Kapitel 154

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Langsam schlich ich mich zu Taehyung und Jimin herüber. Sie waren so vertieft in das was sie gerade taten, dass sie mich garnicht bemerkt hatten. Etwas das für sie zum Nachteil hätte werden können, wenn ich ein feindlicher Angreifer gewesen wäre. Ich stellte mich hinter sie an einen Baum und beobachtete sie stumm. Nein ich war kein Stalker. Ich wollte nur nicht diese idyllische Stille zwischen den beiden gestressten Jungs stören. „Wieso zum Teufel lässt sich Taehyung auch immer anschießen dieser Spast!"

Kurz ließ mich Jimins Aussage stutzig werden. Mir war noch nicht klar gewesen das nicht Taehyung, sondern sein Wolf die Oberhand hatte. Dies verstand ich aber sobald ich schräg von der Seite aus einen kurzen Blick auf Taehyungs Augen erhaschen konnte. Sie hatten sich verändert was mich auf den Wechsel beider Persönlichkeiten hinwies.

„Wir sollten deinen Arm abbinden um den Blutverlust etwas zu mindern." Stumm musterte ich die beiden dabei wie sie sich aufregten und berieten. Mein Mate wuselte am verletzten herum. Zog hier etwas fest, rückte dort etwas zurecht. Letzten Endes wurde die Schulter des Alphas wie bei Jimin seinen Händen zuvor mit einem Stofffetzen abgebunden.

Jimin selbst hatte sich glücklicher weise den Rest des Shirts vom Alpha übergezogen mit dem einzigen Problem, dass sein gesamter Rücken offen lag und mir einen perfekten Blick auf seine zarte Haut frei gab. Kurz biss ich mir auf die Lippen. Er war so wunderschön. Noch nie hatte ich ein so perfektes Lebewesen getroffen... Er war wie für mich geschaffen. Umso mehr sehnte ich mich nach seiner Aufmerksamkeit. Wie lange er wohl brauchen würde um zu checken das ich hinter ihm stand?

Leicht strich ich über seine blasse Haut am Rücken. Eine kurze Gänsehaut bildete sich während Jimin beinahe schon zusammengezuckt wäre. Doch entgegen meiner Vermutung drehte er sich nur zu Taehyung um und giftete diesen an. So als ob er nicht gemerkt hatte das ich es war. Was zu hundert Prozent auch der Fall war. Sonst hätte er mich mit Sicherheit nicht einfach so ignoriert.

Ich schmunzelte und beschloss ein wenig mitzuspielen. Anstatt mich bemerkbar zu machen fuhr ich einfach damit fort Jimin ein wenig zu necken, bekam aber selbst beim zweiten Male nicht die gewünschte Reaktion zurück. Ich verdrehte meine Augen. Sollte ich aufhören meine Aura zu unterdrücken? Dann sollte es doch auffällig genug sein, oder? Wie sehr musste er denn bitte abgelenkt sein, das er nicht bemerkte dass sein Mate hinten ihm stand.

Ich entschied mich dagegen. Nicht jeder und vor allem nicht unsere Feinde sollte wissen was, beziehungsweise wer sich hier im Dickicht versteckte.

„Was weiß ich... ich bin doch auch nur ein Gestaltenwandler...", murmelte mein Mate betrübt. Dies war meine Chance mich unbemerkt in ihre Diskussion unterzumischen. „Direkt über dem Portal. Zweiter Ast von unten gesehen auf der rechten Seite. Es ist nur einer mit einer im vergleich zu den anderen stehend guten Magietechnik. Der scheint auf einem höheren level zu sein als die zuvor. Wahrscheinlich traut er sich deswegen alleine hier hin." Abfällig schnaubte Jimin und stieß V in die Seite. Sofort hob ich eine Augenbraue an und verschränkte belustig meine Arme vor der Brust. Also so doof hatte ich meinen Seelenverwandten nun auch wieder nicht eingeordnet.

„Halt die Schnauze. Du weißt nicht mal wie man Streichholzschächtelchen buchstabiert!" Ach was. Sollte das nicht Grundwissen für Alphas sein? Man sollte doch meinen das sie wenigstens das Grundwissen eines Grundschülers haben sollten. „Halt du doch die Schnauze. Das kannst du doch auch nic..." Taehyungs Wolf unterbrach sich und weitete seine Augen. Meine Güte hat das jetzt lange gedauert...

Dann kam es. Erst der Alpha, dann mein Mate. Beide drehten sich erschrocken um und beäugten mich aus Kugel runden Iriden. „Was zum... Seit wann... Und wieso...?"

~ ~ ~ ~

„Und du glaubst wirklich das es klappen wird?" Ich verdrehte nur meine Augen. „Wieso? Zweifelst du an meinem Können?" Sofort wurde Jimin panisch und schüttelte seinen Kopf. Seine Augen groß wie Golfbälle, weshalb ich ihm nur beruhigend mit dem Daumen über die Schläfe strich. „Keine Sorge, ich bin dir nicht böse und weiß das du das auch nicht so gemeint hast.", lächelte ich ihn an und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. Überfordern wollte ich ihn nicht, aber Taehyung zeigen das er mir gehörte sehr wohl.

Lonely Wolf [bxb]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt