Kapitel 121

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Jungkook POV:

„Jungkook?" Langsam drehte ich mich herum und sah zur Tür. Sie wurde gerade von meinem Mate aufgeschoben, wobei sich dieser langsam in den Raum bewegte und über die kleine Meute schaute. Alle saßen hier. Okay alle war übertrieben, doch zumindest die beiden Stray Kids Wölfe und Taehyungs WG Kumpanen. Selbst Jimin war in den vergangenen 50 Minuten aufgewacht und zu uns herüber in das Gästezimmer der Stray Kids Sprösslinge gekommen.

Zusammen saßen wir auf dem Bett, beziehungsweise dem Boden und spielten gemeinsam mit Hoseoks Karten. Genauer gesagt Uno. Felix war gerade dabei die dritte ‚zieh-zwei-Karten' Karte auf den Stapel zu legen und lachte, ein wenig zu hämisch für meinen Geschmack erfreut von seinem Sieg auf, als Taehyung in das kleine Zimmer eintrat und mich aus seinen müden Augen musterte. Ich konnte mir vorstellen, dass die Besprechung mit den fremden Alphas ziemlich anstrengend für ihn gewesen war.

Langsam kam er auf uns zu, wobei Felix ungehindert seine eben gut gewählte Karte auf den Haufen warf und das Spiel ohne groß weiter etwas zu sagen fortgesetzt wurde. Mein Mate setzte sich hinter mich auf den Bettrand, wobei seine Arme sich langsam um mich legten und sein Gesicht in meiner Halsbeuge versank. Eher aus Reflex ergriff ich seine Hand mit meiner leeren und drückte sie leicht. Die Nähe zu ihm war zu etwas Alltäglichen für mich geworden.

„Hyung! Du musst jetzt sechs Karten ziehen!", grinste Felix und wandte sich dabei an Jin welcher nur mit einem noch breiteren Grinsen eine schwarze Karte zückte und diese auf den Stapel schlug. Dramatisch wie eh und je sah er nochmals über die gesamte Runde und murmelte: „Ich wünsche mir grün!" Sofort verfiel Hoseok in Panik und sah auf den Stapel an Karten aus welchem er gleich 10 neue herausziehen müsste. Ich konnte mir bei seiner wehmütigem Grimasse das lachen nicht verkneifen und lehnte mich dabei eher ungewollt zurück an Taehyungs Brust.

„Hobi Hyung! Da kommst du nicht mehr raus. Außer du hast noch ein Ass im Ärmel.", gluckste ich genau wissend das es nicht so wahr. Schließlich hatte ich eben noch sein Kartendeck auf der Hand gehabt, bevor ich mir seine drei Karten bei einem Tausch geschnappt hatte. Schnaufend fing der Ältere an seine neu dazu gewonnenen 10 Karten zu seinem alten Kartenhaufen dazu zu packen und legte gleich darauf für seinen eigenen Zug eine grüne Aussetzkarte. Doof nur dass ich nun eigentlich der nächste wäre...

Jimin POV:

Schmunzelnd ließ ich meinen Blick über die kleine Runde schweifen. Die beiden jüngsten Stray Kids Wölfe hatten sich ziemlich gut eingespielt. Vor allem dieser Felix schien seit dem Unospiel etwas aufgetaut zu sein, denn er war es der hier gerade dauernd versuchte Jin mit seinen Karten eins auszuwischen. Dieser schaffte es aber so weit, das gefühlt jedes zweite mal Hoseok, der neben ihm saß darunter leiden musste. Seien es die Aussetzkarten, plus 2 oder plus 4 Karten oder die altbekannten Reversekarten.

Gerade war Felix wieder am Zug, als es klopfte und Taehyung mit einem leisen ‚Jungkook' in den Raum eintrat. Sein Gesicht schrie förmlich nach seinem Bett, trotz dessen setzte er sich leise zu seinem Mate Schrägstrich meinen Kindheitsfreund und legte langsam seine Arme um ihm. Anders als von mir erwartet machte Jungkook keinen großen Stress deswegen, sondern legte einfach seine eigene Hand auf die des Alphas. Ich konnte mich noch an den Tag erinnern an welchem er mir erzählt hatte das er dank Taehyung gefühlt am liebsten sich ein Dach herunter gestürzt hätte. An dem Tag an welchem ich ihn als Karamelldrop im Krankenhaus besucht hatte. Und jetzt...? Jetzt saß er hier, lehnte sich an den Jungen den er einst gemieden hatte und hielt Händchen mit ihm.

Leichte Eifersucht machte sich in mir breit. Nicht dass ich es den beiden nicht gönnte, oder dass ich mich in einen der beiden verguckt hatte oder so... Nein! Sie beide gehörten zu meinen besten Freunden! Da sollte ich mich eher freuen dass sie zueinander gefunden hatten. Leider machte mich ihr Anblick traurig. Sie hatten es geschafft die Kluft zwischen ihnen zu überwältigen und zueinander zu finden. Und ich? Ich hatte nicht mal einen Partner. Ich war bis jetzt immer noch ein lonely Wolf, so wie Jungkook sich wohl all die Jahre in Busan gefühlt hatte.

Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt