Kapitel 68

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Lay POV:

Inzwischen hatte uns der unbekannte Hexer neue Klamotten gebracht, damit wir uns wieder frisch machen konnten. Er bestand darauf uns alles nötige später zu erzählen und schlug sogar vor das Diptam das wir brauchen würden vorzubereiten. Nun ja... Eigentlich hätte ich abgewunken und viel lieber die Erklärung für all das hier hören wollen, doch... Es war wirklich widerlich in diesen versifften und mit Dreck verkrusteten Sachen mitten auf einer gepolsterten Wildledercouch zu sitzen. Der Hexer selbst hatte es nur abgewunken, mit der Begründung einen Reinheits- und Schutzzauber auf diesem gelegt zu haben. Und trotz dessen fühlte ich mich einfach nur unwohl so auf teuren Möblierungsstücke zu sitzen. Kai war schon fertig mit duschen und kam in neuer frische und gut riechend aus den Bad, weshalb ich mich sofort an ihm vorbei drang und mich regelrecht fluchtartig aus meinen Klamotten schälte.

Kurz öffnete ich nochmal die Tür um meinen freigelegten Arm rauszustrecken und nach Kais verschwundener Figur zu greifen. Er sah mich überrascht an und zog verwirrt eine Augenbraue in die Höhe. „Was ist?" Mein Blick wurde ernster, auch wenn es ziemlich komisch aussehen müsste, wie ich hier mit hervorgestrektem Kopf meinen Dongsaeng musterte. Doch eines ließ mich noch immer nicht ruhen. „Halt dich fürs erste fern von dem Kerl. Wer weiß was der vor hat...", nuschelte ich und bekam wenig später auch schon ein verstehendes Kopfnicken zurück. Ich ließ von Jongin ab, wobei dieser auf die Wand gegenüber der Badezimmertür deutete. „Ich warte hier, Hyung. Mach schnell, dann haben wir das alles auch schneller hinter uns."

Das ließ ich mir nicht zwei Mal sagen. So schnell und sparsam wie es ging duschte ich zu Ende, nur um mich nach nicht mal 10 Minuten aus der Dusche zu drängen und mich fertig abzutrocknen und umzuziehen. Ich faltete das Handtuch sorgfältig zusammen und legte es zurück auf die Ablage an der Fensterbank. Zusammen mit Kai im Schlepptau liefen wir beide wachsam zurück zu dem Hexer der stumm auf seinem Handy ähnlichen Gerät herum tippte. Im Gegensatz zu einem normalen Handy leuchtete das display nur in grün und sonderte ein holographisches Bild ab, das mich trotz der Situation ziemlich zum staunen brachte. Okay... Einfach nicht fragen und auf den Punkt kommen. Ich setzte mich zurück auf die Couch, neben mir Kai, der sich etwas vorgebeugt hatte und seine Unterarme auf den Oberschenkeln abgestützt hatte.

„Also! Würden Sie uns jetzt erklären woher sie uns und unsere Freunde kennen? Woher Sie wissen das wir wegen dem Diptam hier sind? Und..." Sofort wurde ich unterbrochen als der Hexer seine Hand hob und den Kopf schüttelte. „Bitte vergiss nicht zu atmen, mein Lieber. Ich weiß das das alles ziemlich verwirrend für euch zwei sein muss." Inzwischen hatte der Hexer seinen Umhang abgenommen und ihn über die Couchlehne gelegt. Seine pastellvioletten Haare waren mit einigen Glasperlen geschmückt, wobei sein Undercut schwarz oder dunkelbraun gefärbt war. Zumindest sah es für mich so aus, dass der Mann vor uns von Natur aus violette Haare hatte, da selbst seine Augenbrauen und Armhärchen in dieser Farbe ausfielen.

„Hört zu. Ich bin ein Hexer wie ihr mit Sicherheit schon herausgefunden habt. Ich kann mit den richtigen Mitteln alles herausfinden. In eurem Fall brauchte ich gerade mal ein dritte Klasse Kartenset um herauszufinden was los ist." Schulterzuckend legte der noch immer Namenlose seine Hände auf seinem rechten Knie ab, welches elegant über das linke geschlagen wurde. „Und bevor ihr wieder fragt... Ihr besitzt etwas was mir gehört. Ich würde es gerne wieder haben, deswegen schlage ich euch einen Tausch vor. Ich helfe euch mit euren freunden und im Gegenzug bekomme ich das was mein Herz begehrt." Sofort sprang ich dazwischen.

„Das Buch haben Sie aber schon wieder bekomm..." Beenden konnte ich meinen Satz nicht, da der Hexer wieder seine Hand hob und mich somit verstummen ließ. „Das Buch ist zwar auch von mir, aber das ist nicht wovon ich spreche. Ich habe es extra bei dir in dein Zimmer stellen lassen damit ihr beiden schneller zu mir finden würdet." Der Hexer senkte wieder seine Hand und ließ mich und Kai verwirrt in der stille zurück. Er zupfte an einem Stück Papier auf dem Couchtisch herum. „Wie..." Wieder verstummte ich als ein kleines Papiermännchen zu laufen begann. Es lief langsam in meine Richtung, wobei ich erschrocken meine Hand wegzog und das Papiermännchen musterte.

Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt