(125) freudige Wendung

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Guten Morgen, du wildes Tier!" Alex lässt seine Fingerkuppen zart über meinen Rücken gleiten und verursacht damit einen angenehmen Schauer. Ich drehe mich gähnend zu diesem göttlichen Kerl, lege ihm meine Hand in den Nacken und ziehe ihn für einen zärtlichen Kuss näher an mich ran. "Seit wann bist du denn so ungezügelt?" Auf sein amüsiertes Grinsen steige ich sofort mit ein: "Selber Schuld, wenn du so geil bist!"
"Hahaha. Okay”,  er zieht mich auf seinen ebenfalls nackten Körper, worauf ich sofort die Wärme in mir aufnehme, die er ausstrahlt. "Können wir nicht für immer so liegen bleiben?" Ich vergrabe mein Gesicht in seiner Halsbeuge, was Alex' Nackenhaare zu Berge stehen lässt. "Liebend gerne. Aber wie sollen wir das bei Michael entschuldigen? Wir können nicht zur Arbeit kommen, weil wir den ganzen Tag nackt im Bett liegen wollen?" Seine Finger gleiten nun in meine Haare und massieren mir die Kopfhaut, worauf ich wohlig aufbrumme. Alex’ Lippen hinterlassen federleichte Küsse auf meinem Hals, was ich momentan mehr als genieße. "Dann wären wir zumindest ehrlich und auf diese Art und Weise hat sich bestimmt auch noch keiner entschuldigt!" Ein kleiner Kuss, trifft auf Alex' Hals ein. "Bestimmt nicht!"

Ich ziehe meinen Kopf etwas weiter auf die Seite, damit ich das Gesicht des Mannes neben mir etwas besser betrachten kann. "Weißt du.. manchmal hab ich schon ein bisschen Angst...!", ich zupfe an seinen kurzen Haaren, die total verwuschelt von seinem Kopf abstehen, als er sein Gesicht zu mir dreht und eine sanfte Tonlage anschlägt: "Vor was hast du Angst?" "Hmmm, naja... wenn die Kinder halt da sind. Dann wird alles anders. Was ist, wenn ich etwas falsch mache und es den beiden deswegen nicht gut geht... oder wenn..." Alex drückt mir während dem reden einen Kuss auf die Lippen und verstärkt seine Umarmung etwas: "Das ist doch ganz normal. Ich hab auch manchmal Angst.... Weil ich nicht genau weiß, was auf uns zukommt...also, eigentlich ja schon, aber es ist doch nochmal eine ganz andere Hausnummer, wenn die Leben zweier kleiner Menschen abhängig von deinem Tun und Handeln sind und das dann auch noch die eigenen Kinder sind. Aber...wenn wir unser Bestes geben und zusammenhalten, dann werden wir das schon schaffen! Einfach wird es bestimmt nicht, aber ich denke, wir sind stark genug, um das zu meistern. Jeder macht Fehler und wir werden bestimmt auch einige machen, wir sind nicht perfekt, sondern auch nur Menschen. Aber glaub mir, nach einer gewissen Zeit fühlt es sich bestimmt so an, als wäre es nie anders gewesen und die zwei wären schon immer bei uns!"

Ich lächle ihm leicht entgegen und drücke ihm einen Kuss auf die Lippen. Mich beruhigt es irgendwie, aus seinem Mund zu hören, dass er genauso Angst hat und unsicher ist. Nicht nur die Kinder werden uns als Mama und Papa brauchen, sondern wir uns auch verstärkt als Paar.

"Schatz, denk nicht so viel darüber nach. Das kannst du nicht planen. Wir müssen da ganz langsam reinwachsen. Es wird alles gut werden. Außerdem haben wir eine Menge Unterstützung!" Alex drückt mein Gesicht zurück in seine Halsbeuge und wir kuscheln einfach noch eine ausgiebige Runde, bis Tom vor der Türe steht und klopft: "Josi, dein Auto ist fertig. Kommst du mit?" Ich atme schwer auf, da ich lieber liegen bleiben will, aber natürlich mitgehen sollte, da es ja mein Auto ist: "Ja, Tom. Ich komm gleich!" "War wohl nichts mit der Nacktheit und dem Bett.." Alex lacht leise vor sich hin und versucht mich vorsichtig von sich runter zu schmeißen. "Hey, willst du mich loswerden?", ich kralle mich empört um seinen Hals und beiße ihm sanft in sein Ohrläppchen. "Ja, weil du sonst nicht aufstehst und dein Bruder die Krise schieben wird. Bevor hier wieder alles im Chaos untergeht und ihr euch anzickt, riskiere ich lieber eine kurzzeitig muffelige Josi. Die regt sich auch schnell wieder ab." "Hast du ne Ahnung!", ich wälze mich grummelig von Alex runter und schnappe mir sein T-Shirt vom Boden, das er gestern dort einfach achtlos hingeworfen hat. Vielleicht war es auch ich, keine Ahnung.

Nachdem auch eine Unterhose ihren Weg an meinen Körper gefunden hat, schlendere in nach unten ins Badezimmer und mache mich schnell fertig.

"Bist du soweit?" Tom fängt mich direkt an der Badezimmertüre ab, worauf ich an mir hinunter schaue und ihm dann einen fragwürdigen Blick zuwerfe: "Wenn du mich in Unterhose und T-Shirt mitnehmen willst, dann ja."
Tom lacht kurz auf und schiebt mich zur Treppe: "Dann mach hinne. Ich hab nachher gleich Dienst und der Anruf der Werkstatt war etwas kurzfristig!" Augenverdrehend renne ich die Treppe hoch und ziehe mir noch schnell ein anderes Oberteil und eine Jeans an.

Einzelkämpfer (ASDS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt