Kapitel 49

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Taehyung POV:

Schweigend saß ich auf meinem Bett. Ich war ein wenig verwirrt durch die jetzige Situation, doch was schlimmer war, war die Unruhe die in meinen Innersten herrschte. Seit dem komischen Streit mit Jimin war mir aufgefallen das V plötzlich von hier auf jetzt verschwunden war. Ich wusste nicht wohin. Es schien als ob er ganz weit weg war, unerreichbar für mich. Ich konnte ihn ebenso nicht Fragen, schließlich würde ich erst heute Abend wenn der Mond sich zeigen würde mit ihm Kontakt aufnehmen können, ohne dafür flachzuliegen und in meine Gedankenwelt abzudriften. Und wissen ob er mir dann antworten würde, wusste ich ebenso nicht. Es konnte genau so gut sein, dass meine tierische Seite sich kurzfristig von mir getrennt hatte. Wie auch immer er es geschafft hatte.

Verwirrt raufte ich mir die Haare. Wieso war er für mich so unerreichbar jetzt gerade? Es wirkte als ob ich ihn durch einen Schleier spüren würde. Als ob er nicht mehr in unserer Gedankenwelt wäre. Gerade jetzt, wo ich seine Unterstützung sehr gut gebrauchen konnte. Schnaufend schmiss ich mich rücklings auf mein Bett. Na super... Erst der komische Streit mit Jimin und jetzt V der mich einfach so links liegen lässt. Was für ein Arschloch war ich denn nur in meinem vergangenen Leben gewesen, dass bei mir gerade gar nichts nach Plan lief.

Stumm sah ich an die Decke. Es war still, selbst Jimin war nicht mehr zu hören, welcher bis vor kurzem noch mit scharfer Zunge mir hinterher geflucht hatte. Was genau ist in dieser Woche nur alles schief gelaufen? Wieso und warum? Grummelnd drehte ich mich auf die Seite und betrachtete meine Tapete. Ich will zurück zu Jungkook... Wie kann ich das alles überhaupt gut machen? Wenn ich ihm jetzt so unter die Augen treten würde... Nein, ich glaube das würde nur zu Stress und Problemen führen. Und genau darauf konnte ich jetzt verzichten. Ich will das alles nicht noch schlimmer machen. Ich will einfach mein Leben an seiner Seite leben.

Seufzend wuschelte ich mir durch die Haare, als plötzlich die Tür aufflog und ein genervter Jin in mein Zimmer stürmte. Er schmiss sich auf mein Bett, direkt neben mich und kaute an einem Fischsnack herum. „Ah... Er will nicht mal mit mir reden! Ich bin überfordert mit diesem Kind!" Verwirrt sah ich zu Jin, der mir im Eifer des Gefechts ruckartig die Tüte in die Hände drückte und sich rücklings auf mein Bett fallen ließ. Er verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und sah kauend an die Decke. „Worum geht es denn, Hyung?", erwiderte ich und schnappte mir nun selber etwas von dem Snack. Ich ignorierte die Tatsache das der Ältere ohne zu fragen in mein Zimmer gestürmt war und sich auf meine Matratze geworfen hatte.

„Das fragst du noch? Jimin diese Diva will mir nicht zuhören!", keifte er und wälzte sich wütend in meinem Bett herum. Stumm betrachtete ich den Älteren und schob mir einen getrockneten Fischsnack in den Mund, nur um schweigend meine Augenbraue zu heben. „Ich verstehe selber nicht was genau mit ihm los ist...", schnaufte ich. Mein Kopf senkte sich traurig und ich stierte auf den Boden. Neben mir raschelte es, so als ob sich Jin mit dem Gesicht zu mir drehen würde. Dann ertönte ein leises schnaufen und er griff wieder in die Tüte. „Ich muss mit dir reden." Verwirrter als zuvor drehte ich mich nun zu Jin. Sein Gesicht lag regelrecht auf meinem Kissen und er bedeutete mir mit eindringlichem Klopfen das ich mich neben ihm legen sollte. „Hyung? Muss ich mir sorgen machen?" Sein Gesicht war ernst, das totale Gegenteil von vorhin als er sich wie ein Baby auf meiner Matratze herumgewälzt hatte.

„Jimin will mir nicht zuhören, also werde ich zuerst mit dir reden." Mit flauem Gefühl in der Magengegend ließ ich mich nun ebenso nach hinten fallen und drehte mich zu meinem Hyung. „Und was ist es was so wichtig ist, das du wie eine Furie in mein Zimmer gestürmt kommst?" Er wank ab und deutete mir an es mir gemütlich zu machen, indem er mir die Tüte mit den Snacks aus der Hand nahm, sie zwischen uns legte und eine Decke über mich schob. „Das wird jetzt wahrscheinlich ein wenig überraschend für dich. Wahrscheinlich wird es dich auch überfordern, aber hör mir einfach zu. Es hatte einen Grund weshalb Jimin so ausgerastet ist." Seine Mine wurde bedauernd und er schnaufte resigniert auf.

Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt