Lonely Wolf [bxb]

Kapitel 155

POV JK:

Ich folgte der Fährte meines Mates. Sie vermischte sich mit vielen verschiedenen Gerüchen die ich alle schon teilweise kannte. Woher? Es waren die Vampire die als Verstärkung dank meinem Vater mit in diesen Krieg mit einbezogen wurden. Doch etwas beunruhigte mich. Ein saurer Geruch der sich mit dem von Blut mischte. Es war unangenehm. Ich wusste beim ersten richtigen aufschnappen des Geruchs nicht, woher der saure Stich stammen konnte.

Es gespensterte schon die ein, oder andere Vermutung in meinem Kopf umher. Die Vermutung das einer von den Vampiren wohl in den Blutrausch geraten war. Sobald Vampire zu wenig Blut in sich trugen war es nur eine frage der Zeit, bis ihr Körper komplett zerfiel. Einer der Gründe weshalb die Urinstinkte eines Vampirs bei einem Blutrausch zutage kam. Taehyung schien es noch gut zu gehen, zumindest kamen keine weiteren Stressfaktoren von Jungkook zum Vorschein.

Ich lief schneller und beschloss schnurstracks in Richtung Vampire zu laufen. Wieso? Tja... Mein Mate schien sich dort ebenso zu befinden. Vielleicht hatte er sich mit den anderen in Sicherheit gebracht und ließ den Vampir fürs erste wüten. Vielleicht. Vielleicht sagte aber der Duft seines Blutes auch was anderes...

Ich seufzte als ich schon die ersten Kampfgeräusche zu hören bekam. Köpfe ragten hinter den vielen Büschen und dem ganzen Gestrüpp hervor. Die Fährte von meinem Mate wurde dabei immer intensiver. Es musste also wirklich dort hinten sein! Sollte ich mich durch die Masse schlagen? Vielleicht war Taehyung dort drin! Zumindest roch ich dort irgendwo sein Blut... Ich schüttelte meinen Kopf. Meine Wolfsohren legten sich etwas an, da sich langsam ein unruhiger Gedanke in mir manifestierte. Rein, oder nicht? Vielleicht lag mein Mate doch noch irgendwo dort drinnen und hatte es nicht rechtzeitig geschafft. Was war, wenn das Blut und die Schmerzen davon kamen, dass der Vampir ihm die lebensnotwendige Flüssigkeit ausgesaugt hatte. Das würde ich mir niemals verzeihen können, wenn er hier sterben würde.

Wieder schüttelte ich meinen Kopf. Nein... Er muss noch leben, also reg dich nicht so auf. Ich spürte ihn schließlich noch. Irgendwo dort hinten! Kurz zögerte ich, beschloss aber kurzen Prozess zu machen und knurrte laut auf. Hoffentlich würden meine Kräfte mich nicht verlassen. Als unerfahrener, rangloser Wolf wusste ich nicht wie ich meine Stärken und Schwächen einsetzen sollte. Geschweige denn was diese überhaupt waren. Jungkook hatte einmal genug Kraft aufbringen können um Taehyung, einen Alpha umhauen zu können. Könnte ich es jetzt auch schaffen? Diese Stärke in mir zu manifestieren?

Mein Knurren wurde leiser da ich mich auf eine bevorstehende Konfrontation vorbereitete. Dafür hingegen hörte ich wie sich schnelle Schritte durch die relativ klein gehaltene scharr an Kriegern kämpfte und auf mich zu stürmte. Oh shit... Der Vampir hatte mich also schon gerochen. Ich geriet ins schwitzen. Shit! Meine Pfoten krallten sich in den verlaubten Boden und stießen sich in letzter Sekunde vom Boden, bevor mich ein laut keifender junger Mann ansprang. Sein Gesicht... Ähnelte meinem? Nur maskuliner und reifer. Dafuq. Soweit ich mich recht erinnern konnte war er der Leader der Vampirgruppe. Ja an ihn erinnerte ich mich noch.

„Du Wicht! Komm her und ich zerfleisch dich!" Seine Stimme war rau. Von der angenehmen Stimme die er am Tag zuvor noch bei der Besprechung hatte war nichts mehr zu hören. Ich wich aus und stieß dabei gegen einen Krieger. Dieser wollte mich gerade zu Boden rammen und auf mich einprügeln, als ich auch schon den nächsten gehetzten Sprung zur Seite wagte und in dem nächsten Schwarm an Gegnern landete. Bei Luna! Verpisst euch doch einfach!

Ich konnte keinen Kontakt zu meinem älteren Ebenbild aufnehmen, weshalb ich beschloss es mit etwas mehr Gewalt zu „Handhaben". Ich fletschte meine Zähne und stürzte mich auf den Vampir. Dieser hingegen rammte mir seine scharfen Fingernägel ins Fleisch und zog mich gewaltsam von sich runter, nur um mich mit voller Wucht auf den Boden zu schmettern und sich über mich herüber zu beugen.