Susi: "Joooosiii! Wie geht's dir? Wieder besser drauf?"
Ich: "Susi es tut mir wahnsinnig Leid, aber ich muss den Kontakt zu dir abbrechen!"
Susi: "Bist du auf Drogen oder sowas?"Ich atme tief durch und weine schon wieder los.
Ich: "Nein...das...ist mein Ernst... Ich kann... nicht.. Wir... Melde dich einfach nicht mehr!"
Susi: "Was..."Ich lege einfach auf und blockiere ihre Nummer.
Scheiße... Ich hab einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben verbannt... Aber lieber bin ich alleine, als dass ihr was passiert!
Ich lege mich in mein Bett und weine alle Tränen, die ich habe in mein Kissen. Da ich mich immer mehr reinsteigere, wird meine Luft wieder knapp. Schnell wähle ich Alex' Nummer und konzentriere mich auf meine Atmung. Da ich auf dem Bauch liege, ist es eh schwieriger zu atmen, aber die Kraft zum Drehen fehlt momentan. Ich kralle mich in meine Bettdecke und hoffe, dass Alex bald kommt.
Nach kurzer Zeit hört man jemanden die Treppen hoch springen und die Türe wird aufgerissen. Mein Körper wird gedreht und Alex zieht mich an sich ran. "Tut... Mir....leid!", röchele ich. "Pssst, alles gut! Schön so weiter atmen!" Trotz meiner Atemnot jagt es mir einen Schauer über den Rücken, da ich merke, dass er immer noch so leicht bekleidet ist, wie zuvor.
Florian kommt auch rein: "Gehts?" "Ja, sie hat sich gut im Griff und rechtzeitig Bescheid gegeben!" Flo drückt meinen Kopf nach hinten, gegen Alex und redet mir gut zu. Relativ schnell hab ich mich wieder gefangen. Flo geht wieder runter und Alex umschließt mich mit seinen Armen. Wir bleiben einfach so sitzen und keiner sagt was. Er lehnt sich irgendwann nach hinten und ich gleite mit ihm zurück und entspanne mich komplett. "Danke Alex", flüstere ich ihm in sein Ohr und jetzt bekommt er eine Gänsehaut, wie ich an seinen Armen spüren kann.
Aha, was ist da los?
"Nicht dafür!" "Doch, kein Anderer schafft das so wie du! Du musst jetzt immer in meiner Nähe bleiben, damit ich nicht sterbe!" Er lacht leise und drückt mich fest an sich.
Wie schön wäre es, wenn er das jeden Tag machen würde?
Ich drehe mich auf seinem Körper auf die Seite und umklammere seinen Oberkörper. Wir sind beide total entspannt und er drückt meinen Kopf fest an sich und vergräbt seine Nase in meinen Haaren. Ich könnte ihn jetzt abknutschen, aber beherrsche mich einfach.
Es klopft an der Türe und ich löse mich von Alex und setze mich auf mein Bett, ebenso wie Alex.
"Ja?", ich frage mich, wer da unsere Zweisamkeit unbedingt unterbrechen muss. Phil steht in der Türe und starrt mich böse an.Ich ahne schlimmes.
"Kannst du mal kurz mitkommen?", bittet er mich. Ich ziehe mir eine Jogginghose an und folge Phil in sein Zimmer. Er schiebt mich auf sein Bett und ich setze mich hin. "Was ist mit dir los??", er hört sich ziemlich sauer an. "Was ist denn mit Dir los?", kontere ich. "Mich ruft gerade eine total aufgelöste Susi an und erzählt, dass du den Kontakt abgebrochen hast! Sie versteht nicht warum, weil ihr keinen Streit hattet und nichts vorgefallen ist!" Ich starre ihn nur an, weil ich nicht weis was ich sagen soll.
"Rede doch mal mit uns! Sag doch was los ist! Du schottest dich ab und machst total dicht. Du stößt alle von dir weg. Wenn du so weiter machst, stehst du irgendwann alleine da."
Ja, er hat verdammt recht. Genau das will Lukas und genau darauf wird es hinauslaufen. Er hat jetzt schon gewonnen, obwohl es erst jetzt wieder richtig anfängt.
"Vielleicht ist es besser so!", senke ich den Kopf und verlasse Phils Zimmer, um mich in meinem wieder zu verkriechen. Vorsorglich schließe ich die Türe ab und schmeiße mich auf mein Bett..Als ich mich umschaue, sehe ich das Chaos von gestern.
Alkohol und Zigaretten wären jetzt gut!
Unten hört man Phil wettern und ich warte schon darauf, dass jemand klopft.
Ich muss raus und weg, alleine sein! Ganz alleine!
Schnell ziehe ich mir was an und schleiche mich ins Bad. Von der Boxershort-Front ist nichts zu sehen oder zu hören. Selbst nachdem ich aus dem Bad komme, ist nirgendwo ein Mann erkennbar.
Also gut, freie Bahn.
Als ich gerade aus der Haustüre flüchten will, packt mich jemand an der Hand und zieht mich zurück: "Na, will da schon wieder jemand abhauen? Nix da, dageblieben! Wir haben heute ein Date, falls du es vergessen hast!", zischt mich Alex an.
Ein Date? Wow...
"Alex, ich muss raus und..." "Dann warte, ich bin sofort fertig! Wir gehen dann gleich los! Versprich mir, dass du nicht wegrennst!", er sieht mich erwartungsvoll an. Lächelnd geb ich ihm mein Okay und er springt schnell ins Bad. Nach fünf Minuten kommt er aus dem Bad und rennt die Treppen nach oben.
Was macht der denn?
Franco kommt aus der Küche und hat einen komischen Blick drauf: "Was machst du da? Willst du schon wieder verschwinden?" "Nein, ich warte auf Alex", ich senke meinen Blick. "Stimmt, er hat ja vorhin was gesagt. Viel Spaß!", grinst er und verschwindet im Bad.
Irgendwann hat es Alex auch mal geschafft und er kommt mit einer großen Sporttasche in der Hand die Treppen runter. "Was hast du denn vor?", verunsichert starre ich zuerst die Tasche an und dann sein Gesicht. "Lass dich überraschen! Komm!", er schiebt mich zur Türe raus und wir laufen zu seinem Auto.
Das Dauergrinsen macht mich echt nervös und tausend Gedanken schießen mir durch den Kopf. Mein Fuß fängt wieder an, auf und ab zu wippen und am liebsten würde ich jetzt aus dem Auto flüchten. Alex schaut nonstop zu mir rüber und sieht besorgt aus. Irgendwann fummelt er an seinem Handy rum, das in der Mittelkonsole liegt und dann ertönt dröhnende Musik mit einem aggressiven Bass. Verwirrt schaue ich ihn an und er meint nur, dass er manchmal auch die volle Dröhnung braucht. Grinsend schließe ich die Augen und konzentriere mich auf die Musik. In meinem Kopf werden die Gedanken langsam verdrängt und ich werde ruhiger, mein Fuß kann sich dann auch mal beherrschen, sein Presslufthammerwesen nicht auszuleben.
Warum schafft er es eigentlich immer wieder, mich auf den Boden zu holen?
Das Auto kommt zum Stillstand und ich öffne meine Augen.
DU LIEST GERADE
Einzelkämpfer (ASDS)
FanficASDS - Fanfiction Josi hat ein ernstes Problem an der Backe und versucht davor zu flüchten. An ihrem Zielort, trifft sie unglücklicherweise auf ihren Bruder, zu dem sie schon lange keinen Kontakt mehr hatte und der seiner Schwester unbedingt helfen...