Kapitel 48

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Jungkook POV

Seufzend lag ich nun hier. Vollkommen alleine und zurückgelassen. Nach Mr. Park habe ich nicht mehr gefragt und so wirklich mit ihm reden wollte ich auch nicht. Ich brauchte jetzt einfach nur meine Ruhe um all das zu verarbeiten. Die Schmerzen verschlimmerten sich mit jeder verstrichenen Stunde immer mehr und hinterließen ein schlechtes Gefühl in mir. Ein Gefühl vor lauter Pein erbrechen zu müssen. Mr. Park war bis jetzt ebenso nicht zurück gekommen. Sei es wegen seines Angebotes, oder wegen einer kurzen Kontrolle ob die Medikamente die sie mir heute extra in mein Getränk gemischt hatten wirkten. Denn aus irgendeinem Grund hatte ich das Gefühl das dies tatsächlich nicht zutraf. Der Schmerz hatte sich verschlimmert als dass er besser geworden war.

Stumm sah ich an die Decke des Krankenhauses und zählte die im fahlen Sonnenlicht herunter segelnden Staubkörnchen. Ich will nach Hause. Ich mag es hier nicht. Es roch immer nach Desinfektionsmittel und Tod. Egal um welche Ecke man sah, man fand immer einen der gerade mit seinem Leben zu kämpfen hatte. Sei es eine alte Person oder ein schwer krankes Kind. Das alles erinnerte mich an meine Mom. An die Tatsache das sie nun nicht mehr da war und mich vor dem ertrinken retten konnte. Sie war mein Halt in dieser Welt. Schnaufend schüttelte ich ein wenig meinen Kopf. Verfall nicht wieder in solch unnötige Gedanken. Von wegen Halt an die Welt. Ich sollte froh sein neue Bekanntschaften gemacht zu haben. Sehun zum Beispiel. Oder seine ganzen Freunde. Sie waren nett zu mir. Genau so wie Karamelldrop und der graue Wolf.

Schnaubend zog ich etwas schmerzhaft an der rauen Decke um sie mir weiter über den zitternden Körper zu legen. Hör auf nachzudenken. Die Kopfschmerzen werden davon nur schlimmer. Schmollend verzog ich mein Gesicht. Konnten diese Schmerzen nicht endlich ein Ende haben? Ich wollte nicht mehr... Mein ganzer Schädel brummte. Schlafen. Einfach schlafen und dann gibt es nichts worum du dir Sorgen machen musst, Jungkook. Gezwungenermaßen schloss ich letztlich meine Augen. Wie sagte man so schön. Schlafen ist eine Zeitmaschine zum Frühstück. Bei mir war es eher eine Zeit Überbrückung die mich von meinen Gedanken und meinem Schmerz fern halten konnte.

Mit geschlossenen Augen fing ich an mir meine Traumwelt vorzustellen. Irgendetwas schönes das mich in die Tiefen des Schlafes ziehen konnte. Langsam aber sicher driftete ich letztlich wirklich in den Schlaf. Die Wärme der Decke ummantelte mich und mir stieg ein angenehmer Duft in die Nase. Meine Decke und die Matratze schien diesen Geruch zu verbreiten. Mir war eben als der graue Wolf schon da gewesen war aufgefallen, dass dieser nicht mal ansatzweise nach... naja, nach Tier roch. Nein im Gegenteil. Er roch nach Wald, Wiese und Blumen. Er roch ganz frisch und angenehm nach Natur. Nach Tannenzapfen und Nadelbäumen. Nach Farn und Moos. Es roch einfach schön...

Lächelnd tauchte ich immer tiefer in die Welt der Träume ein. Erst als ich beim nächsten Augenaufschlag mich auf einer Wiese befand, sah ich mich verwundert um. Sie war weitläufig und ein Wald grenzte an ihr. Wie war ich hier hingekommen? Lag ich eben nicht noch in meinem Krankenzimmer? Alleine? Langsam richtete ich mich auf und musste feststellen das der Schmerz den ich bis jetzt überall verspürt hatte vollkommen verschwunden war... Verwundert sah ich mich um. Was war das hier? Keine Wiese sah so wunderschön gepflegt aus. Ein großer Baum stand in der Mitte der weiten Wiese und spendete einem genügend Schatten. Schatten den man im Sommer sehr zu schätzen wusste.

Die frische Brise genießend ging ich langsam auf diesen zu. Träumte ich? Aber wenn ich träumen würde, dann würde ich mich doch nicht fragen ob ich dies tat, oder? In all meinen Fantsasievorstellung davor die ich beim Schlafen hatte, hatte ich mich sowas noch nie gefragt. Ich hatte die fehlende Logik nie hinterfragt und es einfach so hingenommen. Sei es ein besessenes Bett oder mein eigenes Ich das fluchtartig aus dem Dachfenster springt um gleich darauf wie ein Superheld durch den Himmel zu düsen um vor bösartigen Menschen zu flüchten. Ales schien in Träumen normal zu sein. Doch das hier wirkte nicht so... Auch wenn die Umgebung hier einem Märchenland glich, so schön wie es hier war.

Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt