Kapitel 36

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Taehyung POV:

Lächelnd schlug mir mein Kumpel nochmals auf die Schulter. „Vergiss nicht was ich dir gesagt habe! Falls etwas ist kannst du immer zu mir kommen." Nickend schlug ich mit ihm ein und drehte mich dann auch schon seufzend von ihm weg. Dann wollen wir mal zurück zur Schule gehen... Nicht zu fassen dass dieser Pisser von Hund jetzt einfach nach Hause durfte!

Langsam lief ich Richtung Waldrand. Irgendwie wollte ich nicht zurück. Ich wusste nicht was die anderen sagen würden. Was der Direktor sagen wird. Er war so verständnisvoll und wollte mir helfen, das mein Vater von der Sache heute nicht Wind bekommen würde. Er wollte mich und meine unüberlegten und dummen Taten vor ihm verstecken und was machte ich? Ich machte alles schlimmer. Wie dumm war ich eigentlich? Ein Stechen machte sich in meiner Brust breit und ich verzog langsam mein Gesicht. Sobald ich wieder in Reichweite sein würde, ich sah es schon kommen... die anderen würden mich sofort über Link zusammenscheißen. Verständlich.

Mein Weg führte durch eine schmale Wohngegend. Haus an Haus standen mit viel abstand und Garten aneinandergereiht die einzelnen Bauten. Okay was hieß Haus an Haus. Hier standen gerade mal fünf Häuser mit großen Gärten. Die Fahrbahn an sich war eine einspurige Straße mit vielen Macken und Löchern. Der Fußgängerweg ging regelrecht in die Straße über und viele Bäume ragten hinter den Häusern hervor. Je näher ich dem Wald kam, desto mehr grün strahlte mir freudig entgegen. Wäre ich jetzt nicht in so einer verdammt misslichen Lage würde ich vor Entspannung trotzen und mich im Wald erst mal für ne Stunde aufs Ohr hauen.

Hinter einem der haushohen Bäume versteckte ich mich um mich schnell entkleiden zu können und in meine Wolfsgestalt zu wechseln. Mit meinen Klamotten in der Schnauze begab ich mich letztlich im schnellen Tempo zurück zur Schule. Hoffentlich hatte ich sie nicht zu lange auf mich warten lassen.

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Sehun POV:

Schnaufend sah ich Taehyung hinterher. Er sah geknickt aus, doch kein Wunder. Bei all dem was heute geschehen war. Es war wahrscheinlich wie eine Reizüberflutung für ihn. Erster Tag an dem er seinen Mate getroffen hatte. Erster Tag an dem er von seinem Mate abgewiesen wurde. Erster Tag an dem er die Kontrolle über sich selbst verloren hatte... Und nicht zu vergessen das erste Mal das er seinen Mate verletzt in ein Krankenhaus bringen musste. Der Arme würde heute Abend noch traumatisiert nach Hause kommen, nachdem sein Vater ihn für seine Untauglichkeit ausgeschimpft hatte. Hofften wir einfach das er die schlechten Nachrichten nicht zu Ohren bekam, sonst würde das alles wahrscheinlich auch negativen Einfluss auf das Exorudel haben. Kris war jetzt gerade wohl am austicken...

Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und sah zurück zum Krankenhaus in welchem Jungkook gerade behandelt wurde. Er hatte Glück das er sich nichts gebrochen hatte. Menschen heilten bei weitem langsamer als Wölfe. Was bei Wölfen nach 3 Stunden weg war, würde bei Menschen gleich drei Tage brauchen um vollständig verheilt zu sein. Eine gute Sache hatte die Situation aber schon. Wir wussten zumindest das Jungkook die Verbindung zwischen den beiden unbewusst selber spürte. Es würde für Tae wahrscheinlich schwerer werden ihn als Mensch näher zu kommen, doch sein Wolf hatte wie es schien eine große Wirkung auf den Jüngeren und somit größere Chancen. Wenn Tae ihn als Wolf trifft, würde es seine Schmerzen lindern die er durch die fehlende Nähe zu seinem Mate zu spüren bekam.

Frustriert raufte ich mir die Haare und trat einen Stein vor mir weg. Na super... Wieso konnte das leben nicht einfach sein? Mein Blick wanderte durch die Gegend. Ich hatte Jungkooks Tasche glücklicherweise nicht im Wald vergessen und sie fürs erste neben den Kittel des Arztes, den Taehyung auf den Stuhl gelegt hatte abgestellt. Hoffentlich würden Jungkooks Eltern sie erkennen, sonst würde der Arme sehr schnell sein Handy los sein. Langsam lief ich Richtung Stadtinneres. Ich hatte Hunger. Essen konnte ich jetzt aber nicht. Mein Magen würde mir das nicht verzeihen nach all dem. Ich entschied mich also zu meinem Lieblingsladen hier in der Umgebung zu gehen. Es war ein kleiner Bubbleteashop der verdammt gemütlich eingerichtet wurde. Man bekam da sogar Süßkram wie Kuchen oder Muffins. Meistens traf ich mich dort mit Jimin, oder wir gingen nach der Schule auf einen Bubbletea dort vorbei. Jimin...

Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt