Kapitel 14

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Jimin POV:

Niedergeschlagen schmiss ich mich auf mein Bett. Jin war mir gefolgt, da ihm anscheinend auf der Fahrt schon aufgefallen war das es mir nicht allzu gut ging wie ich es ihm immer wieder versucht hatte einzutrichtern. „Willst du mir wirklich nicht erzählen was passiert ist?", murmelte er deswegen und setzte sich neben mich auf meine Bettkante, wobei er mir immer und immer wieder beruhigend und aufheiternd über den Rücken strich. „Ich hab einen riesigen Fehler begangen, Hyung..."

Meine Stimme ähnelte einem dem Kratzen eines Plastiklöffels auf Kratzeis. Wenn ich ehrlich war erkannte ich meine eigene Stimme kaum noch wieder. Es machte mir förmlich Angst, wie unbekannt sie sich in meinen Ohren anhörte. „Wie meinst du das, Jiminnie?" Schluchzend wischte ich mir die Tränen an meinem Kissen ab und richtete mich langsam und zittrig auf. „J...Jungkook... er hasst mich...", krächzte ich mit angeschwollenen Augen und roter Nase. Sofort nahm mich Seokjin in seine Arme. Leise fing er an beruhigend vor sich her zu singen, was er immer machte wenn einer von uns drei WG Kumpanen -Jin schlauer weise nicht mit eingerechnet- einen schlechten Tag hatte. Er sorgte immer erst dafür, dass sich seine Dongsaengs beruhigten und fragte dann erst weiter nach.

Wenn ich ehrlich war, war ich Jins Stammkunde wenn es darum ging einen vorgesungen zu bekommen. Ich war der sensibelsten von uns. Taehyung war ein Alpha und konnte es sich nicht leisen Schwäche zu zeigen. Auch wenn wir das alle nicht für gut hießen, dass er meist all seinen Frust in sich hinein fraß, konnten wir ihn zu nichts zwingen. Hoseok hingegen war da dann doch etwas offener, was seine Gefühle anging. Das einzige Problem bei ihm war, das er als Sonnenschein sowieso kaum Kummer hatte. Okay, ein Problem war das jetzt nicht wirklich. Und wenn doch, dann lief er immer sofort zu mir, Tae oder Jin um sich abzulenken. Meistens veranstalteten wir gemeinsam einen Filmabend und kuschelten uns auf die Couch.

Jin hingegen schien sich da mehr zu verschließen. Bei ihm war es eher weniger der Verlust seines Stolzes, wie bei Tae. Seokjin unterstellte meistens seine eigenen Gefühle den seiner Freunde. Er wollte sie nicht belasten und saß deswegen an schlechten Tagen mit einem Haufen an Snacks und Süßem im Bett. Meistens holte er sich noch ein Kuschelkissen, dass meistens ich war da ich anscheinend von allen am weichsten war. Ich wusste bis jetzt nicht ob ich es als Kompliment oder Beleidigung ansehen sollte... Erzählen tat er uns aber kaum was über seine Sogen und schob es einfach auf einen schlechten Tag.


„Meinst... du deinen Freund aus Busan? Den von dem du immer erzählst?", nuschelte Seokjin mit einer so beruhigenden Stimme, so das ich mich sofort in seinen Armen entspannte und mich gegen ihn lehnte. „J...ja" Heiser räusperte ich mich um meine brüchige Stimme wieder etwas auf Vordermann zu bringen. Jin sagte nichts, sondern wartete einfach und strich dabei weiterhin über meinen Rücken. Langsam wechselte er die Position und legte mir nun seine Hand, die er bis eben noch an meinem Rücken hatte auf den Kopf. Er fing an mir durch die Haare zu fahren und mich entspannend zu kraulen.


„Er denkt, dass ich ihn fallen gelassen habe... Während der Zeit in der ich neu hier her gezogen bin haben wir jeden Tag zusammen geschrieben. Aber nach ein, zwei Jahren wurde es immer weniger wegen dem Training das wir während dieser Zeit am laufen hatten. Ich hab es damals selbst nicht gemerkt, wie sehr ich ihn vernachlässigt habe... Jetzt denkt er ich wollte ihn loswerden."

