Zuhause angekommen, werde ich gleich von Tom in Empfang genommen und fast in seiner Umarmung erdrückt.
"Tom, nicht so fest! Meine Rippen tun immer noch weh!" "Tut mir leid! Ich bin nur so froh, dass du wieder da bist", er lässt von mir ab und schiebt mich ins Wohnzimmer aufs Sofa. "Was wird das jetzt?", frage ich ihn skeptisch. "Hinlegen und ausruhen! Keine Widerrede! Mach den Fernseher an oder schlaf ein bisschen, egal...", kaum bin ich da, habe ich schon kein Bestimmungsrecht mehr über mein Leben.Naja, ich fühle mich heute wirklich noch ziemlich schlapp, vielleicht sollte ich auf Tom und Alex hören.
Alex kommt mit meiner Jogginghose ums Eck und ich werfe mich in die bequeme Hose, bevor ich mich unter eine Decke auf dem Sofa kuschel. Die Herren lassen mir meine Ruhe und scheinen irgendetwas in der Küche zu werkeln. Während ich darüber nachdenke, dass ich es gar nicht glauben kann, dass mein Leben jetzt wieder komplett normal wird und ich unbedingt Susis Nummer organisieren muss, um ihr anzurufen, muss ich wohl eingeschlafen sein.
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Irgendwann wache ich auf, weil mir viel zu heiß ist und ich strampel die Decke von mir weg. Kurz darauf stelle ich fest, dass mir total elend ist und mir alles weh tut. Nach einem Blick in den Raum, sehe ich Franco mit einem Buch in meiner Nähe liegen. "Hey, bist du auch mal wieder wach?" "Hmmmm!", zu mehr bin ich nicht in der Lage, da ich die Decke wieder hochziehen muss, weil es in den letzten zwei Minuten einen Temperatursturz von mindestens fünfzehn Grad gegeben haben muss. Mich schüttelt es schon vor Kälte und ich wickel die Decke ganz eng um mich. Zu allem Überfluss schwitze ich nach kurzer Zeit wie verrückt, obwohl es mir eiskalt ist. Eine Hand berührt meine Stirn. Kurz darauf steckt irgendetwas in meinem Ohr und irgendwelche Stimmen murmeln um mich herum. "Neununddreißig Komma sieben. Müssen wir beobachten! Hat sie schon etwas gegessen oder getrunken?" "Außer einem Kaffee heute morgen, noch gar nichts. Ich wollte sie jetzt eh wecken, um zu sehen, wie es ihr geht!"
Es rüttelt leicht an mir, wobei die leichte Berührung mit der Hand mehr als unangenehm auf meiner Haut ist. "Josi, wach mal auf. Du solltest was essen und trinken!" "Nein. Hab keinen Hunger!", meine Stimme ist mal wieder in den Krähenmodus verfallen. "Aber wenigstens was trinken, okay?"
Nachdem ich geschafft habe, meine Augen zu öffnen, erkenne ich Alex neben mir. Er schiebt meinen Oberkörper in die Senkrechte und drückt mir ein Glas Wasser in die Hand. Innerhalb von Sekunden vergesse ich, dass ich ein Glas Wasser in der Hand habe und schließe meine Augen wieder. "Nenene, komm wach bleiben und trinken!", befiehlt Alex und ich öffne wieder meine Augen.
Irgendwann habe ich es geschafft, einen Schluck zu trinken und will das Glas wieder abgeben, werde darauf aber gleich von Franco angewiesen, das komplette Glas leer zu trinken. "Mir ist aber so schlecht! Ich kann das nicht trinken!", nörgel ich vor mich hin.
"Bitte, trink den Rest auch noch.", kommt mir Alex' Stimme zu Ohren. Ich erkläre ihm, das mir viel zu kalt ist, weil es so warm ist und ich überhaupt gar nicht weiß warum ich jetzt nicht schlafen darf, sondern mich hier über irgendwelche Sachen unterhalten muss, die ich überhaupt schon gar nicht mehr weiß."Franco, kannst du Phil anrufen, der soll uns Kochsalzlösung und Fiebersenker mitbringen!" "Wollte ich auch gerade vorschlagen. Für einen Zugang haben wir, glaube ich, noch alles.." Franco entfernt sich von uns und ich darf mich endlich wieder hinlegen. Da Alex schräg neben mir sitzt, drücke ich mein Gesicht an seinen Oberschenkel und beschwere mich, dass es viel zu kalt ist. Er streichelt mir über den Rücken und ich stöhne vor lauter Schmerz auf. "Mir ist so heiß und auch irgendwie kalt. Eigentlich weiß ich gar nicht was mir genau ist, aber es stimmt alles nicht!” "Was redet sie denn da?" Tom hört sich reichlich verwirrt an. "Bei so hohem Fieber kann es vorkommen, dass man lauter wirres Zeug redet!", seufzt Alex vor sich hin.
Der Schlag, als die Haustüre ins Schloss fällt, lässt mich zusammenzucken. "Hi Sorry, hatte noch einen Notfall. Wie ist die Lage?" "Wer ist das, Alex?", ich erkenne die Stimme zuerst gar nicht. "Das ist Phil!", antwortet er mir. "Okay, so schlimm...", murmelt Phil und zieht meine Hand zu sich. "Au, lass los...", nörgel ich mal wieder, aber Phil lässt sich nicht beirren und sagt mir, dass ich jetzt einfach da durch muss.
An meinem Ohr macht sich wieder jemand zu schaffen und kurz darauf wird "40,2" in den Raum geworfen. "Scheiße. Schon gegessen oder getrunken?" Phil desinfiziert nebenher meinen Handrücken und Alex erzählt ihm alles Notwendige. Als er mir die Haut etwas straff zieht, könnte ich schon vom Fleck weg sterben und als die Nadel meine Haut passiert, brumme ich giftig vor mich hin. "Schon geschafft, Josi! Jetzt versorgen wir dich erstmal mit Flüssigkeit und beobachten, ob das Fieber noch weiter steigt."
Keine Ahnung was die da reden oder was die von mir wollen. Ich gebe mich einfach meinem Schlafbedürfnis hin und kralle mir noch kurz Alex' Hand, wobei ich gar keine Kraft habe, um ihn festzuhalten.
Das nächste Mal werde ich von meiner Blase geweckt. Zuerst scanne ich den Raum und sehe, dass fast alle auf dem Sofa abhängen. Mein Kissen unter mir bewegt sich auf und ab.
Hmmm ne, das ist Alex.
Ich drehe mich zu ihm nach hinten, um zu sehen, ob er schläft.
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Einzelkämpfer (ASDS)
FanficASDS - Fanfiction Josi hat ein ernstes Problem an der Backe und versucht davor zu flüchten. An ihrem Zielort, trifft sie unglücklicherweise auf ihren Bruder, zu dem sie schon lange keinen Kontakt mehr hatte und der seiner Schwester unbedingt helfen...