, sah ich zurück zum Bannkreis. Die Intensität der violetten Aura blieb gleich. Erst als ich mit erhobener Hand näher trat flimmerte sie beinahe weiß mit einem grellen Stich lila auf. Hinter mir hörte ich ein erschrockenes Japsen und wie sich mein Mate langsam näher an den Bannkreis herantraute. Er schien ihn jetzt auch sehen zu können. „Wow... das ist ja wie in einem Film!", murmelte er. Seine Augen funkelten im Licht des Mondes und alleine schon die zehntausend Sterne die in seinen Iriden widerspiegelten sahen so faszinieren aus.

Unbewusst zupfte Jimin an seinen provisorischen Verbänden die ich ihm zuvor noch aufmerksam um die Handflächen gebunden hatte. Ich ergriff seine vor Adrenalin zitternde Hand und zog sie von dem Stoff weg. „Geh durch. Da sollte sich gleich eine freie Stelle im Bannkreis bilden.", murmelte ich ihm leise zu, weshalb er schluckend nickte und mit aufgeregter Mine nach dem sich öffnenden Part im Bannkreis suchte.

Es dauerte nur ein kleines bisschen, dann bildete es sich auch schon und der Jüngere trat langsam auf die freie Stelle zu. Ich folgte ihm, noch immer meine Hand erhoben und schlüpfte Jimin hinterher in den anderen Waldpart. Hier waren wir ungeschützt und konnten von den Feinden ganz einfach erkannt werden. Alleine schon am Geruch, welcher hinter der Magiemauer versteckt blieb. Ich selber konnte meine Aura ziemlich leicht unterdrücken, doch zweifelte ich daran, dass der Jüngere das auch konnte. Stumm löste ich die Blockade und griff sofort nach Jimin. „Bleib an meiner Hand. Wir sollten unsere Auren, beziehungsweise unseren Duft unterdrücken. Sonst haben wir im Schlimmstfall ein Problem, sobald hier wirklich ein paar Jäger aufkreuzen werden."