Kapitel 10

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„Ich muss gleich nochmal zum Krankenhaus. Wie wärs wenn wir uns in einer oder zwei Stunden wieder am Wagen treffen." Mr. Jeon klopfte mir einmal lächelnd auf die Schulter, als er auch schon in seine Hosentasche griff und mir ein paar Scheine in die Hand drückte. „Kauf dir was schönes und falls du dich hier doch verlieren solltest, du kennst ja meine Nummer, Jungkook. Nächstes mal zeige ich dir das Cafe von dem ich dir schon erzählt habe." Ich musste schon sagen, er gab sich mühe mit mir. Doch wieso? Wenn er sich doch so viel Mühe gab, wieso war er dann verschwunden? Er schien kein so schlechter mensch zu sein wie ich immer gedacht hatte. Auch früher, als wir noch zu dritt zusammen gelebt hatten, machte er keine Anzeichen darauf uns auf irgendeine art und weise lästig zu finden.

Lächelnd drückte mich Mr. Jeon ein wenig und drehte sich danach auch schon wieder um. Ich selber stand etwas überfordert in seiner Umarmung, nicht in der Lage die Umarmung zu erwidern, weswegen ich mich wieder entspannte als sich der braunhaarige von mir weg drehte. Schnaufend sah ich dem groß gewachsenen Mann der mein Vater war hinterher. Er trug ein weißes Hemd, schwarze Hose und einen braunen, langen Mantel. Er kleidete sich edel und dementsprechend wirkte er auch auf andere. Das sah man direkt an den wenigen Menschen die sich immer wieder zu ihm umdrehten und ab und zu tuschelten. Als ob er irgendein Idol aus einem Drama sei.. Mein Blick wanderte zurück auf meine Hand, in der ich nun eine ziemlich hohe Summe an scheinen festhielt. Na super... jetzt fühle ich mich irgendwie komisch weil der mir gefühlt mein Weihnachtsgeld das ich von meinen verwandten in Busan bekommen hatte in die Hand gedrückt hat.

Ich drehte mich auf dem Absatz und sah mich erstmal um. Muss ich mich jetzt von Google Maps durch die Stadt führen lassen? Ich hätte Vater vielleicht doch zustimmen sollen als er mir anbot mich durch sie Stadt zu führen... Missmutig ging ich also stadteinwärts und sah mich etwas um. Cafés, Kiosks, Bäckereien oder kleine Boutiquen konnte ich hier ausmachen, fand aber nichts das auf mich ansprechend wirke. Ob es hier einen Gamestop gab? Oder KFC? Irgendetwas? Nach nicht mal einer halben stunde gab ich es auf und setzte mich auf den Rand des großen Brunnens, welcher sich auf dem gepflasterten weg befand. Mir kam die Gegend hier wirklich dorflike vor. Alleine schon dieser Boden. Das war auf jedem fall kein Asphalt. Viel eher steine die in den Boden eingegipst wurden. Ekelhaft rotbraune Steine... Würde man mit dem Auto hier vorbei fahren würde man einen Schütteltrauma erleiden.

Wieder griff ich nach meinem Handy und entsperrte es um das Lied zu wechseln. Erst als sich ein dunkler Schatten über mich legte sah ich überrascht auf und blickte in das Gesicht eines karamellbraunhaarigen jungen. Sein Gesicht war hübsch. Pralle Lippen, und eine gerade süße Stupsnase. „Hast du dich verlaufen? Kann ich dir helfen?" Überrascht weitete ich meine Augen und konnte erst mal nicht anders als mein gegenüber anzustarren. Irgendwie kam er mir bekannt vor, doch wusste ich nicht woher.

