Kapitel 179

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Jungkook pov:

Alle waren wieder zurück. Erleichtert lächelnd sah ich in die Runde. Freunde und Familie tummelten sich zu einem Haufen an Menschen und Wölfen zusammen. Sie nahmen sich gegenseitig weinend in die Arme, saßen vollkommen verwirrt auf dem Boden und versuchten zu verstehen was gerade passiert war, oder redeten völlig außer sich -sie waren verwirrt und versuchten irgendwie ihren Tod und die „Wiederauferstehung" zu verdauen- aufeinander ein.

Schräg vor mir hockte Jisung auf welchen ich beruhigt einredete. Er hatte für sein alter viel zu viel erlebt, was man bei mir wohl auch behaupten konnte. „Wir werden gleich die anderen aufsuchen, also mach dir keine Sorgen.", fuhr ich fort und hielt ihm meine Hand hin, welche er dankend annahm und sich von mir aufhelfen ließ. Stumm sah ich zurück in die Runde.

Meine Tränen fanden ein weiteres Mal ihren Weg über meine Wangen. Dieses Bild war schön. Ich hatte es wirklich geschafft meine Freunde und Familie wieder zurück zu hohlen. Ein Arm legte sich um meine Schulter. Sofort sah ich zur Seite. Taehyung hatte lächelnd und mit geschlossenen Augen seinen Kopf auf meinem abgelegt. „Es geht ihnen allen gut. Ich bin erleichtert..." Er nickte lächelnd. Wenig später spürte ich einen seichten Kuss auf meiner Wange, weshalb ich lächelnd mich näher an Taehyung schmiegte.

Ruhe war so langsam eingekehrt und viele schienen so langsam zu verstehen dass die Zeit für alle außer uns eingefroren zu sein schien. Namjoon erblickte mich und kam zu mir und Taehyung herüber. Seine triefen Grübchens schmückten sein hübsches Gesicht. „Jungkook! Ihr habt es also geschafft." Er strotzte regelrecht vor stolz und nahm mich kurz in den Arm. Ich nickte lächelnd und erwiderte die umarmung, wobei ich leise ein „Ja..." nuschelte.

Dann ertönte es auch schon. Die Frage die mich zurück in die Gegenwart warf. Die Frage die meine Alarmglocken wieder auf läuten ließ. „Wo ist Jin? Und was hat Luna eigentlich gesagt?" Ich zuckte auf. Mein Blick glitt über die schrecklich zerstörte Waldlandschaft. Die regelrechte Ruine des Rudelhauses, die vielen erstarrten Menschen um uns herum und nicht zu vergessen die Blutlachen und Kampfesüberreste. Die Toten Körper unserer Feinde hingegen waren weit und breit nicht mehr zu sehen was mich darauf schließen ließ das einige der überlebenden Hexer sie haben verschwinden lassen.

Ich suchte die Umgebung nach Seokjin ab. „Wir waren zu zweit unterwegs, aber ich bin am Ende voraus gelaufen. Er müsste hier irgendwo noch im Wald sein.", nuschelte ich und sah mich um. Namjoon und die anderen taten es mir gleich. „Wir sollten auch langsam von hier verschwinden. Ich bin mir sicher das die Zeit bald wieder normal weiter laufen wird!", brummte ich besorgt und lief in die Richtung aus der ich gekommen war.

Etwas hielt mich auf, weshalb ich stoppte und mich umdrehte. Taehyung hatte meine Hand ergriffen. „Du bleibst ja in meiner Nähe. Ich hab keinen bock darauf dich ein weiteres mal zu verlieren." Ich wurde rot und sah zur Seite. Die Röte schoss mir ins Gesicht. Ja, ich wollte ihn auch nicht mehr verlieren.

Mein blick fiel auf eine Gestalt im Dickicht. Sie kniete am Boden und lugte über viele Blätter hinweg auf das geschehen. „Da ist Jin!" Erleichtert lief ich auf ihn zu, was Taehyung dazu brachte mir hinterher zu hetzten. Vor dem zu einer Statue verwandelten Seokjin ging ich in hocke. Ich sah nochmal kurz zu Taehyung hoch welcher mich beschwichtigend anlächelte. „Okay ich hab keine Ahnung ob das funktioniert..."

Ich streckte meine Hand nach Seokjin aus und legte sie über seine Augen. „Luna... Bitte lass meinen Freund aus der zeitstarre auftauen..." Kurz geschah nichts. Ich musterte einfach nur den starren jungen Mann vor mir, dann aber erkannte ich wie seine Augen kurz blinzelten und die Bewegungen seines Körpers langsam konstant und stetig wurden. Sein Brustkorb hob und senkte sich schnell, seine Finger zuckten und weiße Wölkchen entstanden durch seine tiefen Atemzüge. Dann aber fiel er erschrocken zu Boden und hielt sich den Brustkorb.

„Ach du scheiße! Woher kommst du denn auf einmal!", krisch er hysterisch und versuchte sich von seinem Schrecken zu erholen. „Sorry hyung...", murmelte ich und versuchte mir ein schmales lächeln zu unterdrücken. „Du bist einfach so aus dem nichts aufgetaucht! Bei Luna! So als ob du vor mir gespawnt bist..." Der ältere erhob sich vom Boden und klopfte sich die dreckigen Klamotten ab. „Was ist mit den anderen... Hat es geklappt?" Seine stimme war leise aber hoffnungsvoll. Ich grinste und sah hinter mich. Taehyung hielt noch immer meine Hand fest in seiner.

„Frag sie doch selber." Verwirrt sah Seokjin auf. Dann wanderte sein Blick an mir vorbei. Seine Augen streiften zu aller erst über seinen Alpha und meinen Mate Taehyung, welcher sich nah an mich gestellt hatte. Er schlug sich die Hand vor den Mund. „Also mir geht es gut, Hyung." Taehyung löste sich langsam von mir und kam auf Jin zu, welcher ihn sofort in seine Arme schloss und schluchzend den Alpha in seinen Armen wiegte. Ich lächelte. Ein weiteres mal landete ein arm um meiner Schulter und ich sah zur Seite. Dieses mal war es jemand anderes.

Hobi. Ein breites lächeln hatte sich auf seine Lippen geschlichen. Mal abgesehen davon das auch er mitgenommen und blutverschmiert aussah, schien er wie das typische Hoffnungskind zu sein welches er auch schon vor dem Krieg gewesen war. „Ja Hyung, mir und den anderen geht es auch gut!", rief er aus und zog mich mit Taehyung und Seokjin in eine knochenbrechende Viererumarmung. Ich genoss es. Es war wie zuhause.

Langsam löste ich mich aus der Umarmung uns sah in die kleine versammelte Menge. Ich räusperte mich leicht. „Wir sollten von hier verschwinden." Aller Manns Aufmerksam lag nun auf mir. „Bevor die Menschen noch aus der Zeitstarre aufwachen sollten wir alle über aller Berge sein.", fuhr ich fort. Taehyung nickte. „Wir sollten die anderen einhohlen und uns fürs erste einen guten Unterschlupf suchen. Einen Ort an dem die Menschen uns nicht so schnell finden werden." Dies war Taehyung gewesen. Er griff nach meiner Hand und nickte mir leicht zu, was ich ihm verstehend nach tat. „Wir sollten vielleicht fürs erste zu Bangtan..."

Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt