Kapitel 127

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Hakyeon POV:

„Hyung! Fremde nähern sich unserem Baumhaus!" Verwirrt sah ich von meinem Laptop auf. Taekwoon kam gerade auf den Küchentisch zu, an welchem ich mich niedergelassen hatte und ein paar Nachforschungen machte. Neben mir saß Changbin, welcher auf einem Stück Papier etwas niederschrieb. Auch er sah von seinem Blatt auf und runzelte angespannt die Stirn. Er hatte mir dabei helfen wollen nach guten Kräuterhändlern aus dem Ausland zu suchen und notierte die von mir genannten Telefonnummern und Namen. „Seit neustem kommen sehr viele Fremde in unser Gebiet.", murmelte ich darüber nachdenkend und sah aus dem Küchenfenster. Vielleicht waren es ja die restlichen Stray Kids Members.

„Hast du ein paar deiner Beschwörungen losgeschickt? Vielleicht sind es ja deine Schützlinge.", fuhr ich fort und drehte mich von Taekwoon welchem ich die erste Frage gestellt hatte, zu Changbin, der nachdenklich auf einen undefinierbaren Punkt in der Ferne starrte. Mein Bruder hatte auf meine eben gestellte Frage nichts erwidert, stattdessen sah er ebenso wie ich zum Beta, welcher mit gerunzelter Stirn auf dem Holzstuhl saß und nachdachte. „Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.", grummelte er, legte aber den Stift ab und stand auf. Er sah entschlossen aus und schob mir seinen halbvoll gekritzelten Zettel mit Nummern hin.

„Ich werde mich mit Taekwoon um die Fremden kümmern. Falls es Wölfe sind werde ich sie mit euren Beschwörungen besuchen.", verkündete er entschlossen, was mich nur seufzen ließ. Am liebsten hätte ich ihn an den Stuhl gebunden und dazu gebracht hier zu bleiben, doch auch in den letzten Malen davor hatte er sich von mir nichts einreden lassen und war meinem Bruder bei fremdem Besuch nach draußen gefolgt. Einerseits war es gut da er als Wolf unser erfundenes Rudel repräsentieren konnte, doch anders gesehen war Changbin in seinem jetzigen Zustand noch viel zu schwach um als Beta durchzugehen. Vor allem sein Geruch war verblasst, wobei nur noch sein auftreten an sich einschüchterte.

Ja ich gab zu, eine gute Sache hatte es, dass Changbin in letzter Zeit so viel trainierte. Sein einst noch schmaler und zierlicher Körper hatte wieder an Muskeln dazu gewonnen, die sein so schon markantes Gesicht zu einem bedrohlich wirkendem Ganzen gemacht hatte. Doch egal wie oft ich ihm gesagt hatte, dass er sich gefälligst nicht so überanstrengen solle, ihm war meine Bitte alles leicht anzugehen schlichtweg egal. Beziehungsweise ignorierte er sie mit einem höflichen übergehen und wechselte daraufhin das Thema. Er war ein ziemlicher Sturkopf.

„Pass bitte auf. Du weist, wenn du nicht mehr da bist, haben deine beiden Rudelsprösslinge niemanden mehr an den sie sich halten können." Changbin lächelte. Seine sonst so versteifte und angespannte Mine hatte sich wieder geglättet und er nickte. Er nickte mit einem warmen, beinahe hoffnungsvollen Blick. Ich wusste ja das er sehr mit seinen Gedanken und den Schuldgefühlen gegenüber seinen Freunden konfrontiert wurde, da war es mal etwas schönes den Jungen so unbeschwert lächeln zu sehen.

„Keine Sorge. Diesen Rogue von gestern hab ich auch vertreiben können. Frag einfach Minho ob er dir an meiner Stelle helfen kann. Ich bin mir sicher, dass er dir liebend gerne zur Hand gehen wird." Lächelnd nickte ich und sah Taekwoon und Changbin hinterher wie sie aus der Küche traten und leise dabei ihr vorgehen besprachen. Es war erstaunlich was ein einzelner Wolf in einer Woche erreichen konnte, wenn er es nur wollte. Changbins nun weitaus breiteren Schultern verschwanden hinter der hellbraunen Holztür. Er kann zwar bis jetzt immer noch nicht kontakt mit seinem Wolf aufnehmen, doch würde das nach der richtigen Behandlung mit Kräutern langsam aber sicher weg gehen. Umso wichtiger war es nun unsere Kräutersammlung wieder aufzustocken, da wir das letzte Diptam für Seungmins und Changbins Schusswunde benutzt hatten.

„Ach herje... was ist nur aus unserer Welt geworden...?"

Changbin POV:

„Ich kann sie nicht riechen, also leite mich bitte zu ihnen.", murmelte ich, während ich mir gerade meine Schuhe -die ich so ganz nebenbei erwähnt von Taekwoon bekommen hatte- anzog und mir eine dünne, schwarze Sportjacke überzog. Meinen Wolf Dwaekki hatte ich bis jetzt immer noch nicht spüren können, umso schwächer waren meine wölfischen Sinne wie das gute Riechen oder meine guten Ohren.

Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt