Lonely Wolf [bxb]

Kapitel 84

Jungkook POV

Nickend saß ich nun hier auf meiner Couch. Lay, Sehun und Taehyung hatten mir einiges über ihre Spezies erzählt. Einiges von dem wusste ich aber auch schon aus dem Buch, welches ich in der Bibliothek ausgeliehen hatte. Dinge wie zum Beispiel die Tatsache, dass ‚Werwolf' ein von Menschen erschaffener Begriff war. Durch die Ausmerzung der ‚Werwölfe' in den vergangenen Jahrzehnten, hatte das Wort einen sehr bitteren Beigeschmack bekommen und war nun sogar teilweise zu einem Schimpfwort geworden. Taehyung hatte mir erzählt, dass er seit er klein war hier in Jejudo gelebt hatte. Einige von ihnen sind hier hergezogen, oder lebten ursprünglich in der großen Innenstadt und sind nur wegen des Rudels hier in die Pampa umgesiedelt. Doch trotz dessen gab es viele Wölfe die ein Leben hier im Wald Jejudos anstrebten. Es war sozusagen ein sehr beliebter Ort unter den Gestaltenwandlern. Woran es lag hatten sie mir noch nicht erzählt.

„Ich glaube wir sollten langsam gehen. Ich muss mich noch um Kyungsoo und die beiden Neuen kümmern.", seufzte Lay und stand auch schon von der Couch auf. Sehun nickte nur und tat es ihm gleich, darauf bedacht mich nochmals aufmunternd anzulächeln und mir dann kumpelhaft auf die Schulter zu schlagen. „Ich schreib dich an, also stell sicher das du dein Handy auch in Reichweite hast. Ach ja... du solltest dich mal bei Jimin melden. Er macht sich wirklich schreckliche Sorgen." Ich weitete meine Augen und kratzte mich verlegen an der Schläfe. „Sorry, ich hab das in dem ganzen Chaos total vergessen...", nuschelte ich und folgte den beiden Gestaltenwandlern zu meiner Tür. Taehyung tat es mir gleich, seine Hände in den Hosentaschen vergraben.

Ich wank Lay und Sehun noch hinterher, schloss aber kurz darauf nachdem sie hinter einem der Bäume verschwanden die Tür. Seufzend lehnte ich mich gegen eben jene Eingangstür und spürte wie sich Taehyung neben mich an die Wand stellte und mich aufmerksam musterte. „Geht es dir gut?", erkundigte sich der Silberschopf. Seine Augen strahlten Besorgnis aus. Irgendwie machte es mich froh zu wissen, dass Taehyung sich für mich und mein Wohlbefinden interessierte. Ich setzte ein ehrliches Lächeln auf und stieß mich von der Tür ab, klopfte Taehyung dann auf die Schulter und deutete mit einer schnellen Kopfbewegung zurück in das Haus.

„Lass uns etwas spielen, oder raus gehen. Ich halte es nicht mehr aus hier vor mich her zu gammeln und nichts zu machen." Überrascht weitete Taehyung seine Augen, wobei ihm wenig später ein erfreutes Lächeln auf die Lippen schlich. „Hast du eine Konsole?", fragte er mich. Augenblicklich nickte ich und deutete die Treppen hoch in den zweiten Stock. „Oben in meiner Kiste. Was denkst du denn was ich mache wenn ich alleine zuhause bin. Irgendwie muss ich mich doch beschäftigen." Grinsend folgte mir Taehyung hoch in mein Zimmer wo er sich sogleich zurück auf mein Bett pflanzte. „Ich hab kurz nachdem ich hier her gezogen bin ein neues Spiel gekauft. Bis jetzt habe ich noch nicht oft damit gespielt. Also wie wärs?"

Nickend grinste Tae voller Vorfreude. Ich fing an aus meiner Kiste die Kabel der Witch herauszukramen und an meinen Monitor anzuschließen. „Wie heißt das Game?" Sofort ergriff ich die Verpackung des Spieles und warf sie ihm zu. Prompt musterte er die in gräulichen Farben gehaltene Vorderseite. „MoonDay?", nuschelte er leise den Titel des Spieles. „Man kann es auch als VR Spiel spielen. Leider habe ich mir die Ausrüstung dazu noch nicht geholt. Heißt, dass wir das so genießen müssen.", erwiderte ich und zuckte mit den Schultern als ich den zweiten Controller, beziehungsweise die zwei extra Joy Cons Taehyung gab. Die Witch schloss ich an die Dockstation an und öffnete auch schon das Menü, welches mir freudig auf dem Monitor entgegen strahlte. „Bock auf ne Runde?"

Chanyeol POV

„Sie sind wach!" Augenblicklich drehte ich mich herum und sah von meinem Schreibtisch auf. Meinem Laptop keine Aufmerksamkeit mehr schenkend. Bis eben hatte ich mich noch um einige Rudelangelegenheiten gekümmert. Teilweise musste ich einige Termine mit anderen Packs verschieben oder absagen, dank der jetzigen Situation. Andererseits priorisierte ich die Anträge von Rudeln die sich uns anschließen wollten. So konnte es mit den Jägern nicht mehr weiter gehen, umso wichtiger war es für uns Verbündete zu finden. Kris, welcher neben mir der Alpha unseres Exo Rudels war, kümmerte sich um den Papierkram in seinem eigenen Zimmer.