Kapitel 53

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Hyunjin POV:

Stumm folgte ich dem Freak in schwarz. Die Tasche auf meiner Schulter und Jeongin an meiner Hand. „Aber Mister... Ähm, wo sind wir denn hier? Sie meinten eben noch das Wölfe nicht hier sein dürfen?", nuschelte der kleine Omega neben mir. Er schien noch immer ein wenig Angst vor dem Fremden zu verspüren, denn er klammerte sich regelrecht an meinen Arm. „Auf jeden Fall seit ihr nicht mehr in eurem Gebiet. Das ist alles was ihr wissen müsst.", murrte der Kleinere. Tatsächlich schien der Kerl um einiges kleiner als ich zu sein, strahlte dennoch diese bedrohliche Aura aus. Schweigend folgten wir nun ohne weiteres zu sagen dem Mann und sahen uns neugierig um. Je weiter wir in den Wald liefen, desto mehr änderte sich die Umgebung. Es gab hier nur noch Tannen die die Standardgröße eines Baumes übertrafen. Um uns herum irrten viel mehr von diesen Waldlichtern, oder wie auch immer die hießen herum und ein paar wilde Elche oder Rotwild streckten ab und zu ihren Kopf hinter einem Baum hervor, um sich von dem Fremden streicheln zu lassen.

„Wow... die Tiere sind ja ganz handzahm...", nuschelte Jeongin überrascht und wollte schon eine Hand nach einem der Wildtiere ausstrecken, da ertönte auch schon abermals die Stimme des Fremden. „Ich an deiner Stelle würde sie nicht anfassen. Sie werden bei Fremden immer ganz aggressiv." Sofort zog der Omega seinen Arm wieder ein und schluckte ängstlich, weshalb ich ihn näher an mich drückte und ihm mit einer Hand über die Wange strich. „Wir sind gleich da, also kommt und macht schneller. Ich habe Hunger und ihr seht auch nicht gerade besser aus.", knurrte Man in Black und zeigte mit seinem Finger auf ein kleines, in der Dunkelheit leuchtendes Holzhaus. Viele dieser schwebenden Taschenlampen umflogen das Gebäude und hatten sich hin und wieder mal auf dem Dach nieder gelassen. Selbst einige der Hirsche hatten sich in der Nähe des Hauses auf den Boden gepflanzt und hoben ihren Kopf, nachdem sie die leisen Schritte des komischen Kerls wahrgenommen haben.

Jeongin neben mir wurde rot, da er wusste das der Mann recht hatte. Und wie er es hatte. Wann konnten wir das letzte mal richtig essen? Das wusste ich nicht mehr. Seit unserer Gefangenschaft gab es nur Brühe oder die abgelaufenen Sachen der Organisation. Nicht gerade nahrhaft und lecker... Stumm wühlte der Unbekannte in seiner tiefen Manteltasche herum, nur um wenig später einen alten, schnörkeligen Schlüssel aus dieser herauszuziehen. „Zieht eure Schuhe aus, oder das was davon noch übrig geblieben ist.", fuhr er fort und legte den Schlüssel auf einer alten Holzkommode ab. Einfach alles war hier aus Holz und schien mehr als nur trostlos eingerichtet zu sein. Ab und zu sah man ein paar Topfpflanzen. Meiner Vermutung entgegen sahen die Pflanzen sehr gepflegt und schön aus, doch so etwas wie Bilder oder Dekoration im Sinne von schönen Möbeln und Gegenständen gab es hier nicht.

„Schließt die Tür hinter euch, sonst hab ich umsonst den Ofen angemacht.", fuhr der Kerl auch schon fort. Sofort tat Jeongin wonach er, beziehungsweise wir gebeten wurden. Er stellte die löchrigen Schuhe fein säuberlich auf dem Schuhgestell ab und wartete darauf das ich es ihm gleich tun würde, damit wir zusammen das Haus vollständig betreten konnten. Kurz bevor wir zu zweit losgehen konnten, kam auch schon der Fremde mit einem Stapel an Klamotten wieder. Entgegen meiner Vermutung das es irgendwelche Emokluften sein konnten, waren es normale Jogginghosen und Shirts in schwarz die er uns entgegen streckte. „Zieht das an. Das Bad ist gleich hier..." Ich folgte seiner Hand und sah auf die letzte Tür rechts die sich direkt neben der Treppe die in das zweite Stockwerk führte befand. „Ihr könnt gerne duschen." Dann verschwand der Mann auch schon wieder. Er hatte die Kapuze kein einziges mal abgenommen, so das wir nicht sehen konnten wer hinter den lila scheinenden Augen steckte.

Dankend verbeugte sich Jeongin, kurz bevor der Fremde endgültig den Flur verlassen konnte was ich dem Omega zögerlich nachtat. „Danke Mister...", murmelte Jeongin noch und blieb so für eine Weile stehen. Schnaufend zog ich den kleinen Omega letztlich mit mir mit in das Bad, wo ich ihn auf den Klodeckel absetzte und mich umsah. Ziemlich klein, aber alles schön ordentlich zusammengeräumt. Ich legte die Klamotten auf dem Waschbecken ab, da dieses eine Ablagefläche besaß und fing an die Lumpen von meinem Körper zu zerren. Ein Blick zu Jeongin verriet mir dass dieser es mir gedankenverloren nachtat, was mich zum lächeln brachte.

Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt