Kapitel 87 + Charakter (Kap87)

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Namjoon POV

„Hyung!" Erfreut trat ich in das Wohnzimmer meines Kumpels ein. Wir hatten uns schon länger nicht mehr gesehen, umso besser fand ich es, dass ich ihn nun wieder treffen konnte. Wir redeten zwar ab und zu -natürlich nicht über Handy, er war wie ein alter Sack und konnte sowas nicht-, aber mehr als ‚ey ich brauche Kräuter aus Deutschland' oder ‚kannst du mir das besorgen?' kam eh nicht dabei raus. Tja... er war ein Miesepeter durch und durch und trotzdem sah ich ihn als meinen besten Freund und vielleicht sogar meinen großen Bruder den ich nie hatte an. Unsere Freundschaft reichte weit zurück in die alten Tage meiner Kindheit.

Mit einem Schnaufen machte sich der Ältere auf der Couch bemerkbar. Er hatte eine Zeitung in der Hand, welche er meistens geschickt durch seine Fähigkeiten vom nächstbesten Postboten stibitzt hatte. Eben jene Fähigkeiten hatte er dank jahrelanger Studien die er trieb immer weiter ausbauen können. Alleine schon bei unserem ersten Treffen war mir klar geworden, was für ein Monster er doch eigentlich war. Ein Blick in seine vor Dunkelheit triefenden Augen und schon musste man um sein Leben bangen. Ich konnte mich noch genau an seine Iriden erinnern, die damals jegliches Licht in sich aufgenommen hatten. Er wirkte Stark und majestätisch. Tja, er war nun mal auch ein mystisches Wesen wie wir. Er war vergleichsweise sogar viel stärker als ich und mein Großvater zusammen.

„Ich hab mich schon gefragt wo du bleibst. Generierst einfach so ein Portal und brauchst erst mal ne halbe Stunde um durchzutreten." Der Kleinere strich sich eine der eisblauen Haarsträhnen aus dem Gesicht und sah zu mir auf. Erst jetzt bemerkte er den Alpha schräg hinter mir. Dieser schien angespannt zu sein, was ich auf seine guten, wölfischen Instinkte schob. Mit Sicherheit war ihm direkt beim betreten des Raumes die unvorstellbare Aura des Eisblauhaarigen aufgefallen. Denn im Gegensatz zu mir, unterdrückte er sie nicht. Wieso auch? Er war zuhause und normaler Weise alleine. Umso überraschter war ich als ich den fremden Jungen oben im Gästezimmer gesichtet hatte.

„Hyung, lange nicht mehr gesehen.", fuhr ich letztlich mit smalltalk fort und setzte mich neben den Blauhaarigen auf das Polster. Zögerlich folgte Chanyeol meiner Geste und ließ sich auf dem leeren Platz auf dem Sessel fallen. Seine Statur war sowohl aufrecht, als auch ernst, wobei er seine Finger stumm miteinander verkeilte. „Was du nicht sagst. Wie kommt es denn zu diesem überraschenden Besuch." Stumm blätterte der Kleinere in seiner Zeitung weiter, wobei mein Blick hinüber zu Chanyeol wanderte der nur bedeutsam nickte. Er würde jetzt übernehmen, da war ich mir sicher. Es würde schwer werden einen Stein wie meinen Hyung zu Übereden sein Heim zu verlassen. Und dies wiederum forderte sehr viel seelische Stärke ein.

„Hallo. Ich habe mich Ihnen noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Park Chanyeol. Es tut mir wirklich aufrichtig leid, dass ich einfach so in ihre Privatsphäre eindringe, aber ich wollte unbedingt mit Ihnen sprechen. Namjoon-sshi hat von Ihnen erzählt." Mein Freund sah von der teilweise schon zerknitterten Zeitung auf und schnaufte. Die Zeitung hingegen landete auf dem kleinen Couchtisch, wobei der Blauschopf stumm die Arme verschränkte und auf Chanyeols Fortsetzen wartete. Seine katzenförmigen Augen fixierten den Lockenschopf eindringlich. Violette, im Licht der Wohnzimmerlampe funkelnde Iriden. So dunkel und doch so ausdrucksvoll.

„Hyung, wir haben eine sehr wichtige Bitte. Ich weiß das du es nicht magst den Wald zu verlassen. Das ist auch okay, aber wir wollten dich um deine Unterstützung bitten.", warf ich dazwischen. Chanyeol hingegen nickte nur. „Es geht um ein Rudel das ich kenne..."



Chanyeol POV: [very small time skip wo Chanyeol alles detailliert erklärt]

„Hab ich das richtig verstanden? Ihr führt Krieg gegen die Jäger und mischt euch noch in die Probleme anderer Rudel ein?" Nickend richtete ich meinen schwarzen Hoodie, welcher locker meinen Körper umhüllte. Die Hände landeten zurück auf meinen Schoß, wo ich angespannt mit meinen Fingern spielte. Mir war schon aufgefallen wie verspannt ich war. Alleine schon an meinen Armen erkannte man meine Nervosität, so sehr stachen die Venen auf meiner Haut hervor. Tja, angespannt, wie schon gesagt.

Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt