Lonely Wolf [bxb]

Kapitel 130

Hakyeon POV:

Überfordert saß ich auf der Couch. Neben mir Taekwoon, welcher vor einer viertel Stunde mit Changbin und zwei weiteren Überraschungen nach Hause gekommen war. Einer von ihnen hatte sich mir als Bang Chan vorgestellt, der junge Alpha zu dessen Rudel Changbin, Seungmin und Minho gehörten. Er war es also gewesen, der den Alphaposten an den jungen Beta abgelegt hatte und sich dabei für seine Familie an die Organisation opferte. Minho und Seungmin waren bei der kleinen Überraschung weinend zusammengebrochen. Beziehungsweise lag Seungmin noch immer im Bett -schließlich musste er noch genügen Kraft aufbauen-, also war es nur Minho der weiche Beine bekommen hatte und vor seinem Alpha zu Boden gerutscht war.

Nun befand sich die kleine Gruppe im Schlafzimmer in welchem Seungmin sich noch erholte. Anders als sie bekamen ich und Taekwoon eine ziemlich bedrückende Überraschung. Der zweite Alpha der beiden Neuankömmlingen kniete gerade auf dem Boden, von zwei Beschwörungen von Taek in Schacht gehalten. Auch wenn der Wolf sich als harmlos bezeichnete, so blieben wir wachsam und skeptisch ihm gegenüber. Schließlich kannten vor allem mein Bruder und ich den jungen Mann auf seinen Knien sehr gut. Viel zu gut, wenn man das so sagen konnte.

„Ich glaube dir kein Wort, Wonshik. Glaubst du echt, dass du hier einfach so auftauchen kannst und bei der nächstbesten Lüge sofort unser Vertrauen zurück bekommst?! Bitte verpiss dich einfach zurück zur Organisation und mach uns keinen Ärger!", grummelte ich mit verschränkten Armen und überkreuzte im sitzen meine Beine. Er hatte schon einmal unser Vertrauen missbraucht, da brauchten wir nicht noch ein zweites Mal voller Leid und Elend.

Wonshik seufzte. Seine Stirn war in Falten gelegt, wobei ich mehr als das Bisschen seiner Stirn nicht erkennen konnte. Sein Haupt hatte er nämlich gen Boden gerichtet, wo er stumm den weichen Teppich betrachtete. „Mir ist klar, dass ich viel Scheiße gebaut habe... Das alles tut mir auch mega leid. Wirklich. Gäbe es etwas das ich ändern würde, dann mein Verhalten von früher.", grummelte er, schluckte dann aber nervös.

„Ich bitte euch aufrichtig. Könnt ihr mir einen einzigen Gefallen tun? Ich hab euch schon meine Sicht der Sache erzählt. Wenn ihr es mir nicht glauben wollt, dann ist es okay. Nur bitte helft wenigstens Bang Chan." Ich hob eine Augenbraue an, als unser ehemaliger Freund seinen Kopf hob und zu mir und meinem Bruder sah. Vor allem Taekwoon sah er intensiv musternd an. Dabei entging mir sein nostalgischer und schmerzverzerrter Blick nicht.

Kurz wurde es still. Niemand sagte etwas, vor allem dadurch, dass Wonshik nicht weiter zu sprechen schien. Ich räusperte mich und hob fragend eine Augenbraue, weshalb er seinen Blick von meinem Bruder zurück auf mich richtete. „Ich flehe euch an. Tut mir den Gefallen und befreit Bang Chan von dem Armband. Solange er es noch bei sich trägt wird er nie vor der Organisation sicher sein. Er hat mir geholfen zu verstehen was wichtig in meinem Leben ist. Wahrscheinlich würde ich ohne ihn noch bei Hongbin und den Anderen sein."

Stumm betrachtete ich den Alpha. Er war eindeutig älter geworden. Reifer und meines Erachtens auch ziemlich breiter. Seine Schultern waren im Gegensatz zu früher gefühlt Wandschrank breit geworden. Vergessen wir mal nicht die Tatsache, dass er in diesen wenigen Jahren ziemlich gewachsen war. „Außerdem muss ich euch warnen. Hongbin sucht nach euch. Ihre Experimente scheinen keine Fortschritte mehr zu machen. Sie suchen jetzt nach fähigen Magiern, oder Hexern die sie bei den Projekten unterstützen. Dabei ist es ihnen egal ob sie euch zwingen müssen oder nicht."

Überfordert drehte ich mich zu Taekwoon, welcher nervös auf seine Lippe biss. „Am besten ist, wenn ihr mit Bang Chan und den Anderen von hier verschwindet! Ghost hat euch gefunden, nachdem er dem Beta und seinen Freunden gefolgt ist. So gesehen wurde ich auf die Mission geschickt euch zurück zu bringen...", zischte er immer leiser werdend. Wonshiks Augen wurden immer trüber. Es schien als ob all das Leben welches er vorhin noch in ihnen trug mit einem Male aufsog und mit einem Wurf über Bord schmiss. Etwas, was ich noch nie an ihm gesehen hatte. Selbst früher nicht, als wir noch gemeinsam mit den Anderen das Vixx Rudel bildeten. Er war ein wirklich neugieriger und wissbegieriger Mensch gewesen, was sich vor allem an seiner Ausstrahlung am meisten gezeigt hatte. Und nun... wirkte er einfach nur noch gebrochen.