Ein paar Wochen später, in denen mein Bauch in Rekordgeschwindigkeit an Umfang dazugewonnen hat, macht sich die komplette WG inklusive Susi und Alex' Eltern auf den Weg zum Shopping.
Meine Gemütslage ist etwas durchwachsen. Gestern Abend auf der Leitstelle ging die Post ab und wir mussten noch drei Stunden anhängen, da unsere Ablöse die Zeit vergessen hatte. Christopher meinte dann, mich heute morgen schon um acht Uhr aus dem Bett schmeißen zu müssen, damit wir auch alle Läden abklappern können. Es ist ja nicht so, dass ich erst im fünften Monat bin, aber sei es drum. Wenigstens ist jetzt die Übelkeit und Kotzerei passé, wodurch ich meinem Körper etwas Koffein zufügen kann.
In den Läden hat jeder so seine Aufgabe, die er wesentlich zu erfüllen hat. Franco managed mit Stephan die Farben und Fototapete fürs Kinderzimmer. Wir haben uns für die Farbe "blasses Graugrün" entschieden. Die Gestaltung überlassen wir den beiden Männern.
Tom hält mit Phil Ausschau nach Maxi-Cosi und Kinderwagen.
Susi, Flo und Paul stöbern bei den Klamotten und ich bete heimlich dafür, das Susi sich bei der Farbwahl zusammenreißen kann.
Christopher und Anne nehmen sich den Möbeln an, was von vornherein eh schon klar war.
Alex und ich müssen letztendlich nur unser Okay abgeben, bzw. ausprobieren, ob Maxi Cosi und Co. für uns beide gleichermaßen gut im Handling sind. Ansonsten stöbern wir bei der Umstandsmode herum, da ich dringend Hosen brauche. Mein Bauch möchte in nichts Normales mehr reinpassen. Sehr zur Freude von Finn, da ich Gewichtstechnisch wieder voll im Rahmen liege und natürlich auch zu Alex' Freude. Mein Freund kann gar nicht mehr die Finger von meinem Bauch lassen, geschweige denn auf die Platzierung täglicher Millionen Küsse verzichten. Wenn die Sportskanonen in meinem Bauch irgendeine Regung zeigen, kleben auch noch die restlichen Hände der WGler an meiner Haut, da jeder die Bewegungen miterleben möchte.
Nachdem wir endlich ein paar Hosen gefunden haben, werden wir sofort von Christopher und Anne abgefangen. "Kommt mal mit, wir haben da etwas gefunden, was zumindest uns sehr gefallen würde!" Christopher legt mir eine Hand auf mein rechtes Schulterblatt und lotst mich durch die Gänge, direkt zu den Möbeln. "Schaut mal. Diese Serie finden wir wundervoll. Der gräuliche Grundton passt perfekt zu eurer ausgesuchten Zimmerfarbe und die Holzmaserung verleiht dem ganzen den passenden Charme. Was meint ihr?" Christopher's Augen glänzen vor Freude und Aufregung, während uns Anne vorführt, wie sich die Türen und Schubladen der verschiedenen Möbelstücke öffnen lassen.
"Also mir würde es gefallen. Passt wirklich gut. Außerdem ist die Wickelkommode schön breit und bietet genug Stauraum. Was meinst du, Alex?", ich werfe einen Blick auf meinen Freund, der amüsiert beobachtet, wie seine Mutter jeden Winkel des Kleiderschrankes erkundigt: "Ja, ich denke das passt zu uns. Ich bin einverstanden. Aber pass auf, dass du Mama nicht in irgendeinem Schrank verlierst!" "Sehr gut. Dann schauen wir jetzt noch nach einem Beistellbett. Dann habt ihr es nachts einfacher! Ist das in Ordnung?", das breite Grinsen in Christopher's Gesicht scheint festgetackert zu sein und als wir beide nicken, fegt er auch schon mit Anne zur nächsten Station.
Die beiden stecken zwar immer noch voller Euphorie, aber sie haben ihre Einstellung etwas geändert und können zum Glück mittlerweile auch auf Kompromisse eingehen. Sehr zur Freude unser aller Nerven.Als nächstes bremsen wir bei Tom und Phil ein, die einen Kinderwagen in einem Waldgrün-Farbton herausgesucht haben. "Was haltet ihr von dem? Ich persönlich finde es besser, wenn die Kinder nebeneinander, statt hintereinander liegen. Außerdem ist die Farbe neutral und doch nicht so trist wie grau oder so... Phil hat auch so ähnliche Maxi Cosis gefunden", der zukünftige Onkel ist ebenso voller Tatendrang und Vorfreude und überschlägt sich fast in seinen Worten. Nachdem auch diese ausgesuchten Stücke für gut empfunden wurden, bremsen wir bei der Klamotten-Fraktion ein.
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Einzelkämpfer (ASDS)
FanfictionASDS - Fanfiction Josi hat ein ernstes Problem an der Backe und versucht davor zu flüchten. An ihrem Zielort, trifft sie unglücklicherweise auf ihren Bruder, zu dem sie schon lange keinen Kontakt mehr hatte und der seiner Schwester unbedingt helfen...