Minho POV:
„Wir sollten etwas gegen das Gift in euren Körpern machen." Der braunhaarige junge Mann hatte seine Arme verschränkt und stierte ernst zu Changbin hinüber. „Euer Freund wird nicht lange aushalten und die Tatsache das ihr ebenso Eisenhut zu euch genommen hat macht alles nur noch schlimmer..." Überrascht da ich nicht wusste was ich alles verpasst hatte gesellte ich mich zu Changbin zurück auf die Couch. „Was habe ich verpasst?" Sofort wanderten alle Blicke zu mir und die beiden netten Jungs setzten sich wieder gerade auf. Einer von ihnen reichte mir die Hand, die ich zögernd annahm. „Du hast unsere kleine Vorstellungsrunde ja nicht mitbekommen. Ich bin Hakyeon und mein Bruder heißt Taekwoon. Ich bin sehr erfreut dich kennen zu lernen." Ich weitete meine Augen, lächelte dann aber wieder und verbeugt mich ein wenig. „Lee Minho."
Das erfreute Gesicht Hakyeons wurde nach einigen Sekunden aber wieder ernster, weshalb ich mich zurück gegen die Couchlehne lehnte. „Changbin hat uns schon einiges über die vergangenen zwei Jahre erzählt." Er wurde kurz leise und sah zu Taekwoon, welcher nickte. Dann sah er zurück zu uns und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Die Tatsache das euch Wolfswurz ins Essen gemischt wurde ist nicht gut. Ihr müsst das behandeln lassen und das am besten sofort." Überrascht weitete ich wieder meine Augen, sah dann aber zu Changbin der verspannt neben mir saß und den Worten des braungebrannten folgte. „Zwei Jahre ist eine lange Zeit. Sowas sollte man nicht unterschätzen." Der Weißhaarige nickte und fuhr nun anstelle von seinem Bruder fort. „Wir könnten euch helfen, können aber ohne die passenden Heilpflanzen kein Gegenmittel herstellen." Nickend erwiderte Hakyeon das gesagte seines Bruders und sah kurz an die Decke. „Wir bräuchten Brenesseln, Löwenzahn, Mariendisteln und Koriander. Ach und nicht zu vergessen Große Kletten! Die sind beim entgiften auch sehr gut. Koriander haben wir zuhause und Brennnesseln und Löwenzahn gibt es fast überall. Aber bei den Disteln und den Kletten müssen wir nochmal nachschauen..."
Nickend verschränkte sein Bruder die Arme vor der Brust, was Changbin mit einer nachdenklichen aber verspannten Mine nachtat. „Aber wenn das alles ist, dann sollte es ja mit Sicherheit kein großes Thema sein, oder?, murmelte er, kassierte aber sofort ein stummes Kopfschütteln vom Weißhaarigen. „Das stimmt nicht. Das sind nur nebensächliche Zutaten die das Gegengift effizienter machen können. Das Hauptbestandteil des Gebräus liegt bei Diptam und dieser ist verdammt schwer zu beschaffen. Noch dazu ist die Herstellung, Anwendung und Behandlung mit Diptam ziemlich schwierig und gefährlich." Diptam? Was... ist das? Verwirrt wollte ich gerade etwas erwidern, als Hakyeon mir wieder zuvor kam und weiter sprach.
„Das Zeug ist ziemlich selten und das obwohl es nicht nur in Europa sondern auch hier in Korea wächst. Ihr müsst wissen, die Pflanze besitzt unvorstellbare Heilkräfte. Vor allem seit die ersten Magier damals im Mittelalter die Pflanze studiert haben und über ihre außerordentlich gute Wirkung bescheid wussten wurde die Nachfrage nach Diptam immer größer. Heutzutage findet man nur sehr wenig. Die Gier der Menschen und Fabelwesen hat die Pflanze an ihre Grenzen gebracht..." Seufzend rutschte Changbin tiefer in die Couch. Seine Augen die zuvor noch strahlten nahmen eine eisige Kälte der Hoffnungslosigkeit an.
