Ich wache schon viel zu früh auf, da die Kinder anscheinend mit der Pizza Frisbee spielen. Während ich auf den Startschuss für mein Gespräch der Porzellanklasse warte, streiche ich mit meinen Fingern über Alex' nackte Brust. Meine Liebe zu diesem Mann ist wirklich mit nichts zu vergleichen. Auch wenn er mich manchmal zur Weißglut treibt, möchte ich ihn nicht mehr missen!
Langsam aber sicher wird es auch Zeit, mich auf den Weg zu machen.
Ich drücke Alex noch einen federleichten Kuss auf die Lippen und schlendere kurz darauf gemütlich die Treppen nach unten. Irgendwie scheint man mit der Zeit eine gewisse Routine zu bekommen. "Gute Morgen, Schwesterherz. Schon so früh wach?" Tom streckt seinen Kopf aus der Küche und mustert mich fragend. "Mein Magen hat Gesprächsbedarf! Bis nachher", meine Schritte werden etwas schneller, da sich der Wortwechsel nicht gerade positiv auswirkt. Das Spektakel zieht sich heute ewig in die Länge und ich bin mir nicht sicher, ob ich teilweise meine Innereien mit ins Klo gekotzt habe, aber ich darf mich nicht beschweren, bin ja selbst schuld.Nachdem ich mir schnell die Zähne geputzt habe, torkele ich in die Küche zu Tom. "Heute hast du wieder das große Los gezogen, wie es aussieht, mh? Was hast du gegessen, dass du so ewig über der Schüssel hängst?"
"Den Tag über nichts und gestern Abend halt Pizza. Das war irgendwie nicht so der Burner!" Fix und fertig lasse ich mich auf einem Stuhl neben Tom nieder und genieße es, dass er mir kurzzeitig den Rücken krault. "Wann lernst du endlich dein Essverhalten in den Griff zu bekommen?" "Wahrscheinlich nie.... Kennst mich doch!", ich stütze meine Ellenbogen auf der Tischplatte ab und lege meinen Kopf in meine Handflächen."Naaaaa, wieder alles im Lot im Paradies?" Stephan kommt in die Küche geschossen und lässt sich schnell einen Kaffee aus der Maschine raus. "Jup!" Er tritt einen Schritt zurück und mustert mich mit zusammengezogenen Augenbrauen:
"Sollte man da nicht etwas freudiger aufgelegt sein?" "Sie hatte Gesprächsbedarf im Badezimmer!", auf Tom's Aussage hin, verzieht Stephan das Gesicht, schnappt sich seine volle Tasse und setzt sich zu uns an den Tisch."Oh, Frau Mayer, was veschafft uns die Ehre, ihrer früher Anwesenheit?" Franco gesellt sich ebenfalls zu uns in die Küche, worauf diesmal Stephan die Aufklärarbeit übernimmt. "Tzzzzz. Lern mal vernünftig zu essen. Übrigens: Heute funken wir anständig, hast du gehört?", ein leichtes Grinsen kann er sich dennoch nicht verkneifen.
"Hahaha. Dann laber du nicht so zweideutig. Wollte doch nur nett sein und dir gleich die passende Hilfe zukommen lassen!", mein Grinsen funktioniert auch wieder halbwegs."Mooorning!" Als Florian die Küche betritt, fallen wir fast vom Glauben ab und starren ihn an wie einen Außerirdischen. "Jaja. Ich freue mich auch euch zu sehen... Habt ihr das mitbekommen, von vorgestern? Da hat endlich jemand Melissa die Hacken rund gemacht. Die Schnalle hat es echt verdient!", lachend schnappt er sich eine Tasse aus dem Schrank und gönnt sich ebenfalls einen Muntermacher. "Woher weißt du das?", ich drehe meinen Kopf zu ihm und schaue ihn neugierig an. "Meine Freundin ist Krankenschwester und war gerade in der Nähe. Wüsste nur zu gerne, wer den Mut hatte!", er lacht leise vor sich hin und bekommt sofort von Alex, der um die Ecke geschlichen kommt, die Antwort: "Das war dann wohl meine Freundin!" Flo wirft einen ungläubigen Blick auf mich: "Echt?"
"Klar. Ich lass mir doch nicht meinen Freund ausspannen!", schulterzuckend widme ich mich den Lippen, die sich langsam von der linken Seite in mein Blickfeld schieben. "Soviel Arsch in der Hose hast auch nur du!" Die Anerkennung in Flo's Stimme lässt mich in den Kuss mit Alex hinein grinsen. "Sonst wäre Josi ja nicht Josi!" Tom lacht und stupft mich in die Seite. "Hör auf Tom! Das ist zu nah an meiner Magengegend und ich habe jetzt genug gekotzt!" "Ohje, dann war die Pizza doch nicht gut!" Alex verzieht schuldbewusst das Gesicht und wird sofort von Phil, der mit Susi an der Hand in die Küche spaziert kommt, geschimpft: "Herr Hetkamp! Das sollten Sie aber wissen! Die Frau Mayer ist noch auf Schonkost eingestellt! Da gehört so ein fettig, triefender Teigklumpen absolut nicht dazu!" "Ja, hatte gestern den Kopf irgendwie zu voll!" Alex grinst mich liebevoll an und bedient sich jetzt ebenfalls an der Kaffeemaschine.Susi setzt sich mir gegenüber und sieht, milde gesagt, total beschissen aus. "Bei dir muss man anscheinend auch nicht fragen, wie es dir geht. Das sieht man schon von weitem!", ich verziehe das Gesicht, um ihr mein Mitleid auszudrücken. "Hmmm. Phil hat mich genötigt, meinen Kreislauf in Schwung zu bringen. Aber vielleicht geh ich lieber wieder hoch, sonst bekommst du noch was ab!" Susi flüstert fast und das, was von ihrer Stimme zu hören ist, hört sich total kratzig an. "Nein, bleib sitzen. Ich räum draußen unseren Krempel auf. Essen kann ich jetzt eh noch nichts." Bevor irgendjemand schimpfen kann, begebe ich mich in den Garten und starte mit der Beseitigung der Kerzen.
"Josi? Du musst heute nicht zur Arbeit! Pit hat angerufen und gesagt, das Michael gemeint hat, dass du heute frei hast!" Alex steht in der Terrassentüre und lässt mir die neuen Infos zukommen. Ungläubig drehe ich mich zu Alex und frage ihn irritiert, ob ich irgendwas verbrochen habe. "Nicht das ich wüsste!", er zuckt mit den Schultern und scheint jetzt auch zu überlegen. "Ich ruf mal bei Michael an! Das deicht mich doch etwas komisch!" Somit unterbreche ich meine Aufräumaktion, drücke Alex auf dem Weg einen Kuss auf die Lippen und begebe mich anschließend in unser Zimmer. Dort angekommen schnappe ich mir mein Handy vom Schreibtisch und lass sofort bei Michael durchklingen:
Michael: "Ja, Hallo”
Ich: "Hi Michael. Ich bin's, Josi!"
Michael: "Hi. Was kann ich für dich tun? Alles in Ordnung?"
Ich: "Ähm, mir wurde gesagt, dass ich von dir aus nicht zur Arbeit kommen sollte. Hab ich irgendwas verbrochen?"
Michael: "Nein. Also weder habe ich dir heute frei gegeben, noch hast du wissentlich irgendetwas verbrochen. Wer hat das gesagt?"
Ich: "Gut, dass ich nachgefragt habe. Ist egal. Vielleicht war es ein Missverständnis. Danke dir. Schönen Tag noch."
Michael: "Okay. Dir auch, bis dann Josi!"Irritiert, aber mir nichts dabei denkend, schlendere ich die Treppen runter und laufe direkt in die Arme meiner Schmusekatze: "Und, was hat er gesagt?" "War wohl ein Missverständnis. Ich geh ganz normal zur Arbeit!", meine Arme legen sich um Alex' Nacken, worauf sich unsere Lippen wieder berühren. "Können wir nicht noch ein bisschen kuscheln? Ich bin total auf Entzug!" Alex knabbert mir an meinem Ohrläppchen herum und verschafft mir somit eine großflächige Gänsehaut. "Ich muss noch aufräumen!" Als ich mich gerade von ihm lösen will, schnappt er mich an meinem Handgelenk und zieht mich die Treppe hoch: "Das können wir auch später machen!"
Im Zimmer angekommen, wirft er sich mit mir zusammen auf das Bett und zieht meinen Oberkörper auf seine Brust, während gefühlt tausend Küsse auf meinem Gesicht eintreffen.
Mein Handy klingelt in meiner Hosentasche, worauf ich das verrückte Knutschmonster kurz von mir weg drücke und lachend ans Handy gehe:
Ich: "Ja, Hallo?"
???: "Hi Süße. Ich würde das Angebot gerne wahrnehmen. Wann hast du Zeit?"Eine männliche Stimme, raunt mir lustvoll ein dreckiges Lachen entgegen.
Ich: "Sorry, aber ich glaube, Sie haben sich da mit der Nummer geirrt!"
???: "Du bist doch Josi, oder?"
Ich: "Ja schon. Aber ich habe niemandem ein Angebot gemacht!"
???: "Hahaha. Ach komm schon. Wann hast du Zeit? Ich sollte wirklich dringend Druck abbauen!"Erschrocken drücke ich die Nummer weg und starre Alex entsetzt an. "Was ist los?" "Ich glaub, der hat sich mit der Nummer geirrt. Keine Ahnung!" Mich schüttelt es bei dem Gedanken an die Worte und versuche mich daher wieder mit meinem Freund abzulenken. Nach nicht einmal fünfzehn Minuten klingelt erneut mein Handy. Genervt werfe ich einen Blick auf das Display: Unterdrückte Nummer.
Ich: "Hallo?"
???: "Hallo. Wie sind die Termine bei dir?"
Ich: "Was für Termine?"
???: "Hätte nichts gegen einen längeren Termin. Hast du auch Erfahrung mit Bondage?"
Ich: "Bitte was?"
???: "Wegen mir auch ein paar Rollenspiele. Soll ich was mitbringen oder wie handhabst du das?"Ich drücke diesen Anrufer ebenfalls ganz schnell aus der Leitung und werfe mein Handy weit weg in die gegenüberliegende Ecke des Bettes.
"Was ist denn los? Schon wieder verwählt?", während Alex mich irritiert mustert, klingelt mein Handy erneut.Was zum Teufel ist hier los?
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Einzelkämpfer (ASDS)
FanfictionASDS - Fanfiction Josi hat ein ernstes Problem an der Backe und versucht davor zu flüchten. An ihrem Zielort, trifft sie unglücklicherweise auf ihren Bruder, zu dem sie schon lange keinen Kontakt mehr hatte und der seiner Schwester unbedingt helfen...