Lonely Wolf [bxb]

Kapitel 40

Jimin POV:

[Flashback]

Nachdem Sehun sich bei mir gemeldet hatte und mich zu sich ins Exo Rudelhaus einlud, machte ich mich auch schon fertig. Ich packte schnell meine Tasche mit meinen frisch aus dem Schrank genommenen Klamotten und lief auch schon zur Eingangstür, wo sich unsere Schuhsammlung befand. Jeder von uns hatte nur ein Paar Schuhe vor der Türe stehen, da es Jin fuchsig machte, wenn der Eingang wie ein Wald aus Schuhen aussah. Die restlichen Schuhpaare hatten wir in der kleinen Kommode im Flur verstaut, damit unsere Eoma, anders gesagt Jin Hyung auch ja keinen Herzinfarkt bekam. Es gab Tage, da bekamen wir kein Essen und mussten es uns selber kochen nur weil Hobi seine Jacke auf die Kommode gelegt hatte und wir ihn als Gruppe in Schutz nehmen wollten. Das war ein großer Fehler gewesen.

Apropos Hobi... Taehyung und er waren bis jetzt noch nicht von der Schule zurück. Wieso trödelten die nur so herum? Sie hätten ja mit mir zu den anderen gehen können. Dann hätte Jin auch mitkommen können und müsste hier jetzt nicht auf diese Idioten warten. Anders gesehen... vielleicht haben Chanyeol und Baekhyun ihn ja schon zu sich eingeladen. Wie ich Baekie kannte, hatte er sich wahrscheinlich gleich bei den beiden eingehakt und sie mehr oder minder zwangsweise zu sich ins Rudelhaus geschleift. Schließlich waren wir und Baekie sowas wie Brüder. Vor allem er und Taehyung besaßen eine verdammt tiefe Bindung zueinander. Natürlich keine Romantische... das wäre ein ticken zu komisch...

Jin, welcher überrascht als ich an der Küchentür vorbei lief seinen Kopf aus dieser heraus streckte, runzelte kurz die Stirn und sah mich fragend an. „Wo gehst du hin? Das Essen ist gleich fertig!", musterte er mich eindringlich und skeptisch. Ich sah seine aufbrodelnde Mutterinstinkte und schmunzelte ein wenig. Der größere trat einen schritt aus der Küche heraus und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen. Ich wank ab und öffnete auch schon die Eingangstür unseres Waldhauses. Das zwitschern der Vögel draußen wurde penetranter und die nach frischem Gras und Bäumen riechende Waldluft wehte uns entgegen.

„Ich gehe rüber zu Baekie und Sehun. Er wollte mir den Schulstoff den ich heute verpasst habe geben. Ich werde wahrscheinlich auch bei ihnen Essen, also warte nicht mit den anderen wenn sie kommen sollten.", warf ich nur als Antwort zurück. Jin verfolgte mich mit seinem musternden Blick, so als ob er jede kleinste Lüge die ich ihm hätte auftischen können ausfindig machen wollte. Wahrscheinlich habe ich es mir heute Morgen bei ihm versaut... Schnaufen packte ich meine Schuhe mit in die Tasche, nur um kurz darauf nochmal in mein Zimmer zu laufen, meine Klamotten die ich bis jetzt an hatte auszog und auch sofort in meiner Wolfsgestalt aus dem Zimmer trappelte. „Achso, na dann. Pass aber auf dich auf. Ich hab heute morgen vom Rudelführer gehört das momentan Jäger im Wald herumlungern." Ich bejahte noch brummend und lief dann nochmal zu Jin, welcher mir dann die Tasche aus dem Maul nahm und mir half diese angenehmer tragen zu können. „Achso..." Kurz stoppte er und öffnete dann auch schon die Tasche auf meinem Rücken.

„Gib Junmyeon doch bitte die Dose...", fuhr er dann auch schon fort und kramte aus dem Schrank eine runde Tuberdose hervor, nur um sie kurz darauf mit etwas zu befüllen. Von meinem jetzigen Standpunkt aus konnte ich nicht erkennen was es war. „Ich hab heute morgen Gimbap für dich gemacht, weil du ja wochenlang von deinem Freund herum geschwärmt hast. Wie lieb du ihn doch hast und wie traurig du bist das er momentan so wenig isst. Ich dachte das ihr es euch in der Schule teilen könntet, aber da du ja geschwänzt hast..." Sein Blick fiel kurz vorwurfsvoll auf mich, weswegen ich mich leise und entschuldigend jaulen auf den Boden setzte und meinen Kopf unter meinen Pfoten versteckte. Meine Entscheidung war peinlich, unüberlegt und vor allem feige. Das hatte ich ja verstanden. Das mir das auch alle unter die Nase reiben mussten. Ich war nun mal nervös. Jungkook hatte nicht gerade fröhlich reagiert als ich ihn getroffen habe. Er wirkte viel eher genervt und verletzt. Was hätte ich da auch anderes machen sollen?