Kapitel 69

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Seokjin POV:

Es verletzte mich, so junge Menschen wie diesen Jisung leiden zu sehen. Auch sein Freund. Beide sahen so fertig mit ihrem Leben aus... Langsam strich ich dem Jungen auf er Couch über seinen Rücken. Inzwischen war schon eine weitere Stunde schon vergangen. Oben versuchten Tao und Suho ihr bestes um den Freund des Fremden am leben zu erhalten. Der Wolf in meinen Armen namens Jisung war inzwischen schon eingeschlafen, beziehungsweise regelrecht ohnmächtig geworden. Nachdem er die Suppe gegessen hatte war kein bisschen Kraft mehr in ihm geblieben. Seit dem saß ich hier und kümmerte mich um ihn und seine Verletzungen. Er hatte viel durchgemacht. Wunden an den Beinen, an den Füßen, an den Armen. Einfach überall. Teilweise sogar vereitert und entzündet was zu leichtem Fieber geführt hatte und in der vergangenen Stunde gestiegen war. Das Gift in ihn machte ihn schwach und nach dem was Chen mir erzählt hatte lag es daran das er mit seinem Rudel einige Jahre unter Gefangenschaft gelebt hatte. Chen hatte beschlossen Chanyeol und Kris bescheid zu geben, dadurch das der Leader von Jisungs Rudel sehr gut mit dem großen Yoda aka Chanyeol war.

Seufzend strich ich dem schlafenden Jungen durch die Haare. Ich hoffte das Kai und Lay so schnell wie möglich wieder zurück kommen würden... Es wurde knapp und auch Kyungsoo schien inzwischen immer mehr zu leiden. Er windete sich vor Schmerz und schwitzte das Laken nass. Langsam stand ich auf um Jisung nicht aufzuwecken. Er hatte den Schlaf sehr nötig nach all dem was er hinter sich hatte. Ich lief langsam aus dem Wohnzimmer hoch zu Suho und Tao die noch immer mit den Anderen bei dem Fremden waren. Einige von Exo die Frei waren, waren rausgegangen um Chen zu unseren Alphas zu begleiten. Nur Baekhyun war geblieben und kümmerte sich um Tao und Suho die ihr bestes bei Felix dem unbekannten Jungen gaben. Auch Kyungsoo wurde von der „zweiten" Luna umsorgt.

„Glaubt ihr, ihr habt das noch im Griff? Soll ich rüber zu Lays Zimmer und nach den Ausdauertränken schauen?" Sofort schüttelte Suho seinen Kopf. Er sah müde, aber trotz dessen ruhig aus, riss sich zusammen und blieb weiterhin am Ball. Tao hingegen sah weniger ruhig aus und verzog sein Gesicht zu einer sauren Mine. Ich sah ihm die Anstrengung an, schließlich benutzten die Exomitglieder meistens kaum ihre Fähigkeiten für größeres als ihr eigenes Interesse und trainierten diese damit kaum. Als ein Wolfsrudel war ihnen die Jagd und alles drum und dran wichtiger. Schließlich waren sie an erster Stelle normale Wölfe.

„Lay hat die alle schon mitgenommen..." Schweigend nickte ich und sah auf den Boden. Meine medizinischen Kenntnisse waren für das alles unzureichend. Mir waren die Hände gebunden. Schnaufend schlug ich Tao und Suho kurz aufmunternd auf die Schultern, drehte mich dann aber von den beiden am Bett sitzenden Wölfen weg. Beide hielten eine Hand von Jisungs Freund in der Hand um ihre Fähigkeit ohne Probleme an ihm auszuüben. Ich beschloss den beiden Exomitgliedern etwas zu essen hochzubringen und tapste auf leisen Pfoten die Treppe nach unten. Mein Weg führte mich zu der großen, modernen Küche wo ich mich vor den Suppentopf stellte und in den Schränken nach zwei Tellern und Besteck suchte. Gut das noch etwas von der Suppe die ich eben dem schlafenden Straykids Wolf gegeben hatte übrig geblieben war. Ich schöpfte etwas in die Teller, da ertönte auch schon ein schallendes Poltern mitten im Wohnzimmer und riss mich aus meinem Tun heraus. Was war das? Sind die Anderen schon zurück?

Ein leiser Aufschrei ertönte den ich sehr gut einem meiner Freunde zuordnen konnte, da machte es auch schon Klick und ich drehte mich ruckartig zur Tür um. „Lay! Kai!" Mit großen Augen lief ich aus der Küche direkt ins Wohnzimmer und riss die braune Echtholztür weit auf, nur um einen am Boden sitzenden Kai und unter ihm einen plattgedrückten Lay zu entdecken. Meine Schritte verschnellerten sich und ich schmiss mich vor den beiden auf den Boden, den dritten Neuankömmling der hinter der Couch stand dabei nicht mal bemerkend.

„Kai, Lay! Ihr seid wieder da! Oh mein Gott! Ihr wisst nicht wie perfekt euer Timing ist!", jaulte ich regelrecht und warf mich Jongin erleichtert in die Arme. Er japste überrascht auf, lächelte dann aber und strich mir leicht über den Rücken. „Ich freue mich auch dich wieder zu sehen, Hyung.", nuschelte er amüsiert, schrak aber kaum merklich auf als er die Stimme des krächzenden Yixings unter sich vernahm. Dieser wandte sich unter uns wie ein Fisch am Land und versuchte Kai von sich herunter zu schieben.

Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt