"Franco, bitte. Ihr habt euch jetzt genug Abende und Nächte wegen mir um die Ohren geschlagen! Ich will niemanden in Beschlag nehmen, ich will nur die Tabletten!" "Du alter Sturkopf! Du kannst doch auch nichts dafür! Jetzt stell dich nicht so an und lass dir helfen!", seine Hand legt sich auf meine Stirn, worauf er wieder das Gesicht verzieht. "Los, rüber aufs Sofa! Ich bring die Tabletten!", weist er an und ich füge mich seinem Befehl.
Mit verschränkten Armen warte ich auf dem Sofa auf meine Versorgung. "Hier!" Flo gibt mir ein Glas Wasser und eine der Fiebersenker. "Danke!" , ich werfe mir die Tablette ein und spüle sie mit dem Wasser runter. Ich lege meinen Kopf nach hinten auf die Sofalehne, schließe meine Augen und wippe mit meinem Fuß auf und ab. Nach fünfzehn Minuten setzt die Wirkung endlich ein und ich werde ruhiger. Mein Fuß steht still und meine Wut verschwindet allmählich. Auch mein Bewusstsein packt seine Koffer und verduftet ins Nirvana.
Als mich eine Hand am Kopf berührt, schrecke ich auf und schaue mit großen Augen in Toms Gesicht. "Ganz ruhig, ich bin es nur!" Mittlerweile liege ich in der Waagerechten, mit einem Kissen unter meinem Kopf, auf dem Sofa. Stöhnend fasse ich mir an meinen Nacken und wundere mich, warum ich einen fast steifen Nacken habe. "Du brauchst dich gar nicht wundern, warum dir alles weh tut! Wer im Sitzen einschläft und den Kopf überstreckt hat, braucht auch gar nicht meckern!", erklärt mir Paul meinen Zustand. "Du bist ja immer noch wach!", stelle ich erschrocken fest. "Ich war nicht müde und wollte dich nicht alleine lassen."
Augenverdrehend schaue ich Tom an, der immer noch über mir hängt: "Was hängst du da so über mir rum?" "Eigentlich wollt ich nur mal kontrollieren, ob du Fieber hast und dich nach oben tragen!" "Erstens: Nein, hab ich nicht. Habe eine Tablette genommen und zweitens will ich nicht ins Bett, mir schmerzt mein ganzer Rücken vom ganzen rumliegen!"
Ach, meine gute Laune sollte ich vielleicht mal auf einen Kaffee einladen.
"Hast du schon was gegessen?", taucht wieder diese leidige Frage auf. "Ja", wenn ich jetzt nein sage, muss ich bestimmt noch irgendwas runterwürgen. Aber wer kann das schon um diese Uhrzeit, kurz nach dem Aufwachen? Paul fällt mir in den Rücken: "Nein, hat sie nicht." Mein Blick des Todes trifft ihn hart, jedoch beeindruckt es ihn keinesfalls. "Josi. Du musst unbedingt was essen! Was ist denn mit dir los? Müssen wir dir jetzt auch noch das Essen reindrücken oder was?" Toms Laune passt sich der meinen an. "Nein! Ich werde schon essen, wenn ich Hunger habe!", mein scharfer Blick interessiert auch Tom nicht. "Das bezweifle ich in letzter Zeit ziemlich stark!", seufzend wendet er sich ab und läuft in die Küche.
"Also, ich hau mich aufs Ohr. Schlaf gut!" Paul ringt sich gähnend ein Lächeln ab. "Schlaf gut, Paul!""So, Josi! Das wird jetzt gegessen! Vorher stehst du nicht von diesem Sofa auf. Außerdem würde ich mich an deiner Stelle beeilen, da Alex bald nach Hause kommt!" Tom stellt einen Teller mit einer Butterbrezel und ein paar Gurkenscheiben auf den Tisch. "Das ist mein Freund und nicht meine Mutter! Glaubst du, ich hab Angst vor dem?", ich zieh das ganze etwas ins Lächerliche, aber als ich daran denke, wie sauer er wirklich werden kann, vergeht mir schon irgendwie das Lachen. "Kann ich nicht morgen früh was essen? Um diese Uhrzeit..." Tom unterbricht mich mitten im Satz: "Wann hast du das letzte Mal gegessen?" Ich zucke mit den Schultern. "Also! Hör auf, dich wie ein Kleinkind zu benehmen und über das Essen zu streiten. Iss einfach! Ich gehe duschen!" Mein Bruder dampft zickig ab und lässt mich mit dem Fernseher alleine. Ich zappe weiter nach Filmen und mute mir "In den Schuhen meiner Schwester" zu. Meine Wangen sind schon komplett aufgeweicht und meine Emotionen sind auf dem tiefsten Tiefpunkt, da höre ich die Haustüre ins Schloss fallen. Schnell wische ich mir die ganzen Tränen aus dem Gesicht und setze mein bestes Lächeln auf, als Alex mich begrüßt: "Na, wie geht's dir?" "Gut! Franco hat mir eine Tablette gegeben und seitdem ist alles paletti!" "Hast du geweint?" Alex nimmt mein Kinn in die Hand und hebt meinen Kopf etwas an. Verschämt grinse ich ihn an und erkläre ihm, dass der Film so traurig ist. "Solange es nur das ist!", lächelnd drückt er mir einen Kuss auf und begibt sich in die Küche. Anscheinend muss Tom sich auch in der Küche aufhalten, denn ich höre Stimmen und einige Seufzer.
Ja toll, die Brezel steht immer noch auf dem Tisch...
Ich geb mir einen Ruck und stopfe Stück für Stück der Teigmasse in meinen Mund. Die Hälfte hab ich geschafft und damit sollten sie zufrieden sein. Mein Rücken macht mich jetzt langsam verrückt. Vielleicht sollte ich ein bisschen rumlaufen. Ich laufe im Wohnzimmer auf und ab und merke gar nicht, das ich beobachtet werde. "Was machst du denn? Bekommst du Kilometergeld oder warum läufst du hier rum wie eine Irre?" Alex beobachtet mich amüsiert.
"Mir tut mein Rücken weh, ich bin müde und irgendwie doch nicht und weiß gerade nicht wo mit mir hin!" Alex schenkt mir einen mitfühlenden Blick und kommt auf mich zu. Seine Arme legen sich um mich und mein Körper schiebt gleich wieder eine Gänsehaut. Ich lehne mich mit dem Rücken gegen seinen Oberkörper und lasse mich zärtlich am Hals küssen. "Ich massiere dir ein bisschen den Rücken. Komm mit!", haucht er mir die Worte ins Ohr, womit mein Puls wieder in unermessliche Höhen schnellt. "Du kommst doch gerade erst vom Arbeiten..." "Für meine Privatpatientin schiebe ich gerne Überstunden", er packt meine Hand und zieht mich hinter sich her. Nachdem er mich in seinem Zimmer abgestellt hat, muss er nochmal nach unten ins Bad rennen, um das Massageöl zu holen.
"Jetzt aber!" Alex schließt die Türe und kommt auf mich zu. "Darf ich Ihnen behilflich sein, Frau Mayer?", sein verschmitztes Grinsen bringt mich schon um den Verstand. "Sehr gerne, Herr Hetkamp!" Alex steht hinter mir und legt seine Hände seitlich an mein Becken, um sie danach langsam und genüsslich unter meinem Oberteil nach oben streichen zu lassen. Meine Arme wandern wie von alleine in die Höhe. Alex' Hände foltern mich mit seinen quälend langsamen Bewegungen und sobald er meinen Kopf von dem Pullover befreit hat, spüre ich seine sanften, weichen Lippen in meinem Nacken. Mein Oberkörper ist mittlerweile von dem Stoff befreit und Alex drückt mich in Richtung Bett: "Leg dich hin!" Während ich auf meinem Bauch liege, setzt er sich auf meinen Hintern, auf seinen Knien abgestützt.
Das Massageöl tropft langsam auf meinen Rücken. Die Notarzthände beginnen langsam und zart das Öl auf meinem Rücken zu verteilen und werden mit jeder Bewegung etwas fester im Griff. Als er mit seinen Daumen an der Wirbelsäule entlang zu meinem Nacken hochfährt, verkrampfe ich auf der Stelle. "Na! Locker lassen!", tadelt er mich. "Das tut höllisch weh!" "Widersetzen Sie sich etwa ärztlichen Anweisungen?" "Ja, weil es weh tut!" "Deswegen muss man das auch lockern! Also hör auf dich zu verkrampfen!" Ich gebe mein Bestes, um locker zu lassen und Alex knetet mich ohne Erbarmen durch.
"Das ist jetzt schlimmer als vorher... zum Glück bist du kein Masseur geworden, sonst müssten die Ärzte reihenweise deine Patienten wieder aufpäppeln" Aus Boshaftigkeit drückt er nochmal alle Schmerzpunkte der Reihe nach ab und sorgt für ein qualvolles Aufstöhnen nach dem anderen. Lachend schiebt er sein Gesicht durch meine Haare und küsst mich hinter meinem Ohr. Die Küsse wandern weiter meinen Nacken entlang und enden in zarten Bissen. Alex hebt seinen Hintern damit ich mich umdrehen kann, worauf ich meine Hände unter sein T-Shirt gleiten lasse. Seine Lippen treffen auf meine und mein Herz scheint mir fast aus der Brust zu springen. Herr Hetkamp richtet sich auf, damit ich ihm sein Shirt ausziehen kann und ich bekomme es gar nicht so schnell von seinem Körper, wie ich möchte. "Eigentlich sollten wir das nicht tun!", murmelt er in die Küsse, die gerade Schlüsselbein abwärts wandern, hinein. "Mir egal! Wenn ich sterbe, ist das wenigstens ein schöner Tod!"
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Einzelkämpfer (ASDS)
Fiksi PenggemarASDS - Fanfiction Josi hat ein ernstes Problem an der Backe und versucht davor zu flüchten. An ihrem Zielort, trifft sie unglücklicherweise auf ihren Bruder, zu dem sie schon lange keinen Kontakt mehr hatte und der seiner Schwester unbedingt helfen...