Bangchan POV:
„Woojin... was..", stammelte ich, wurde aber sofort von dem angesprochenen unterbrochen, da er sachte einen Finger auf meine Lippen legte. Er hielt mich noch immer im Schwitzkasten an sich, drückte aber nicht fest auf meine Kehle zu. Es wirkte viel eher als ob er mich davor zurückhalten wollte nun zu den anderen zu laufen, um ihnen aus all diesem Schlamassel herauszuhelfen. Der stechende Schmerz der durch seine Worte entstanden war, stach noch immer tief in meinem Herzen. Wieso? Hatte er uns soeben an die Organisation ausgeliefert? Wieso fiel er uns nur so stark in den Rücken. Eine Träne der Wut und des Betrugs worden zu sein rollte mir die Wange hinunter und ich verdeutlichte Changbin mit einer für Woojin und Wonshik versteckten Handbewegung das er gefälligst mit den anderen alleine weiterlaufen sollte. Von mir aus sollten sie mich hier lassen, solange ich meinen Freunden ihren Frieden zurück geben konnte. Ich war ihr Alpha! Ich musste auf sie acht geben und mich im schlimmsten Fall für sie aufopfern.
Erst hörte ich nur ein lautes Zischen, dann aber schrie Changbin. Er schrie laut und frustriert auf und stampfte wütend auf den Boden. „Hyung!" Seine Stimme zitterte und weitere Tränen kullerten meine Wange hinab auf Woojins Arm. Dieses mal Tränen der Verzweiflung und Frustration, weshalb ich meine Kraft gegen Woojins Griff verstärkte. Lachend musterte mich Wonshik. Ich erkannte die Abschätzigkeit in seinem Blick, wie er sich an meinem Leid ergötzte und das nur dadurch indem er sich wie ein Außenstehender an den Baum lehnte und dort mit einem fetten Grinsen im Gesicht an seiner Pistole spielte. Er hatte großen Spaß und das sah man ihm an.
Woojin hingegen sah überrascht zu mir und drehte mein Gesicht zu seinem, um mich stumm mustern zu können. „Lass wenigstens die Anderen gehen...", keifte ich leise und verkrampfte mich unter dem Blick unseres Verräters. Mein Gesicht und meine Aufmerksamkeit wanderte danach zu Changbin, dessen Blick ungläubig und feucht auf mir lag. Ich wartete nicht auf eine Antwort seitens meines blauhaarigen Kindheitsfreundes ab. Nein, ich schüttelte einfach meinen Kopf und deutete dem Beta an, dass er gehen sollte. Wenn sich Wonshik entscheiden würde und sie doch wieder einfangen wollte, dann hatten sie keine Chance. In ihrem Zustand und dann auch noch ohne Alpha oder Kontakt zu ihren inneren Wölfen schafften sie es nicht mal zu siebt. „Jetzt verpiss dich, Changbin! Du bist mein Beta, also halt dich auch an meine Anweisungen!", keifte ich. Sofort zuckte dieser auf und verspannte sich. Das Lachen des bewaffneten Asiaten ignorierte ich gekonnt. Dann aber drehte Changbin sich ruckartig um und lief weiter. Er lief zu den Anderen und ließ mich und Woojin hier. Lächelnd sah ich ihm noch hinterher, wie er mit bebenden Schultern die Last des neuen Rudelführers aufnahm.
„Was liegt dir nur an diesen schwächlichen Wölfen..." Sofort sah ich auf. Woojins Blick hatte sich inzwischen verfinstert und der Griff um mich wurde von Minute zu Minute fester, was mich ein wenig aufzischen ließ. Ich verstand es nicht. Ich verstand ihn nicht! „Was haben sie was ich nicht habe!", schrie er. Ich spürte förmlich wie seine Finger blaue Hämatome auf meiner Haut hinterließen. Er hatte mich noch nie angeschrien. Es war das erste Mal, dass ich Woojin so erlebt hatte. So in Rage und voller Zorn. Aus den Augenwinkeln erkannte ich wie Wonshik seine Klamotten richtete und dem vor Wut brodelnden Woojin auf die Schulter schlug. Seine Unterhaltung hatte sich soeben verzogen, was für ihn wohl hieß das er wieder zurück an die Arbeit musste. Sofern er beschloss meine Freunde in Ruhe zu lassen.
„Kümmer du dich um den Rest und halt diese Schnarchnasen bis wir wieder da sind schön auf trab, ich geh zurück zum Boss und werde ihm Bericht erstatten." Grummelnd ergriff Woojin den ihm hingehaltenen Schlüssel zum Hauptquartier, was ich total entgeistert beobachtete und den Mann vor mir mit tiefem Schmerz entgegen blickte. „Wann hattest du bitte vor mir davon zu erzählen!? Wieso hast du uns überhaupt hintergangen, du Arsch! Wurdest du gezwungen? Oder hast du das freiwillig getan?!", keifte ich und riss mich nun selbst brodelnd vor Wut von dem Anderen weg. Ich wusste, dass ich meinem Rudel nicht nachlaufen konnte. Entweder Woojin oder Wonshik würden mich eigenhändig zurückbringen. Ich hatte meine einzige Familie verloren und was mir blieb war mein bester Freund und Bruder der mir von hinten einen Dolch ins Herz gestoßen hatte. Jeder hatte eine Chance selber zu entscheiden und wie es schien hatte er sich gegen uns entschieden.

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Lonely Wolf [bxb]
Fantasia[bxb/FantasyAu] Jungkook. Ein ganz normaler 16 jähriger Junge dessen Leben seit klein auf immer schlimmer wurde. Taehyung. Ein Alpha der versucht seinen Mate für sich zu gewinnen. Doch aus irgendeinem Grund stellt sich das als sehr große Herausfo...