Kapitel 11

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Jimin POV:

Lachend trat ich aus der Tür des Cafés, Jin neben mir. Kurz bevor sich unsere Wege trennten, da er sich zum 7/11 zwei Straßen weiter begeben und ich zur kleinen Mall 15 Minuten von hier entfernt gehen wollte, wank mir der ältere nochmals zu. Sein lächeln war so ansteckend, weswegen mir beim Aufenthalt im Café beinahe die Mundmuskulatur wehtat. Er hatte mir wie immer eigentlich ein paar seiner trockenen Flachwitze erzählt, während wir uns bei einer Tasse Kaffee und Kakao etwas entspannten. Noch bevor er überhaupt seinen Witz aussprechen konnte, ertönte aber auch schon das unverkennbare windshield wiper Lachen. Eines seiner typischen Merkmale.

„Wir treffen uns dann in zwei stunden wieder hier am Cafe, ja? Und vergiss die neue Schürze nicht! Die alte musste Hope ja unbedingt abfackeln..." Kurz bevor ich ihm schnaubend antworten konnte verschwand er auch schon um die nächste Ecke, auf dem weg zum 7/11 um seine Einkaufsliste abzuarbeiten. Schmunzelnd drehte ich mich wieder in die entgegengesetzte Richtung um meinen weg zur kleinen Stadtmall einzuschlagen, als mein blick aber auf den Springbrunnen mir gegenüber fiel. Warte mal... Diese Haare... diese Klamotten...

„Jungkook?!", murmelte ich, hielt mir aber beim unbewussten lauter werden die Hand vor dem Mund. Ohne es selber zu merken, bewegte ich mich auch schon auf den Jüngeren zu. Kurz bevor ich mich vor ihn stellte, musterte ich den Jungen nochmals von der Seite her, um mich auch wirklich zu vergewissern, dass es tatsächlich Jungkook war. Schmunzelnd als ich seine unzufriedene Schnute zu Gesicht bekam, stellte ich mich nun ohne weiteren Zweifel vor meinen Dongsaeng.

Keine Sekunde später hob er auch schon sein Haupt, nur um mich verwirrt anzublicken. Stimmt ja... Er kannte mich hier nur als Wolf. Innerlich schmunzelnd das ich mich nun auch in Menschengestalt vor ihm zeigen konnte, lächelte ich ihn strahlend an. „Hast du dich verlaufen? Kann ich dir helfen?" Die Überraschung in seinen Augen wurde nur umso größer. Ah nun ja...", kam es leise murmelnd von ihm. Er schien noch ein wenig zu überlegen, da er wohl niemals auf die Idee kam das ihm ein fremder so schnell seine Hilfe anbieten würde. Nun ja, ein fremder war ich ja eigentlich nicht. Theoretisch ist das unser drittes kennenlernen, wenn man das erste in Busan und das zweite im Wald als Wolf mitzählte.

„Äh ja... gibt es hier eine Mall oder sowas?", ertönte nun auch wieder die bekannte stimme meines Freundes. Er schien zwar nicht zu wissen das wir Freunde waren, doch das war okay. Schließlich würde er in mindestens einer Woche auf meine schule gehen und somit auch in meine Klasse.

„Ich wollte auch gerade da hin. Wenn du willst kann ich dich da hinführen." Sofort griff ich nach Jungkooks Hand und zog ihn die ersten Meter hinterher. Erst nachdem ich neben ihm her ging fuhr ich fort: „Du bist neu hier, nicht war?" Sofort spürte ich seinen überraschten Blick, was machmehr als nur amüsierte. Jeon Jungkook, ich weis noch viel mehr über dich. Und das meiste davon hast du mir selber erzählt oder habe ich durch unsere gemeinsame Zeit in Busan gelernt.

Es dauerte nicht allzu lange bis ich wieder durch seine kleine Schutzmauer gedrungen war. Ein bisschen smalltalk und schon fing er an sich wieder ein wenig vor mir zu öffnen. So konnte ich auch endlich meine Gedanken zu seinem neuen Style äußern. Früher trugen wir meistens die selben Klamotten, da wir so oft beieinander übernachteten, dass wir meistens nicht wussten welches Teil mir oder ihm gehörte. Und nun... Nun wo er seinen eigenen Kleidungsstyle gefunden hatte... Uff... Ich glaube ich beneide ihn. Alleine schon diese Schuhe... Marke und trotzdem nicht einer dieser typischen Marken Modelle die jeder hier trug. Man sah so gut wie jeden in diesem Dorf mit den selben Schuhen rumlaufen. Alle ziehen sich gleich an und hatten null Wiedererkennungswert. Und dann kam Kookie... Verdammt! Er machte mich stolz! Früher wollte ich immer zusammen mit ihm einkaufen gehen, natürlich mit unseren Eltern und nicht alleine, aber er mochte es noch nie unter vielen menschen. Es war ihm meistens unangenehm, weswegen wir damals überwiegend bei mir oder bei ihm zuhause was gemacht hatten. Hin und wieder sind wir auch mal in den Stadtpark um dort auf den Wiesen Fußball zu spielen, doch immer nur zu zweit oder mit unseren Eltern. Er ist wirklich reifer, älter und vor allem attraktiver geworden.

Ich fragte mich, ob ich ihm von unserer gemeinsamen Zeit in Busan erzählen sollte? Kannte er überhaupt noch meinen Namen, oder hatte er mich schon vergessen? Nachdem ich ihn nicht mehr erreichen konnte hatten wir kein einziges mal Kontakt mehr. Wir sind immer weiter auseinander gedriftet. Allein schon die Tatsache das ich nichtmal wusste was momentan alles so in seinem Leben abging war schon beweis genug wie fern wir uns doch waren, nach all den Jahren. Es tat weh nach all der Zeit über sein schwieriges Leben zu erfahren. Er hatte es nicht mal mir, Park Jimin erzählt. Nein, er hatte es dem Wolf... Er hatte es Chim erzählt. Ich hatte seine tiefe Trauer in mir gespürt die sich mit meiner eigenen vermischt hatte. Schon früher in unseren Kindertagen wollte Chim immer etwas mit Jungkook unternehmen. Mutter und Vater aber hatten es uns verboten vor unserem Freunden zu tauschen. Es war viel zu riskant das etwas über unser Gestaltenwandler Dasein rauskommen könnte.

„...ich weis dich nervt das bestimmt das ich so viel rede, aber jetzt mal ehrlich... Man, du siehst echt gut aus!", endete ich meinen anscheinend viel zu langen Monolog, nicht wissend ob er überhaupt alles verarbeiten konnte, oder ob ich zu schnell geredet hatte. Wenn ich ehrlich war, wusste ich selber nicht mehr so genau was ich ihm alles über seinen Wiedererkennungswert vorgeschwärmt hatte. Ob er mich nun für einen Freak hielt? Schließlich konnte das bei weitem ziemlich komisch rüber kommen, wenn einem eine wildfremde Person so viel zu schwafelte. Nun ja... Immerhin besser als aus versehen etwas über unsere Vergangenheit auszuplaudern und somit das Risiko einzugehen das Jungkook doch irgendwie wütend werden würde. Schließlich hab ich ihn sozusagen all die Jahre über in stich gelassen... Ich wollte viel lieber von vorne mit ihm anfangen.

Erst als sich Jungkooks Wangen rot färbten und er beinahe schon fluchtartig eine Hand vors Gesicht hielt, drehte ich mich während des Gehens zu ihm um, so das ich vor ihm lief. „Äh... danke... ehm...?" Schmunzelnd und aus reinem Reflex erwiderte ich, da mir erst jetzt auffiel das er nicht wusste wie er mich nennen sollte auf seinen unvollständiges gestammeltes Danke „Jimin. Park Jimin."

Sofort weiteten sich die Augen meines Gegenübers, wobei mir erst jetzt auffiel das ich mich im schlimmsten Fall selber verraten hatte... Ups...



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Oh wow, es ist Jimin. oo Wer hätte es gedacht Oo XD Wie findet ihr es bis jetzt? Hab noch ein wenig bedenken weil die Story sich in eine ganz andere Richtung entwickelt hat, als ich anfangs geplant habe. ><

 ><

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Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt