Alex' Sicht
"Findest du nicht auch, dass Tom und Stephan vorhin mehr als seltsam waren?" Ich schaue meinen Kumpel Phil an, der sich heute besonders stark auf die Straße zu konzentrieren scheint. "Echt? Nö, da ist mir nichts aufgefallen!", er schüttelt mit dem Kopf, wirkt mir heute allerdings auch mehr neben der Spur als sonst. "Ich habe das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt. Ihr seid alle so komisch... Oder bilde ich mir das nur ein? Werd ICH langsam verrückt?", mir wäre es lieb, wenn ich aus Phil's Gesichtszügen irgendeine Emotion herauslesen könnte, aber sein Gesichtsausdruck wirkt heute schon fast versteinert. "Vielleicht hast du in letzter Zeit ein bisschen zu viel Stress? Das lässt einen die Situationen um sich herum manchmal ganz falsch einschätzen und wahrnehmen!" "Eigentlich habe ich überhaupt gar keinen Stress. Ich mache mir nur Sorgen um Josi. Sie ist so... anders. Aufgewühlt, nervös, zappelig, hat Wortfindungsstörungen... Oder meinst du.. Sie hat irgendetwas Schlimmeres, weiß davon und will mir nur nichts sagen?" Mir rutscht mein Herz komplett in die Hose, denn an diese Tatsache hatte ich bisher noch nicht wirklich gedacht. "Jetzt mach mal halblang, Alex! Du solltest dich mal hören... Glaub mir, das wird wieder. Man sagt doch immer, dass die Frauen neun Monate schwanger sind und es auch neun Monate dauert, bis sie halbwegs wieder normal sind. Also, gib ihr doch auch diese Zeit, ok? Ich verstehe doch, dass du dir Sorgen und Gedanken machst, aber ich finde die Symptomatik bisher noch nicht besorgniserregend!" Mein Kumpel wirft mir jetzt doch einen Blick zu, der mir zu sagen versucht, dass ich mich ein bisschen entspannen soll. "Aber Stephan ist auch so komisch...Vielleicht...", ich kann gar nicht weiter reden, denn Phil unterbricht mich sofort: "ALEX! Stephan war mitschwanger und braucht genauso seine Zeit, um wieder normal zu werden!" Wir müssen beide lachen und ich gebe meine Grübeleien einfach auf, da Phil ja irgendwie recht haben könnte.
Marion, Florian, Nick, Markus, Thomas und Michael warten schon auf mich, als Phil auf den Parkplatz der Wache fährt. "Morgen!", ich begrüße die Meute im Allgemeinen, als ich aus dem Auto aussteige und mich auf die sechs Personen zu bewege. "Morgen, Alex! Dann gehen wir doch schonmal rein, Herr Mayer und Herr Sindera müssten auch gleich erscheinen. Mit unserem "Christoph-Team" haben wir schon alles besprochen, die kommen dann direkt zum Unfallort!" Phil verabschiedet sich und springt gleich zu den Umkleiden, da für ihn heute ein normaler Arbeitsalltag gilt.
In unserem kleinen Gruppenraum angekommen, treffen auch schon fünf Minuten später Tom und Stephan in voller Montur ein: "Morgen!" "Morgen die Herrschaften. Dann können wir ja beginnen. Unser heutiger Probeeinsatz spielt sich auf einem Acker ab. Wir haben vier beteiligte Personen, darunter einen Schwerverletzten, der in das Mähwerk geraten ist und deshalb unser Hubschrauber benötigt wird. Alles andere erfragt ihr euch dann selbst." Meiner Meinung nach stimmt bei Michael heute auch nicht alles. Seine Einsatzanweisung ist heute unter aller Kanone.
Alex denk nicht so viel, mach einfach!
"Ihr könnt euch jetzt umziehen! Herr Mayer, Sie brauche ich bitte noch kurz!" Michael winkt Tom zu sich und verzieht sich mit ihm in eine der hintersten Ecken. Kopfschüttelnd begebe ich mich mit meinen Kollegen zur Umkleide und fange an, mich umzuziehen. "Alex, alles okay?" Markus klopft mir auf die Schulter und sieht mich forschend an. "Keine Ahnung. Entweder spinnt mein komplettes Umfeld oder bei mir stimmt es irgendwo nicht mehr so ganz!", ich zucke mit den Schultern und schließe seufzend meinen Spind. Markus grinst nur dämlich vor sich hin und ich sehe mich in meiner Theorie, mit meinem spinnenden Umfeld, bestätigt.
Kaum betreten wir unseren Gemeinschaftsraum, gehen auch schon unsere Melder runter und sorgen dafür, dass wir zu den Einsatzfahrzeugen spurten. Florian ist heute mein Fahrer und drückt auch sofort das Gaspedal durch, als wir uns in das Nef gesetzt haben. An dem Unfallort kommen wir fast alle gleichzeitig an und sprechen uns, während dem Spurt zu den Verletzten, kurz ab, wer wen übernimmt. Naja, eher weißt mich Markus an, nach dem Schwerverletzten zu sehen, der unverkennbar halb unter dem Mähwerk liegt.
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Einzelkämpfer (ASDS)
FanfictionASDS - Fanfiction Josi hat ein ernstes Problem an der Backe und versucht davor zu flüchten. An ihrem Zielort, trifft sie unglücklicherweise auf ihren Bruder, zu dem sie schon lange keinen Kontakt mehr hatte und der seiner Schwester unbedingt helfen...