„Ah nun ja..." Etwas überfordert, da dieses Angebot mehr als nur überraschend kam wusste ich nicht so recht was ich sagen sollte. „Äh ja... gibt es hier eine Mall oder sowas?", fragte ich deswegen. Mein Vater hatte mich hier ja rausgelassen, also sollte hier irgendwo wenigstens eine Einkaufsstraße sein in der es hoffentlich einen 7/11 gibt. Lächelnd nickte der fremde Schönling und sah an mir vorbei nach hinten. „Ich wollte auch gerade da hin. Wenn du willst kann ich dich da hinführen." Ohne noch etwas zu sagen ergriff der Junge meine Hand und schob mich strahlend vor sich her. „Du bist neu hier, nicht war?", fuhr er fort, wobei er nun neben mir herging und mich dabei fröhlich musterte.

„Ja, kann man so sagen... Aus familiären Gründen musste ich aus Busan hierher ziehen. Woran... hast du das gemerkt... also das ich neu hier bin.", nuschelte ich nervös. So offen mit anderen Menschen zu reden zerrte an meiner Ausdauer und meinen Nerven. Nicht das ich es hassen würde mit dem Jungen zu sprechen, doch war ich es einfach nicht gewöhnt so offen mit Fremden zu reden. „Woah, Busan. Das muss bestimmt eine mega Umstellung für dich sein nun in so einem Bodenständigen Städtchen zu leben. Ich komme übrigens auch aus Busan. Für mich war das alles auch das Totale Desaster als ich hierher gekommen bin. Und nun ja, ich bin öfters hier in der Stadt um meine Freunde hier zu besuchen und du wärst mir bestimmt schon früher aufgefallen, wenn du hier schon länger gelebt hättest. Ich mag dein Style!"

Überrascht, da mich der Junge so plötzlich und energisch an den Händen gepackt hatte, stotterte ich leise ein im Lärm der Kleinstadt untergehendes Danke. Seine Augen funkelten förmlich und allein das ehrliche Lächeln überwältigte mich wie ein Faustschlag ins Gesicht. Noch überraschter wurde ich aber erst, als der kleinere sich meine Hände geschnappt hatte um sie mit großen Augen zu bewundern. „Wow... du hast so große Hände! Krass, da sind meine hingegen voll die Wurstfinger..." Er hielt seine eigene Hand an meine und tatsächlich. Er hatte kleinere Hände. Sie sahen süß aus. Wie die eines Mädchens. Schmunzelnd beäugte ich ebenso wie er den Größenunterschied.

„Glaubst du es gibt Fingertraining oder so?" Ich musste schon sagen, der Junge war echt eine Klasse für sich. Er erinnerte mich an Karamelldrop. Verspielt, scheute sich nicht vor Berührungen und hatte dieses ganz bestimmte Funkeln in den Augen. „Sicherlich!", erwiderte ich lachend, wobei es viel mehr sarkastisch gemeint war. Der Junge vor mir schien es aber nicht ganz gecheckt zu haben, denn er klatschte erfreut in die Hände und grinste. „Wenn ich zuhause bin muss ich das erst mal googlen!"

Es tat gut mal wieder etwas mit anderen Menschen zu machen, das musste ich mir selber eingestehen. Und trotzdem sollte ich darauf achten niemand zu nah an mich ran zu lassen. Die nächsten fünf Minuten verbrachte ich damit dem brabbelnden Jungen dabei zuzuhören wie cool er doch meinen Kleidungsstyle findet. „Man... du siehst echt gut aus!", schnappte ich noch auf, als ich dann auch schon bei dem Kompliment rot wurde. Wie konnte ein Junge nur so ehrlich sein... Es überforderte mich noch immer. „Äh... danke... ehm...?" Erst jetzt fiel mir auf das ich nicht wusste wie er hieß und ich mich ebenso nicht vorgestellt hatte, weswegen ich mich leicht am Kopf kratzte. Einfach überspielen und weiterreden. Doch noch bevor ich weiter fortfahren konnte, drehte sich der Junge mit dem Gesicht zu mir, so das er nun rückwärts vor mir her ging. Er lächelte erfreut und verschränkte seine Arme hinter seinem Rücken.

„Jimin. Park Jimin."


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Ich weis er sieht wahrscheinlich ein wenig zu jung aus, aber das ist Jungkooks Vater. Zumindest hier in der Story. XD Jin Hyeok ist in rl viel zu jung um JKs Vater zu sein.  ><

Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt