Lonely Wolf [bxb]

Kapitel 101

Universe POV: (der nun folgende POV besteht aus Erinnerungen, welche nicht genau so wie erzählt in dem Buch niedergeschrieben sind)

[das spielt während der großen Wolfsjagdt ab, wo Michael (Kapitel 78/79, der Wächter aus Deutschland) beschlossen hatte Wölfen aus ganz Deutschland, beziehungsweise insgesamt Europa zu helfen vor den Jägern zu fliehen]

Es war ein kalter Winterabend. Der Glockenturm läutete dumpf durch die düstere Stadt. Jeder war zuhause, da es vor allem abends ziemlich gefährlich werden konnte. Nun ja, nicht jeder... Ein kleiner Junge, gerade mal 15 Jahre alt trottete durch die Gassen. Er hatte seine Hände in den Manteltaschen seines Vaters vergraben und zitterte am ganzen Körper. Alleine stapfte er ohne ein großes Ziel zu haben immer weiter, in der Hoffnung vor den Jägern flüchten zu können.

Seit die Jäger bei ihm zuhause aufgetaucht waren, hatte er keine Familie mehr. Sein Vater wurde von den Menschen umgebracht und vor ihrem Haus auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Seine Mutter hingegen lag einsam und alleine in den Verließen des Königsgeschlecht, darum betend dass es ihrem liebsten Sohn gut ging. Der arme Junge wusste nicht das seine Mutter noch am leben war, vielleicht hätte er sonst beschlossen zum Anwesen der Königsfamilie zu schleichen.

Wieso das alles? Nun ja... Liebe zwischen zwei verschiedenen Rassen war nicht gern gesehen, vor allem zwischen Gestaltenwandlern und Menschen nicht. Jäger verabscheuten Wölfe und Wölfe verabscheuten Menschen. Es war ein Kreislauf des Unglücks, welcher auf den armen Seelen lag. Dementsprechend gab es nur wenig Paare die dieses Risiko eingingen. Viele blieben von Anfang an einander fern. Sie wollten zu keinen ‚Staats-‚ oder ‚Rudelverrätern' werden und somit tausenden von blutrünstigen Menschen, oder Wölfen aus dem Weg gehen. Vor allem die Wölfe blieben lieber unentdeckt, nach dem sie mehrere Jahre schon von Jägern gejagt und geschändet wurden. Doch trotz all der Pein und dem Stress der auf den Menschen und Wölfen lag, gab es letztlich doch noch ein Pärchen, dass sich nicht ihr Glück nehmen lassen wollte. Seine Eltern.

Trauriger weise war ihr Glück noch am selben Tag aufgebraucht gewesen, an welchem der Junge nun einsam und verweint durch die Straßen seines kleinen Dorfes lief. Jäger hatten von ihrem Dasein windbekommen. Ein Großalarm wurde ausgelöst und beinahe die Truppen der gesamten Stadt standen letztlich vor ihren Türen. Seine Eltern hatten den armen Jungen bei sich im Vorratskeller versteckt. Eine kleine Luke aus Holz, versteckt unter ihrem Wohnzimmerteppich. Der Junge sah alles durch einen kleinen Riss im Holzboden mit. Wie seine Mutter von seinem Vater weggerissen wurde. Wie sein Vater nach ihr greifen wollte. Wie ihm wenig später die Messerspitze des Jägers ins Herz gerammt wurde... Er konnte die Schreie seiner Eltern bis jetzt immer noch hören. Es war fruchtbar...

Stundenlang saß der Junge weinend in dem Keller. Ihm wurde alles genommen... Seine Familie, seinen Sinn fürs Leben, seine Kindheit und seine kindliche, unbefleckte Seite. Dieser Tag hatte ihn verdorben. Er konnte nicht mal mehr die Leiche seines geliebten Vaters begraben um ihm die letzte Ehere zu erweisen... Er war verloren.

Er war verloren und ein Hybrid. Ein Mischlingskind. Ein verbotenes Kind. Wüssten die Jäger von ihm, würden sie nach ihm suchen. Wahrscheinlich war dieser Albtraum schon eingetreten. Die Nachbarn hatten den kleinen Jungen wahrscheinlich schon an die Jäger und die Dorfwachen verpfiffen. Zittrig lief der Junge mit seiner kleinen, von seiner Mutter selbstgehäkelten Einkaufstasche Stadtauswärts. Sein Vater hatte ihm immer gesagt, das er als er klein war im Wald eine Holzhütte gebaut hatte. Zusammen mit dessen verstorbenen Vater, oder anders gesagt dem Opa des kleinen Jungen. Er hatte ihn nie treffen können, da seine Großeltern schon seit den Anfangszeiten des Rassenkrieges Opfer von Jägern geworden waren. Nun konnte sein Vater zurück zu seinen Eltern kehren... Und er? Er blieb alleine zurück, in einer trostlosen Welt die nach dem Untergang beinahe schon zu greifen versuchte.