Mir ist es echt nicht gut und die Schmerztabletten waren auch für den Arsch.
Die Türe wird aufgerissen und ein angesäuerter Alex kommt hereingedampft: "Sag mal, spinnst du? Du bist noch krankgeschrieben und solltest dich noch mindestens eine Woche schonen!" "Ja, sorry. Ich habe das total vergessen und heute Morgen ging das auch noch recht gut! Es wurde erst so schlimm, als wir einen Schlaganfallpatient die Treppen runtergetragen haben!", ich muss mich beherrschen, nicht zu würgen. "Wenn ich das gewusst hätte! Ich war auch da. Musste mich dann aber um seine Ehefrau kümmern! Warum hast du nicht erzählt, dass du Sani bist?", er streicht mir über die Haare. "Es hat keiner gefragt... und bevor du weiter fragst: ich hatte gestern Morgen erst das Vorstellungsgespräch und dann ging alles so schnell.. Darum konnte ich das dann auch nicht erzählen", ich werde immer leiser. "Du bleibst jetzt hier liegen, bis ich Schichtende habe und ich kläre das mit Michael. Dir geht's nicht gut, das sieht man aus hundert Meter Entfernung!" "Nein, Alex, das ist doch scheiße. Das ist mein erster Tag und...", er legt einen Finger auf meine Lippen. "Du bringst uns nichts, wenn du nachher selbst kaputt bist und das wird jeder verstehen! Also, ruh dich jetzt aus und ich nehme dich nachher mit!"
Als er gerade weiterreden will, geht sein Melder: "Ich muss, bis nachher!" Es dauert nicht lange, da kommt Jacky rein: "Na du bist die Harte, kommst mit zwei angebrochenen Rippen zum arbeiten..", sie setzt sich neben mich. "Sorry, ich habe echt nicht mehr daran gedacht und wollte die Zähne zusammenbeißen”, mir ist so schwindelig und ich bin relativ kurzatmig, was Jacky auch bemerkt und den Raum verlässt.
Keine fünf Minuten später kniet Markus neben mir: "Jetzt erzähl mal was los ist!" "Nichts.. eig.. eigentlich.... ist alles....gut", ich muss mir meinen Kopf festhalten, weil sich alles dreht.
"Naja, das sieht nicht so aus und man hört es auch! Schon was gegessen heute?" "Nein!" "Schmerzmittel genommen? Vorerkrankungen, Allergien oder irgendwas, das ich wissen sollte?" Ich habe echt keine Lust zu reden, aber nachdem mir Markus schon gegen die Wange getätschelt hat, rede ich doch: "Ja, vor zwei oder drei Stunden zwei Ibus. Hat aber nicht richtig gewirkt. Sonst hab ich, ausser zwei angebrochenen Rippen, nichts!" "Okay, Jacky, wir machen mal ein Monitoring, Blutdruck, BZ und Zugang bitte", weist er Jacky an. "Das muss doch nicht..." "Doch, wenn ich das anordne, muss das auch. Darf ich mal deine Rippen sehen?", bittet er mich. Seufzend ziehe ich den Pullover nach oben und Markus schüttelt mit dem Kopf: "Also, das habe ich auch noch nicht erlebt... Das man so zur Arbeit kommt. Was hast du gemacht?" Währenddessen tastet er meine Rippen ab und ich halte aus Reflex die Luft an. "Du solltest weiter atmen. Bin gleich fertig!", lacht er leise. Als er durch ist, hält er sein Handgelenk gegen meine Stirn: "Kaltschweißig!" Er macht Platz für Jacky und die erledigt die Aufträge im Eiltempo.Markus legt den Zugang doch selbst und gibt mir nochmals etwas Schmerzmittel und Vomex gegen die Übelkeit. Da mein Blutzucker im Keller hängt, bekomme ich noch eine Glukoseinfusion. Ich werde ebenfalls noch kurz abgehört. "Du bleibst bitte jetzt liegen, die Infusion braucht eh seine Zeit. Und die nächsten zwei Wochen will ich dich nicht hier sehen, okay?" "Was? Zwei Wochen? Aber..." "Ja, mindestens! Wenn du danach immer noch so starke Schmerzen hast, zieht sich das noch ein bisschen! Also, bitte nicht mehr schwer lupfen oder überanstrengen", sein Blick ist ernst und duldet keine Wiederrede. "Ja, okay. Danke!" Jacky sagt noch, dass ich rufen soll, wenn was ist und sie die Türe offen lassen.
Das hast du mal wieder toll hinbekommen!
Mit der Zeit dämmere ich weg und bekomme ab und zu mit, wie Markus oder Alex reinkommen und meinen Puls und die Atmung checken und meine Stirn fühlen.
"Schlafmütze, aufwachen!" Franco kniet neben mir. "Seid ihr durch für heute?", frage ich verschlafen. "Ja! Ich muss mich nur noch kurz umziehen, aber Alex kommt gleich, der ist fast fertig". "Okay". Franco geht, als Alex reinkommt. "Jetzt stehen wir mal langsam auf", er zieht mich vorsichtig hoch und ich schiebe meine Füße auf die Seite, sodass ich sitze. Ich gähne vor mich hin, weil ich wirklich fertig bin und das Vomex sein Übriges dazu tut. "Komm, ich helfe dir beim Umziehen!", sagt er liebevoll und ich lasse es zu, denn schließlich hat er mich auch schon im Bikini gesehen. Er zieht mir den Pulli aus und ich bekomme übelste Gänsehaut. Grinsend zieht er mir meinen normalen Pullover drüber.
Ich steh kurz auf, um meine Hose aufzuknöpfen und muss mit dem Reißverschluss kämpfen, da er sich im Stoff verkantet hat. "Soll ich dir zufällig helfen?", fragt Alex belustigt und ich gebe mich geschlagen: "Ja, ich bekomme nicht mal meine Hose ausgezogen!" Er kniet sich vor mich hin und hat den Reißverschluss in Null Komma nichts offen.
Mein Gott, wie peinlich!
Nachdem er mir die Hose runtergezogen hat, setz ich mich hin und er befreit meine Füße. Alex fummelt meine Füße wieder in meine Jeanshose und das Hochziehen und zu machen schaffe ich dann doch noch alleine. Nachdem ich meine Schuhe und Jacke auch an habe, laufen wir raus zu Franco, der schon wartet. Alex hat seinen Griff fest an meinem Oberarm und Franco läuft hinter mir. Die haben bestimmt Angst, dass ich umkippe.
"Mann, ich war noch gar nicht bei Michael!", schlag ich mir an die Stirn.
"Ich war vorhin bei ihm und Markus hat ihm auch Bescheid gegeben. Geht alles in Ordnung, brauchst dir keinen Kopf machen!"~~~~~~~~~~~
Zuhause angekommen, sitzen Flo und Tom noch auf dem Sofa. "Was ist passiert?" Tom fallen fast die Augen aus dem Kopf. "Unsere neue Kollegin hat vergessen, dass sie zwei angebrochene Rippen hat und wollte mit aller Gewalt arbeiten", berichtet Alex und drückt mich neben Tom aufs Sofa. