Lonely Wolf [bxb]

Kapitel 139

Jimin Pov:

Ich spürte es. Einen Schmerz der sich in meinem Wolfskörper breit machte und nicht mir gehörte. Ganz eindeutig musste es Yoongis Schmerz sein. Jetzt wo wir beide wussten das wir zueinander gehörten, hatte sich die Mateverbindung wahrscheinlich weiter ausgeprägt. Ich folgte nun meinem Instinkt der mir statt der Karte viel besser den Weg weisen konnte. Irgendwas war geschehen. Yoongi schien sich verletzt zu haben und das schwer. Sonst hätte ich wohl nie den Schmerz so ausgeprägt in meinem Körper gespürt.

Ich schnupperte in der Luft herum, während ich mir meinen Weg schnellstmöglich durch den Wald bahnte. Da war es ein ziemlich guter Vorteil, dass ich als Wolf unterwegs war und somit viel schneller voran kam als in meiner Menschlichen Gestalt. Ich roch erschreckender Weise etwas verbranntes. Wovon es genau kam wusste ich nicht, doch hatte ich da schon eine ziemlich ausgeprägte Vorahnung.

Aus der Ferne erkannte ich blaues Schimmern, dass den ganzen Wald im Umkreis von mehreren hundert Metern umgab. Es sah genau so aus wie das Leuchten von Yoongis Portal durch welches er mich geschubst hatte. Umso mehr begann ich mich zu beeilen auf der Suche nach meinem Seelenverwandten. Langsam aber sicher erkannte ich Yoongis Geruch. Es hatte sich etwas verändert, so dass ich ihn zuvor nicht so recht erkennen konnte. Das Leuchten intensivierte sich und löste sich im nächsten Moment wie von nichts auf. Zurück blieb eine verdorrte Waldlandschaft vor welcher jemand hockte.

Nein nicht jemand, es wirkte viel eher wie ein Etwas... Was... Sind das Flügel und Hörner? Ich weitete meine Augen aus Schock, als sich das Wesen auch schon zu mir herumdrehte und im nächsten Moment dessen Gesichtszüge ihm entgleisten. Warte was? >Yoongi?!<

Vollkommen überfordert und bedeppert stand ich in meiner Wolfsgestalt vor meine Mate, dessen Haut eine schwarze, schuppige Rüstung umschmeichelte. Diese schwarzen Flecken auf seiner Haut... Es waren Tierschuppen. „Jimin?!", japste er leise. Entgeistert blickte ich meinen Seelenverwandten in die Augen. Dieser Jedoch wirkte weniger erfreut mich zu sehen als ich es bei ihm tat. Sein Gesicht hatte er schnell wieder zur Seite gedreht. Unbehaglich biss er sich auf die Lippe, versuchte dann aber langsam wieder aufzustehen, weshalb ich versuchte ihm stützend zur Hand zu kommen. Auch wenn es schwierig war ihn als Wolf ohne Hände zu stützen.

„Jimin was machst du hier? Du solltest eigentlich bei Namjoon und den anderen sein!", zischte er leise, weshalb ich genervt schnaubte und ihm leicht in die Seite stieß. >Ist ja nicht so das ich mir nicht Sorgen machen würde, du Idiot... Und wie ich hier gerade sehe wohl auch zurecht!<, dachte ich mir. Ob Yoongi es am Ende hören würde wusste ich nicht. Auch wenn wir Mates waren, so waren wir immer noch Gestaltenwandler zweier unterschiedlicher Arten und noch lange nicht offiziell gebunden.

„Na super, dabei hab ich dich doch extra weggeschickt...", grummelte er, worauf ich sofort aufsah und direkt Yoongis Seitenprofil erblickte. >Konnte er mich hören?<, fragte ich mich selbst, weshalb der Ältere belustigt schnaubte und seinen Blick von vorne abwandte und zu mir sah. Seine Augen zierten etwas animalisches, aber ebenso liebevolles. „Ja Jimin. Ich höre dich so gut wie eh und je.", antwortete er mir. Lächelnd drehte er sich wieder weg, verlor aber dabei jegliche Wärme in seinen Augen. >Yoongi... bist du ein...< kurz bevor ich weitersprechen konnte unterbrach er mich.

„Wir sollten uns erst mal um diese Freaks kümmern und den Rest später klären. Solange das Portal offen ist können immer weiter neue Beschwörungen hier herüber kommen." Sofort verfinsterte sich meine Mine. Der leichte Nebel über dem verdorrten Boden hatte sich so langsam wieder gelegt. Ich erkannte das Heer an Kriegern zusammen mit den beiden Hexern von vorhin und dem Jäger. „Es sind wieder mehr geworden... Diese lästigen Viecher nerven wirklich.", grummelte Yoongi und reckte sich ein wenig. Seine Flügel streckten sich dabei leicht nach hinten und ließen die gesamte Szene ehrfürchtig schön wirken. Wie ein Engel...