Ich durchquere die Türe der Leitstelle.
Meine Nervosität macht mir echt zu schaffen, aber ich versuche mich am Riemen zu reißen."Hi! Du musst Josi sein! Ich bin Pit!" Ein etwas älterer, rundlicher Mann, ich schätze so um die fünfzig Jahre, kommt mir entgegen. Im ersten Moment bin ich kurz überfordert, da ich nochmal tief durchatmen wollte, bevor ich auf irgendwelche Menschen treffe. Als Pit mir seine Hand entgegenstreckt, ergreife ich diese und versuche meine Stimme nicht allzu zittrig wirken zu lassen: "Hi! Ja, die bin ich!" "Schön. Na dann komm mal mit, wir lösen jetzt Marlon ab. Dir fehlt ein bisschen die Praxis, hat Michael gesagt?", er wirft mir einen seitlichen Blick zu, worauf ich nicke: "Hmhm. Nach dem Fortbildungsmodul saß ich nur noch auf dem RTW und habe meine Fähigkeiten anderweitig ausgebaut". "Ja, aber du kennst dich aus und das ist von Vorteil!" Er betritt mit mir einen größeren Raum, der mit drei weiteren Männern besetzt ist. Da gerade wenig los ist, winken mir alle freundlich zu, was ich natürlich sofort erwidere.
Pit zieht einen Stuhl neben sich und deutet mir Platz zu nehmen. Er drückt mir ein Headset in die Hand und grinst mich frech an: "Du hörst jetzt einfach mal zu und wenn die RTW- oder NEF-Besatzung sich rückmeldet, kannst du auch mal mit denen sprechen".
Es vergehen zwei Stunden, bei denen wir mehrere Einsätze delegieren und ich der Meinung bin, dass das heute wirklich ein ruhiger Tag ist und keine besonderen Einsätze reingekommen sind. "Schickst du das Nef dorthin?"
Ich nicke ihm zu und begebe mich aufgeregt zum Funk:Ich: "4/NEF-2 für Leitstelle"
Nef: "Hört"
Ich: "Mit Sonderrechten in die Hauptstraße Nr. 13, dort in der Nähe vor einem Juweliergeschäft, bewusstlose Person"
Nef: "Unterwegs"
Ich: "Der wird wohl die Preise im Schaufenster nicht verkraftet haben"
Nef: "Josi? Haha"
Ich: "Jo, Franco. Auf, hau die Drei rein und dann Abmarsch (3- Einsatzauftrag übernommen und ausgerückt)
Nef: "Alles Klar, Chef. Nef ende""Oh, da werden die Kollegen ihren Spaß haben!" Pit lacht vor sich hin und schüttelt den Kopf. "Wir wohnen zusammen in einer WG!", mein entschuldigendes Lächeln wird wissend abgenickt: "Jaja, ich weiß doch. Michael hat schon erzählt und dass du mit unserem NA Alex zusammen bist, wissen zumindest die ganzen Damen hier auf der Leitstelle!"
Warum wundert mich das jetzt nicht? Aber gut so, dann muss ich hier nicht auch noch irgendjemanden anschreien!
Franco hat währenddessen auf Status vier umgestellt (4- Am Einsatzort eingetroffen).
"Hast du lange auf der Wache gearbeitet? Ich kenne dich gar nicht", seine Augenbrauen ziehen sich zusammen und er richtet sich fragend an mich. "Nö. Peinlicherweise habe ich genau einen Tag gearbeitet und wurde danach krank, dann wieder krank und nochmal krank... ach je... frag nicht", ich winke ihm ab, worauf er mitfühlend das Gesicht verzieht. "Kommt vor. Aber schön, dass du bei uns gelandet bist. Ich freue mich immer über frischen Wind!" Pit widmet sich wieder dem Funk, da Franco Status fünf reingehauen hat, dass uns seinen Sprechwunsch signalisiert. "Mach du, ich geh mal pinkeln!" Schneller als ich gucken kann, ist Pit abgedampft und überlässt mir das Zepter, was ja nicht schlimm ist, da es nur Franco ist.
Nef: Status fünf
Ich: "Kommen Sie"
Nef: "Abbruch, da NA nicht nötig. Haben die Wache angefahren und gehen in die zwei (2- Einsatzbereit auf Wache, über Melder erreichbar)"
Ich: "Ist das Fahrzeug oder die Wache beschädigt? Brauchen Sie einen Maurer oder einen Abschleppwagen?"
Nef: (Man hört ihn breit grinsen, während im Hintergrund Alex' Lachen zu hören ist) Wir gehen jetzt einfach in die Zwei. Ende"Mein Herz rutscht mir ganz leicht in die Hose, als ich Alex' Stimme höre. Ich sehne mich nach ihm und das ganz gewaltig. Im selben Moment könnte ich mich allerdings selbst Ohrfeigen, da ER es ja verbockt hat und nicht ich. Trotzdem möchte ich heute Abend wieder auf seiner nackten Brust liegen, seine Arme um mich geschlungen haben und ihn sagen hören, dass er mich liebt.
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Einzelkämpfer (ASDS)
FanficASDS - Fanfiction Josi hat ein ernstes Problem an der Backe und versucht davor zu flüchten. An ihrem Zielort, trifft sie unglücklicherweise auf ihren Bruder, zu dem sie schon lange keinen Kontakt mehr hatte und der seiner Schwester unbedingt helfen...