Kapitel 75

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Jungkook POV

Mein Kopf schaltete sich wie von selbst aus. Mein gesamter Körper fing an zu kribbeln und ich verspürte den Drang mich näher an die Wärme zu schmiegen. Es war wie ein Traum. Wie eine warme, beschützende Decke die sich um mich legte, weshalb ich es nicht wagte mich von der Quelle zu lösen. Langsam schmiegte ich mich näher an den Körper, genoss die Lippen auf meinen. Es war das erste Mal das ich sowas spürte. Das erste Mal das ich überhaupt so nah einer Person war wie jetzt.

„Hm..." Die heisere Stimme des Anderen lullte mich langsam aber sicher mit ihrem seichten und allzu bekannten Klang ein. Ich war wie auf Wolke sieben ohne es selber zu bemerken. Erst als sich eine Hand ihren Weg über meinen Körper, bis hin zu meinem Po bahnte, schrak ich auf und drückte mich mit voller Kraft von Taehyung weg, den ich bis gerade eben nicht mal mehr im Sinne hatte. Was genau hatte ich da gerade getan? Andere Frage... Wieso hab ich das zugelassen? War es dieses Gefühl das mich verführt hatte? Etwas so schönes zu verspüren, nach all den einsamen Jahren... Es waren diese wohligen Gefühle die er in mir auslöste, die mich daran hinderten dem Älteren vor mir nun eine fette Backpfeife zu verpassen.

„Was zum Teufel sollte das werden?!", keifte ich und richtete mich zurückweichend von dem Bett auf. Taehyungs Blick wurde betrübter und er seufzte leise auf. „Hör mir zu... Das ist es was ich dir sagen will, Jungkook." Verwirrt und mit verzogener Mine musterte ich den Älteren nur sprachlos. Ah ja... Von wegen. Der hatte bis jetzt immer noch nicht seine Lektion gelernt! Reichte ihm das ganze Drama in der Schule nicht aus? Hatte ich ihn nicht schon einmal, oder besser gesagt gefühlt tausende Male abgelehnt? Wieso tat er das überhaupt. Um mich zu teasen? Ich wollte gerade dazu ansetzen etwas zu erwidern, da fuhr er auch schon fort.

„Ich liebe dich! Jungkook! Du gehörst zu mir, also hör auf vor mir wegzulaufen! Weißt du wie weh das tut?" Seine Hand legte sich um mein Handgelenk und er fing an mich zurück zu sich zu ziehen. Die Anstrengung war gut aus seiner Stimme herauszuhören. „Hör auf so ein Sche...", grummelte ich wütend, wurde aber schneller als ich zu Ende reden konnte unterbrochen. „Nein Jungkook! Du lässt mich jetzt ausreden!"

Dieses Mal dröhnte seine Stimme regelrecht in meinen Ohren wieder, trotz der fehlenden Lautstärke durch die fehlende Kraft in ihm. Sein Griff wurde fester, wobei er die Arme wieder um mich legte. Beinahe beschützerisch. Leise seufzte ich aufgrund des angenehmen Gefühl das langsam aber sicher wieder in mir aufstieg aus. „Ich will das du mir jetzt ganz genau zuhörst und mich nicht unterbrichst, verstanden?" Wäre ich nicht so eingenommen von der Geborgenheit, hätte ich Taehyung wahrscheinlich wegen des bissigen Befehlston gegen das Schienbein getreten, doch stattdessen nickte ich einfach und schloss meine Augen um mich mehr auf den Jungen und das kommende konzentrieren zu können. Zu sehr entspannte sich mein Körper in seiner Gegenwart.

Sein Herz raste regelrecht. Es raste im selben Tempo wie meines. Anders gesagt, oder besser gesagt, schnulzig ausgedrückt könnte man sagen das unsere beider Herzen im Einklang waren. Ich schüttelte den Gedanken ab und achtete wieder mehr auf Taehyungs Stimme, die rau und leise begonnen hatte weiter zu sprechen.

„Es gibt einen ganz bestimmten Grund weshalb ich dich bei mir haben will, Jungkook. Ich kann nichts dafür und bin genau so wie du ein Opfer des Schicksals... Oder wohl eher ein Opfer Lunas..." Seine Stimme wurde beim letzten Satz ziemlich leise und wispernd, weshalb ich nur teilweise verstehen konnte was er dort in seinen imaginären Bart gewispert hatte. Luna? Hab ich das nicht schon mal gehört? Dieses Wort kam mir bekannt vor... Aber woher? „Wir sind aneinander gebunden und niemand kann das ändern. Vielleicht ist dir die Bindung schon aufgefallen, denn ich zumindest musste in den letzten Wochen darunter leiden."

Meine Augen öffneten sich und ich sah bei dem Gesagten stumm zu ihm hoch. Was? Was genau versuchte er mir da gerade zu sagen? Ich hätte wahrscheinlich gelacht, wenn da nicht sein ernstes Gesicht wäre das starr geradeaus gegen die Wand meines Zimmers starrte. Seine Augenringe waren seit heute morgen ein wenig prägnanter geworden, genau so wie seine blasse Haut. Wahrscheinlich würfelte er sich da gerade den schnulzigsten Roman zusammen, wegen des Fiebers. Ich versuchte mich wieder aus seinem Griff zu lösen, mit dem Verlangen in meinem Fingerspitzen den Lappen wieder auszuwaschen und Taehyung zurück auf die Stirn zu legen.

„Wahrscheinlich kennst du ja schon die Wölfe die hier im Wald leben. Jeder von ihnen hat einen von Luna vorhergesehenen Partner den er finden und auf ewig lieben muss. Klingt komisch, ich weiß, aber du musst mir glauben wenn ich dir sage das wir füreinander bestimmt sind!" Sein Blick wanderte ernst und trotz dessen fiebrig wie eh und je zu mir hinab. Seine Augen glänzten wie als währen zwei eigene Universen in ihnen gefangen.

Entgeistert starrte ich Taehyung mit teils offenem Mund an. Es brauchte ein wenig bis das Gesagte in meinen Gedanken einsickerte. Bis ich entziffern und verstehen konnte was er gerade gesagt hatte. Auch wenn seine Iriden wie pures Gold auf mich wirkten, so schön wie sie waren, so konnte ich nicht anders als bei dem zusammengewürfelten Stuss zu lachen. Wölfe und füreinander bestimmte Partner? Warte mal... meinte er das ernst? Mein Lachen wurde herzhafter und ich hielt mir die stechende Seite. „T... Tae...", fing ich an, bei dem Versuch das Lachen zu unterlassen. Immerhin schien er das alles ernst zu nehmen, was mit Sicherheit an dem Fieber lag. Fiebertraum oder so etwas dergleichen. Beinahe schon süß...

„Dir ist klar das das Leben kein Twilight ist?" Damals als ich jünger war hatte ich wirklich einen Narren an diese Filmreihe gefressen. Ich fand den Werwolf wirklich cool und wollte immer wie er werden. Nun ja... Diesen komischen Glitzervampier habe ich trotz dessen von Anfang an nicht gemocht... und das lag nicht nur an seiner Frisur. Wahrscheinlich hab ich damals die Filme auch nur wegen den Wölfen geschaut. Bei dem erwähnen der Serie die ich mal gemeinsam mit Mutter geschaut hatte wurde mein lachen wieder lauter und ich fing an langsam die kleinen Freudentränen aus meinen Augenwinkeln zu wischen.

Kurz erkannte ich ein entspanntes Lächeln das sich auf Taehyungs Lippen schlich, dann aber schien ihn etwas von der guten Laune umzustimmen und sein Blick wurde wieder ernst. Ernst aber betrübt. „Nein, du verstehst es nicht. Das ist keine erfundene Geschichte mit glitzernden Vampiren und ihren geschmacklosen Koteletten und oberkörperfreien Wölfen. Ich meine es ernst! Du gehörst zu mir! Jungkook, ich bin Buwan und du bist mein Mate! "



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Wichtige Frage: Lemon und smut oder lieber ohne?


Yoa er hat es ihm gesagt. XD Mal sehen wie JK reagiert. Ich glaube wenn mir jemand sagen würde das Werwölfe existieren, dann hätte ich diese Person ausgelacht und aus meinem Zimmer verscheucht. Auch wenn es schon iwie cool wäre... 

Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt