Kapitel 150

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Lesenacht/tag/whatever Part: 2/3

Yoongi POV

Ich fühlte mich komisch. Noch nie hatte ich diese Gefühle tief in mir verspüren können. Es war verwirrend aber schön. Die Tatsache das ich Jahrhunderte lang alleine gelebt hatte, machte sich in mir bemerkbar. Es war die Gier nach Geborgenheit die sich in mir breit gemacht hatte. Wirklich noch nie in meinem Leben fühlte ich mich so lebendig wie ich es heute tat. Und es lag nicht an dem Fakt, dass ich gerade zig tausende Geister zurück ins Jenseits befördert hatte. Es war der kleine Wolf der sich an mich schmiegte. Der Junge dessen Wärme genügte um mich glücklich zu machen.

Inzwischen saß Jimin in menschlicher Gestalt an mich gekuschelt auf meinem Schoß. Er schien mich zu akzeptieren, selbst als furchteinflößenden Drachen. Apropos Drachen. Ich hatte einiges an Kraft verbrauchen müssen um die high class Magie anzuwenden, weswegen ich wieder in meine Halbform gewechselt war und nun mehr oder weniger als Menschen- und Drachenmischling bei Jimin auf dem kalten Waldboden saß. Agust hatte sich nach einiger Zeit wieder zurückgezogen und regenerierte stumm und leise seine, wie meine Kräfte, während ich wieder über den Körper übernommen hatte. „Yoongi?"

Leise brummte ich mit geschlossenen Augen gegen Jimins Halsbeuge. „Was gibts." Der Junge blieb kurz stumm. Anscheinend überlegte er noch was, oder wie er seine Gedanken in Worte fassen konnte. „Du und Agust sind Drachen?" Es klang eher weniger wie eine Aussage, viel mehr wie eine Frage. Seufzend löste ich mich vom Jungen und öffnete wieder meine Augen. „Das hast du mindestens fünf mal schon gefragt und meine Antwort bleibt immer noch bei ja.", antwortete ich mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen. Jimin selbst schien nur rot zu werden und drehte sich peinlich berührt von mir weg. Seine roten, süßen Wängchen dabei immer noch in meinem Sichtfeld.


„Ja... weil ich es bis jetzt immer noch nicht fassen kann.", murmelte er leise und spielte an einem kleinen Stöckchen welches auf dem kühlen Waldgrund lag herum. Ich ließ meinen Blick auf das kleine Hölzchen gleiten, ergriff dann aber Jimins Hand und zog sie an mich. Seine in meiner liegend drückte ich sie kurz und platzierte lächelnd einen sachten Kuss auf seinen Handrücken. Ich genoss unsere Zweisamkeit hier im Wald und schloss wieder meine Augen. Die seelischen spuren des Krieges dabei schon längst abgelegt.

„Ich verrate das eigentlich niemandem. Nur du und Namjoon wisst davon, deswegen wäre ich dir sehr dankbar wenn du es deinen Freunden nicht sagen würdest. Ich werde dich aber zu nichts zwingen, also bitte ich dich aufrichtig als dein Mate es fürs erste für dich zu behalten. Zumindest so lange, bis ich ihnen vertrauen kann.", murmelte ich leise meinem Mate zu. Egal wie sehr ich Jimin als meinen Mate vertraute, seinen Freunden konnte ich leider nicht sofort das benötigte Vertrauen schenken. Ich wollte nicht frühere Vorkommnisse wiederholen lassen, nur weil ich mein Geheimnis an ein fremdes Rudel weiter gegeben habe.

Jimin wurde wieder rot, zog aber seine Hand nicht von mir weg. Anstatt darauf zu antworten drückte er seinen Kopf gegen meine Brust. So fest das ich leicht nach hinten kippte und mich mit meinen Händen am Boden abstützen musste. Dann nickte er weshalb seine braun orangen Haare mein Gesicht kitzelten. „Wenn du mir versprichst mir etwas von dir zu erzählen werde ich mir auch gute Lügen für den Notfall ausdenken.", nuschelte er gegen meine Brust, weshalb ich herzhaft zu lachen anfing. Wieso war dieser Junge nur so niedlich?

„Na wenn das alles ist werde ich das Angebot gerne Annehmen!" Jimin sah zu mir auf, nicht bemerkend wie nah er mir mit seinem Gesicht kam. Was dagegen hatte ich auf jeden Fall nicht. Schließich mochte ich es wie schüchtern er gerade wegen mir war. Unsere Augen trafen einander. Ein angenehmes Kribbeln erfüllte meinen Körper mit sogenannten Gefühlen. Liebesgefühle? War es schon liebe, oder viel eher die natürliche nähe zu seinem Seelenverwandten? Egal was es war, es war schön und brachte mich dazu mich etwas vorzubeugen.

Jimin schloss seine Augen, zuckte aber weder zurück, noch drückte er mich von sich. Stattdessen lehnte er sich wie ich vor. Unsere Nasenspitzen berührten sich schon. Ich biss mir auf meine Lippen, so sehr verspürte ich einen inneren Drang dem ich nachgehen sollte. Ich wollte Jimin küssen. Ich wollte wissen wie schön das schicksalhafte Band zwischen zwei Personen war. Und spüren würde ich es auch bald, dadurch dass Jimin von uns beiden nun den ersten Schritt gewagt hatte und seine Lippen gegen meine presste.

Ein Feuerwerk explodierte in mir. Nicht nur ich, sondern auch Agust welcher eigentlich noch unsere Kräfte regenerieren wollte wurde regelrecht wuschig vor lauter positiver Eindrücke. Ich legte meine Arme um Jimin und genoss die Nähe, während der Kleinere es schon wagte seine Lippen gegen meine zu bewegen. Sie waren nicht drängend, aber neugierig. So als ob er nach etwas suchen würde. Sobald ich aber seine Geste erwiderte, brummte er genüsslich auf und lehnte sich immer mehr in den Kuss hinein, so dass ich gegen ende mit ihm auf mir auf dem Boden lag und uns mit meinen Flügeln bedeckte. Ein Grund dafür war der Fakt das mein Mate noch immer ein wenig blank auf mir lag und man alles hätte sehen können. Bei der Tatsache das hier irgendwo ein von uns gegangener Jäger rum lag und seine verdiente Hölle absaß nicht gerade ein schönes Gefühl.

Nach kurzer Zeit löste ich unseren Kuss und lächelte. „Ich glaub wir machen das gerade zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt...", brummte ich ihm leise ins Ohr, wobei es ihm wieder die Röte ins Gesicht trieb. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und zischte leise vor sich hin. „Oh mein Gott... es tut mir leid... ich hab die Kontrolle verloren... Es tut mir soooo dolle leid. Wie peinlich."

Jimin war einfach nur niedlich. Egal wie sehr ich es auch bedauerte das wir hier aufhören würden, es war es mir wenigstens wert, da ich nun seine erneut rosarote Wängchen vor mir hatte. „Alles gut, Jacob. Das kann doch jedem mal passieren." Die Anspielung auf eine gewisse Serie war wohl geglückt denn der Wolf drückte sich empört von mir weg und verschränkte im Sitzen seine Arme vor der Brust. „Du wagst es mich mit diesem Schwächling zu vergleichen?", japste er hysterisch, weshalb ich schmunzelnd eine Augenbraue hob. „Wenigstens hab ich jetzt einen Freund und musste ihn nicht an einen Vampir weiter geben!"

Sofort hielt Jimin die Luft an. „Also ich meine... Freund im sinne von Freunden." Peinlich lachend sah er zur Seite. Och Mensch... wieso war er nur so niedlich. „Ich bin gerne dein Freund, wenn du das meinst. Und ich meine nicht Freund Freund."


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Gewidmet an die Person die mich wegen einer Lesenacht angeschrieben hatte. :D Da du Yoonmin mochtest gibt es jetzt auch Yoonmin. X3 


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Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt