“Guten Morgen Schatz!" Alex weckt mich mit ein paar sanften Küssen auf die Stirn. Ich bin keinesfalls bereit, in irgendeiner Weise richtig aufzuwachen, da ich meinen Körper eh nur vom Bett auf das Sofa umparken werde. "Hey Schlafmütze, aufwachen!" Mir entfährt ein lautes Grummeln, wobei ich nebenher versuche, mir die Bettdecke über den Kopf zu ziehen. "Josi, wir müssen nachher zum Geburtsvorbereitungskurs. Ich will nicht unbedingt zu spät kommen!" Alex' Worte lassen meine Augen doch schneller öffnen, als geplant: "Warum?" "Ich weiß nicht, kann sein, dass du bald Kinder auf die Welt bringen wirst. Ist aber nur so eine Vermutung." Mein Freund kann sich kaum sein Lachen unterdrücken und zieht mich darauf fest in seine Arme.
"Ja, schon klar. Aber warum heute oder überhaupt.. Wann habe ich mich da angemeldet?" Ich war schon ein paar Mal bei der guten Frau Hebamme, die wirklich nett ist und mir einfach mit Rat und Tat zur Seite steht, jedoch kann ich mich an keine Anmeldung für diesen Kurs erinnern.
"Wir hatten darüber das eine Mal geredet. Da lagen wir im Bett und du hast mir sofort zugestimmt. Der Termin steht unten im Kalender! Den habe ich dann ausgemacht, zwecks meinen Schichten." Herr Hetkamp scheint die Welt nicht mehr zu verstehen, allerdings wird mir sofort etwas klar.
Wenn wir da schon im Bett gelegen haben und ich müde war, habe ich hundertpro, ohne auf die Worte zu achten, zugestimmt. Einen Kalender benutze ich schon seit Wochen nicht mehr, wozu denn? Außer die Termine bei Finn, über die ich eh schon Tage vorher von den Männern informiert werde, steht doch auch nichts weiteres an."Hab ich wohl vergessen!", da ich eh von irgendwoher laute Geräusche wahrnehme, quäle ich mich aus Alex' Armen und richte mich langsam auf.
"Wird hier die Bude abgerissen, oder was ist da los?" Ich werfe einen Blick auf den Wecker, nur um danach mit den Augen zu rollen.Acht Uhr morgens. Die haben doch nicht mehr alle Tassen im Schrank....
Das wird ein langer Tag, Josi!"Das sind bestimmt Franco und Stephan!" Alex setzt sich jetzt ebenfalls in eine aufrechte Position und entzieht uns die Bettdecke. "Was machen die denn? Achso, das Kinderzimmer. Hmmm, warum schon so früh?", voller Neugierde rutsche ich aus dem Bett und laufe aus dem Zimmer, um nach den beiden Männern zu schauen.
Franco baut gerade den alten Kleiderschrank ab, während Stephan die letzten Kleidungsstücke von mir in einen Karton legt. "Oh, an meine Klamotten habe ich gar nicht mehr gedacht, hups. Soll ich die gleich mit rüber nehmen?" Meine Stimme lässt die fleißigen Arbeiter zusammenzucken, da sie nicht mit mir gerechnet haben. Stephan übergeht meine Frage und will ausschließlich wissen, ob Alex schon wach ist, damit er die Kartons in unser Zimmer stellen kann. "Ja, der ist wach. Warum seid ihr schon so früh auf den Beinen? Ihr habt doch den ganzen Tag Zeit!", gerade als ich das Zimmer betreten will, meckert Franco schon los: "Frau Mayer, dieses Zimmer ist jetzt so lange Sperrgebiet, bis wir mit allem komplett fertig sind! Also, Abmarsch!" "Okay, okay!", mit leicht erhobenen Händen, laufe ich ein paar Schritte rückwärts und füge mich den Anweisungen des Herrn Fabianos. Alex sammelt mich darauf mit seinem Arm, beim Vorbeilaufen, ein und geht mit mir zusammen in die Küche runter.
"Morgen Schwesterchen. Gibst du mir heute Abend dann deinen Führerschein mit?" Tom fängt auch schon an, mich am frühen Morgen zu verwirren. "Warum? Hast du keinen eigenen?" Phil spuckt fast den ganzen Kaffee über den Esstisch, da er sich vor Lachen kaum halten kann. "Doch, stell dir vor. Aber ab morgen besitzt du keinen Führerschein mehr... Falls du dich nicht an dein Vergehen erinnern solltest!" Tom lacht ebenfalls, während er Phil einen Lappen zuwirft, damit er die paar Tropfen Kaffee, die es doch aus seinem Mund geschafft haben, wegwischen kann. Irgendwie hatte ich das nicht mehr so richtig auf dem Schirm, aber zum Glück denkt mein Bruder für mich mit. Ich drehe mich abrupt zu Alex um und platziere ihm meinen Zeigefinger auf die Brust: "Somit ist ganz klar, dass Ich heute fahre. Ich muss das noch ausnutzen. Die nächsten vier Wochen geht dann nichts mehr." "Geht klar. Nach den vier Wochen wirst du dich aber ebenfalls nicht mehr hinters Steuer setzen! Damit du gleich Bescheid weißt!" Alex drückt mir einen Kuss auf und läuft an mir vorbei, um zur Kaffeemaschine zu gelangen. "Wieso? Was hab ich jetzt schon wieder vergessen? Hä? Mann Leute, ich komme gerade mit meinem Leben echt nicht mehr klar!", völlig verzweifelt schaue ich in jedes einzelne Gesicht und hoffe, dass mir irgendjemand eine Antwort liefert. Tom nimmt mich in den Arm und drückt mich fest an sich: "Weil du Hochschwanger nicht mehr hinter dem Steuer sitzen sollst. Deswegen!" "Wer sagt das?" Ich kann mich kaum an ein gesetzliches Verbot erinnern, das einer schwangeren Frau das Autofahren untersagt. "Wir! Damit ist die Diskussion auch zu Ende!" Tom entlässt mich aus der Umarmung und verlässt den Raum. Ich werfe Phil einen verdutzten Blick zu, der wiederum nur mit einem Schulterzucken kommentiert wird.
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Einzelkämpfer (ASDS)
FanfictionASDS - Fanfiction Josi hat ein ernstes Problem an der Backe und versucht davor zu flüchten. An ihrem Zielort, trifft sie unglücklicherweise auf ihren Bruder, zu dem sie schon lange keinen Kontakt mehr hatte und der seiner Schwester unbedingt helfen...