„Also werden wir im schlimmsten Fall sterben...", murmelte ich und sprach den in der Stille liegenden Fakt laut aus. „Solange wir Diptam finden wird es soweit nicht kommen.", versuchte mich der Magier mit der karamellbraunen Haut aufzumuntern. Er legte mir eine Hand auf die Schulter, wobei ich ihm dankend zunickte. „Macht euch keine Sorgen. Wir sind jetzt Freunde, also werden wir auch dafür sorgen dass ihr euer Leben ohne Einschränkung genießen könnt, nicht war Bruderherz?" Sofort kassierte Hakyeon ein stummes Nicken vom Weißschopf und selbst Changbin fing an zu schmunzeln. „Danke. Ihr seid wirklich selbstlos genug um Fremden wie uns helfen zu wollen. Das werden wir nie wieder gut machen können." Murmelte Changbin und lächelte. Ich nickte zustimmend. Ja, das waren sie. Ohne sie wären wir schon längst tot. Alleine dieser Fakt ließ es mir kalt den Rücken runter laufen.
Ob es Jisung gut ging? Er hatte genau so wie jeder andere aus unserem Rudel Wolfswurz zu sich nehmen müssen. Was ist wenn sie an kein Gegenmittel kamen? Würden wir die anderen überhaupt wiedersehen können. Eine bedrückende Leere machte sich in mir breit und ich spürte die Kälte die sich im inneren meines Herzens immer weiter ausbreitete. Ich wollte zurück zu Jisung. Ihn in meine Arme nehmen und ihm sagen das alles gut werden würde. Er hatte Felix getragen, als ich ihn das letzte mal gesehen habe. Felix war verletzt und das nicht durch eine normale Waffe. Soweit ich mich nicht täuschte war es Eisenhutmunition...
Schnaufend vergrub ich mein Gesicht in meinen Handflächen. Wieso? Diese Situation schien so aussichtslos. So hoffnungslos. Eine kühle Hand legte sich auf meine Schulter und ich lugte kraftlos zu der Person auf, die sich vor mich gestellt hatte. Es war Taekwoon der mich mit einem stummen, aber aufmunternden Blick musterte. „Wie wärs wenn ihr euch erst mal ausruhen geht. Wir müssen uns auch noch um euren Freund kümmern. Solange wir das Gegenmittel noch nicht haben, müssen wir seine Wunde genügend desinfiziert halten und verhindern das sich das Gift weiter in durch seine Blutlaufbahn verbreitet." Der Blick von Hakyeon wanderte weiter zu dem Weißhaarigen vor mir.
„Taekwoon hat sich schon notbedürftig darum gekümmert, aber wir sollten schnellstmöglich Handeln. Nicht nur um euer Freundes Willen, sondern auch wegen euch."
Es dauerte nicht lange, da wurden Changbin und ich auch schon von dem weißhaarigen Jungen zu einem Gästezimmer gelotst. Es war groß und besaß ein ebenso großes Doppelbett. Das typische Gästezimmer nun mal. Taekwoon gab uns für den Notfall ebenso noch ein Futon den wir benutzen konnten. Sofort als ich das Zimmer betrat lief ich geradewegs auf das Bett zu und ließ mich halb fertig auf das Bett fallen. Changbin tat es mir gleich. „Glaubst du alles wird wieder gut?", nuschelte ich leise gegen das weiche Kissen. Als Antwort ertönte ein müdes grummeln und wenig später vernahm ich auch schon die gleichmäßigen Atemzüge des Betas.
Tja... Hoffen wir es einfach mal...
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Hey... Heute ein sehr kurzes Kapitel. Es gab da so einen großen Zwischenfall in unserer Stadt, das sich gefühlt jeder der aus dem Fenster geschaut hat gedacht hat sterben zu müssen. XD Lol ich liebe brennende Müllverbrennungsanlagen... :3 Iwie war heute einfach ALLES chaotisch und ich bin gefühlt mental nicht hier. Hatte deswegen nur sehr wenig Motivation zu schreiben und ja... Gut das ich gestern vorgeschrieben habe. 👌👌
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch trotzdem iwie.

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Lonely Wolf [bxb]
Fantasia[bxb/FantasyAu] Jungkook. Ein ganz normaler 16 jähriger Junge dessen Leben seit klein auf immer schlimmer wurde. Taehyung. Ein Alpha der versucht seinen Mate für sich zu gewinnen. Doch aus irgendeinem Grund stellt sich das als sehr große Herausfo...