Je mehr ich Jin von Jungkook erzählte, desto trauriger wurde ich wieder. Meine Nase fing an ununterbrochen zu laufen, genau so wie meine Tränen die sich über meine bereits geröteten Wangen schlichen. „Sssch... Alles wird gut. Ich weis es wird schwer es ihm zu erklären, aber wenn er wirklich dein Freund ist, wird er dir sicherlich vergeben. Wenn nicht, dann hat er dich nicht verdient. Aber ich glaube nicht dass das der Fall sein wird. Vertrau ihm." Ich schüttelte meinen Kopf. Nein! So einfach ist das nicht! Ich weis nicht genau was er alles erlebt hat, aber ich weis das es nichts gutes war. Ich bin nicht blind und das sagte ich Jin auch. Schließlich hatte Kookie jedes recht böse auf mich zu sein.

„Du verstehst das nicht, Hyung! Kookie... Ich hab ihn in stich gelassen. Während der schlimmsten Jahre seines Lebens! Er hat es mir selber gesagt! Ich hab es nie bemerkt. Diese nach Hilfe schreienden Nachrichten. Damals hab ich mir nicht viel dabei gedacht und jetzt? Er denkt er muss in die Irrenanstalt! Er zweifelt an sich selbst! Und vor allem bin ich nicht dumm. Egal wie sehr er versucht seinen Körper zu verstecken... Immer wenn ich ihn als Wolf getroffen habe, hab ich förmlich seine Knochen unter mir gespürt. Er ist dürr wie eine Besenstange, Hyung! Früher hatte er selbst als Kind schon Muskeln. Er war der beste seines Alters in Taekwondo und nun? Ich bezweifle das er überhaupt noch Gewichte heben kann die über einen halben Kilo gehen..."

Aus dem heißeren Schniefen wurde nun ein ununterbrochenes Gestotter mit stammt Schluckkauf. Ich hatte es wirklich vermasselt und nicht mal etwas davon mitbekommen. Ich konnte froh sein, dass er sich mit mir als Wolf noch abgab, wo er doch nicht wusste das ich Karamelldrop war... All diese Schuldgefühle... Wie konnte ich nicht merken das mein bester Freund sich immer mehr distanziert hatte, das er mich nun hasste und das ich ihm so sehr weh getan hatte...

„Das... ach Jimin... Gib ihm einfach ein wenig Zeit. Kümmer dich einfach weiterhin als Wolf um ihn, um ihn nicht alleine zu lassen. Wenn es ihm wirklich nicht gut geht, sollte er lieber nicht allzu lange alleine sein. Meistens wird es dann nur noch schlimmer, vor allem wenn man all seine Sorgen, seinen Frust und seine Trauer in sich hinein frisst. Das kennen wir ja schon von Tae..." Schnaufend lehnte sich Seokjin an die Wand hinter ihm. Ja das kannten wir nur zu gut von Tae. Vor allem er als zukünftiger Alpha unseres Rudels. Muss immer seine Starke Seite präsentieren und den sensiblen Part vernachlässigen, oder gar ignorieren. Das hat ihn schon oft in seine Zweifelphasen gebracht. Wo er an sein eigenes können als Alpha zweifelte.

„Am besten du besuchst ihn morgen wieder auf der Lichtung, ja?" Nickend versuchte ich meinen Puls wieder runter zu bekommen. Was ist wenn er morgen nicht da ist? Ich weis nicht wo er wohnt... Und ob er mich überhaupt sehen will. Ob als Wolf oder Mensch.


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Omg Leute, danke für 500 Reads. T-T Ihr seid echt die besten! 

Und ebenso special Thanks an Sarah K./ inferno-chan (musste jetzt sein Girl XD) für ihre Hilfe. Man könnte sagen das sie mir immer mit Ideen aushilft. Du bekommst von mir ein paar Kookies 😏😏

Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt