Kapitel 64

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Tae POV:

Es war mitten in der Nacht. Mitten in der Nacht zog sich V mit einem schmerzhaften Grölen zurück in mein Unterbewusstsein. Egal wie schön die Nähe zu seinem, nein unserem Mate auch war, so konnte er die Kontrolle nicht länger aufrecht erhalten, da er die stechende Belastung nicht länger ertragen konnte. Er hatte die ganze Zeit die Führung übernommen und musste somit den größten Teil des Schmerzes erdulden. Wir wussten nicht woher es kam. Die Wunde schien problemlos dank den Jeons zu verheilen, doch etwas schien nicht am rechten Platz zu sein. Dementsprechend lag ich nun mit schrecklichen Schmerzen mehr oder minder nackt auf Jungkook. Sein Gesicht war wunderschön und sein Duft betörten mich und V. Es beruhigte uns und linderte ein wenig unser Leiden.

Trotz dessen schien er nicht gut auf mich zu sprechen zu sein. Viel eher schien er wütend und verwirrt. Seine Stimme dröhnte laut in meinem Kopf wieder und ich verzog ein wenig mein Gesicht. Sekunden darauf landete auch schon das erste Kissen in meinem Gesicht. Schmerzverzerrt zischte ich leise auf. Super... Du bist ja sehr willkommen hier... Dachte ich mir und schloss wieder die Augen. Es fühlte sich wie tiefe Schwärze an in die ich hinein fiel. Ab und zu spürte ich wie Jungkook mich dem Anschein nach versuchte loszuwerden in dem er mich aus dem Bett ziehen wollte, blendete es aber mehr oder weniger absichtlich durch die Schmerzen in meinem Körper aus.

Hin und wieder jammerte ich leise oder wimmerte vor Pein, spürte aber irgendwann wie mich mein Mate auf den Rücken drehte und zudeckt. Die Zeit die in der Zwischenzeit vergangen war konnte ich nicht ganz ausmachen. Wer wusste schon wie lange ich überhaupt hier bei Jungkook im Zimmer lag...

Meine dröhnenden Gedanken wanderten wieder zu meinem Mate. Hat er sich doch umentschieden? Vielleicht bedeutete ich ihm ja doch etwas. Mein Herz fing an etwas schneller zu schlagen und ich versuchte meine Augen ein Stück weit zu öffnen. Ich wollte ihn sehen, meinen Seelenverwandten. Kurz darauf spürte ich eine Hand die mir langsam und sachte eine Strähne aus dem Gesicht strich. Sofort setzte mein Herz einen Schlag aus. Ich spürte etwas in mir wachsen. Das Verlangen bei ihm zu sein.

Die zarte Berührung meiner zweiten Hälfte dauerte nicht lange an. Schweren Herzens musste ich feststellen, dass er sich von mir gelöst hatte und sich von mir entfernte. Ging er jetzt weg? Panik machte sich in mir breit und ich spürte wie sich meine Gedanken häuften und wie ein Kreisel in meinem Kopf herum spinnten. „Geh nicht...", murmelte ich leise, was leider nicht mehr an die Ohren meines Mates gelang. Schnaufend schloss ich meine Augen in der Hoffnung etwas entspannen zu können, was aber aufgrund der Tatsache das Jungkook verschwunden war nicht mehr klappte.

Ich war kurz davor zu weinen. Kurz davor Schwäche zu zeigen. Und das obwohl ich es als Alpha nicht tun sollte. Würde mein Vater davon hören... ich glaube ich würde sehr schnell den Platz als nächsten Rudelalpha verlieren. Er hasste Schwäche und Tränen. Schluchzend schniefte ich kurz und versuchte meine Augen ein wenig zu öffnen. Es dauerte ein wenig, da schob sich ein bekannter Haarschopf zurück in mein Blickfeld, weshalb ich leicht lächeln musste. Jungkook.

Sehun POV:

Nervös lief ich durch mein Zimmer. Taehyung war schon einen Tag weg und antwortete niemandem. Hatte er überhaupt sein Handy bei sich? Er schien schon seit gestern Abend nicht mehr zurück gekommen zu sein was mich und die anderen umso mehr beunruhigte. Wer wusste was mit ihm geschehen war... Verlaufen hatte er sich ganz bestimmt nicht. Seufzend warf ich mein Handy zurück auf mein Bett. Auf eine Antwort abzuwarten würde nichts bringen. Wenn er entführt oder verletzt wurde und nicht an sein Handy kam würde es auch nicht helfen. Und wenn er es nicht mal dabei hatte ging es erst recht nicht.

Grummelnd strich ich mir durch die Haare und lief mit nackten Füßen aus dem Zimmer, in der Hoffnung bei meinen Freunden mehr erfahren zu können. Lay und Kai waren inzwischen ebenso weg und konnten uns nicht bei der Suche nach dem so plötzlich verschwundenen Alpha helfen und Kyungsoo Hyung fiel ebenso ins Wasser. Er brauchte unbedingt das Gegenmittel. Besorgt runzelte ich die Stirn. Sie haben Kyungsoo erwischt, wieso sollten sie also nicht auch Tae bekommen. Auch wenn die anderen sich alle einreden wollten das es dem Älteren gut ging, so wusste ich tief in mir das diese Pisser nicht zu unterschätzen waren. Vor allem mit ihren neuen Munitionen...

Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt