Lonely Wolf [bxb]

Kapitel 88

Jungkook POV:

Ich schnappte mir eine lockere, hellblaue Jeans und einen hellblauen Oversizepulli aus dem Schrank. Duschen würde ich auch nochmal schnell, also griff ich nach einer frischen Boxer und schloss beim Umdrehen die Türe des Kleiderschrankes. „Ich bringe dich da hin. Jetzt wo du ja meinen Wolf kennen gelernt hast, können wir dich auch in die Stadt bringen." Ich hob eine Augenbraue an, meine Wechselklamotten in meinen Armen. „Wir?" Sofort wandte ich mich Taehyung zu, der sich an meinen Schreibtisch gelehnt hatte. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, wobei er sich wenig später von dem Tisch abstieß und auf mich zu kam.

„Ja wir. Mein Wolf. Den den du immer Buwan nennst." Mit geweiteten Augen musterte ich Taehyung. Also sind Buwan und er doch zwei verschiedene? Verwirrt kratzte ich mich am Nacken. „Ehm..." Ich musste nicht weiter reden, da fuhr Taehyung auch schon fort. „Das habe ich dir wahrscheinlich noch nicht erzählt, aber jeder Gestaltenwandler besitzt eine wölfische und eine menschliche Seite die unabhängig voneinander urteilen können." Unabhängig? „Dann... seit ihr zwei in einem Körper?"

Nickend hob Taehyung seine Hand und wuschelte mir durch die Haare. „So könnte man das sagen. Ich bin Taehyung und mein Wolf heißt eigentlich V. Aber Buwan ist für uns beide okay. Wir haben uns wirklich sehr gefreut das du uns einen Namen gegeben hast."

„V..." nachdenklich musterte ich mein Gegenüber. „Ihr seid also eins und doch zwei unterschiedliche. Gehört dir also der menschliche Körper und V der wölfische?" Kurz pikste ich dem Größeren nachdenklich in den Arm. Lachend schüttelte Taehyung seinen Kopf. „Theoretisch ja, aber praktisch nein. Wir beide können die Kontrolle einander abgeben. Ich kann auch als Wolf mit dir interagieren und andersherum kann V mit dir als Mensch reden. Wie gesagt, letzten Endes sind wir beides eins. Gestaltenwandler wie wir besitzen gespaltene Seelen die am Ende als Mensch und Wolf zusammen einen Körper teilen."

Verstehend nickte ich, sagte aber nichts. Ich starrte ihn einfach nur an, fasziniert von dieser mir bis jetzt verborgenen Natur. Wow... Das war wirklich interessant! „Das alles wird aber noch weiter ausgebaut, dadurch das es die Mates gibt. Mates werden aus einem Seelenstein geboren. Dementsprechend fügen sich die beiden Seelen wieder zusammen wenn sie aufeinander treffen." Lächelnd wanderte Taehyungs Hand auf meine Wange, wo er mich langsam mit dem Daumen streichelte. Peinlich berührt sah ich zur Seite.

„Aha... na dann..." Ich wusste nicht was ich dazu noch sagen sollte... Taehyung ich liebe dich? Wohl eher nicht. Dazu fehlten mir die Gefühle ihm gegenüber. Ja, ich hatte angefangen ihn zu mögen, doch mehr als nur Freundschaftlich war da momentan nicht drin. Dementsprechend setzte mich dieses Mategeschwafel total unter Druck.

Ich drehte mich wieder von Taehyung weg, welcher bis jetzt immer noch nicht mit dem Lächeln aufgehört hatte. „Ich will für immer bei dir sein, Jungkook." Taehyungs Arme legten sich um mich und ich versteifte mich ein wenig. Stumm drückte ich die Wechselklamotten näher an mich und biss mir auf die Lippe. Erst als sich die Arme von mir lösten und ich einen großen, flauschigen Buwan hinter mir stehen sah, zischte ich erschrocken auf und plumpste überrascht auf meinen Zimmerboden. Ich hatte mit dem Wechsel nicht gerechnet und erst recht nicht damit das sich etwas flauschiges an meine Beine drückte. Dementsprechend pochte mein Herz nun wie verrückt.

„Meine Güte! Erschreck mich doch nicht so!", keifte ich und hielt mir die Hand auf das pochende Herz. Kurz musterte ich den Wolf, welcher sich auf den Boden gesetzt hatte. Sein Schweif stieß immer wieder erfreut auf den Boden. Daran musste ich mich unbedingt noch gewöhnen, sonst würde ich mit jedem weiteren, unerwarteten Shift einen weiteren Herzinfarkt bekommen. Schnaufend fing ich an dem Wolf über das Fell zu streichen. Es war weich und glänzte im Licht der im Himmel aufsteigenden Sonne. Wieso hatte sich Taehyung überhaupt verwandelt? Ich war noch nicht mal fertig mit duschen, also musste er so oder so noch auf mich warten. Noch dazu brauchte er doch auch noch ein Paar Wechselklamotten um sich später anziehen zu können.