Kapitel 25

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Jungkook POV:

„Hallo?? Verpiss dich!" Wütend versuchte ich seinen rechten Arm von dem Waschbecken zu lösen um so schnell wie möglich aus dem WC zu verschwinden und diesen Idioten hinter mir zu lassen. Leider half es nicht. Ich war schwach. Wahrscheinlich sogar schwächer als mein 10 jähriges Ich... Der Kerl hinter mir kam mir immer näher, wenn das noch ging. Er drückte sich förmlich gegen meinen Körper und beugte sich mit einem tiefen Knurren über mich. „Verdammt, lass das!", keifte ich abermals und drehte mich zu seinem Gesicht, um dieses angepisst wie ich war wegzudrücken, oder ihm gleich eine reinhauen zu können. Doch sofort als ich in seine tief dunklen Augen sah wurde mir eins klar. Ich hatte keine Chance... Panisch hielt ich die Luft an und drückte mich weiter ans Waschbecken, was den Kerl vor mir lauter und gefährlicher Knurrte ließ. Was ging hier gerade ab? War ich hier in einem Webtoon, oder was?

Sein Kopf näherte sich meinem Gesicht, wobei sein Blick auf meine Halsbeuge fiel. Es kam mir vor wie Stunden die vergingen, während er sich mir immer mehr näherte. Seine Augen strahlten Gier und Drang aus. War der untervögelt? Ehrlich jetzt? Soll er doch seinen Kumpel in der Klohkabiene knallen! Nervös nestelte ich an meiner Hosentasche herum. Vielleicht hatte ich ja irgendetwas bei mir womit ich mich verteidigen konnte. Ein Stift... Mein Handy? Nein? Selbst mein Handy nicht? Scheiße... stimmt... kurz bevor ich zur Toilette abgehauen war, hatte ich Sehun meine Tasche gegeben. Besser gesagt hatte er sie mir aus der Hand gerissen um mich dann schnellstmöglich zum WC zu scheuchen.

Ich fühlte mich total ausgeliefert unter dem Blick des Fremden und die Tatsache, dass er so aussah als ob er mir gleich in den Hals beißen, oder mich in den nächsten Sekunden in die nächstbeste Kabine ziehen würde ließ mich panisch aufjapsen. Was sollte ich tun? Ihn in die Eier treten und riskieren ihn noch wütender zu machen? Wieso passierte sowas immer mir? Was genau war so schlimm an mir, dass mich jeder wie Dreck behandelte? Langsam aber sicher wurde aus unvorstellbarer Angst nervenraubende Panik, wobei ich anfing zu zitternd und mit weit aufgerissenen Augen mich umzuschauen. Irgendetwas womit ich ihn ausknocken konnte... Irgendetwas... Doch meiner Hoffnung entgegen fand ich nichts weiter als den Seifen- und den Handtuchpapierspender, welche beide übrigens ihren festen Platz besaßen. Scheiße was...

„B.. bitte lass mich gehen..." Nervös da der Fremde angefangen hatte wie ein Hund an meinem Nacken zu schnüffeln und mit seinen Lippen darüber zu streifen, verkrampfte ich mich. Diese Berührungen wollte ich nicht! Erst recht nicht von ihm! Ich kannte ihn nicht! Meine Augen wurden größer und meine Atmung verschnellerte sich, dadurch das der Silberschopf knurrend über meine Haut leckte. „B...Bitte... Ich... es tut mir leid... ich..." Stammelnd wurde mein Zittern beständiger und auffälliger. Ich wollte auf meine Knie sinken und einfach nur sterben. „Du riechst gut...!" Aus reiner Notwehr fing ich an gegen seine Brust zu schlagen. Wieso nur? Was zum Teufel ging hier gerade ab? Ich will das nicht. Ich will hier weg! Was hatte ich nur falsch gemacht? Wieso passierte mir immer sowas? War ich so ein böser Mensch? Wieso benahm sich dieser Kerl wie ein Tier in Paarungszeit. Spinnt der? Zu viel gesoffen?

Das Schlagen half nichts. Es dauerte nicht lange, da hatte sich der Fremde meine Hände gepackt und sie knurrend zurück an das Waschbecken gepinnt. Er brauchte gerade mal eine freie Hand um zwei meiner Handgelenke zu umfassen. Wie hoffnungslos war ich nur? Kurz bevor sich der Fremde in mein Hals hätte verbeißen können -was er wahrscheinlich auch vor hatte, aus welchem Grund auch immer-, wurde ihm auch schon von hinten eine übergebraten, wobei er automatisch zurücktaumelte und nun bedrohlich knurrend seinen Kumpel anfunkelte.

„Fuck..." Aus großen Augen sah ich zu dem orangenen Schopf welcher mich unbeholfen schief anlächelte. So als ob er wüsste was jetzt auf ihm zu kommen würde. Das Knurren des silberschopfes wurde lauter. Wütend riss er sich von mir weg und stampfte wie ein Berserker auf den Neuankömmling zu, nur um seine Faust auf ihn zu sausen zu lassen, welcher sich keuchend die Arme vors Gesicht hielt und fing den Schlag somit reflexartig ab. Es dauerte nicht lange, da griff er nach den Armen des Perversen und verdrehte sie um diese auf dessen Rücken legen zu können. Er versuchte ihn einigermaßen ruhig zu stellen, sah dann aber zu mir und runzelte die Stirn. „Na los! Worauf wartest du?! Geh! Er hat sich nicht im griff und wird wer weis was machen, wenn du hierbleibst!" Kurz zögerte ich. Ich konnte ihn doch nicht mit so einem aggressiven Spasten hier stehen lassen. Und trotzdem... Ein Blick in sein entschlossenes Gesicht reichte, um mich schnell dankend vor dem orangenhaarigen zu verbeugen und aus dem Klo zu verschwinden. Das einzige was ich noch hörte war das wütende Keifen des Fremden und wie sich die beiden anscheinend mehr oder minder Prügelten.

Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt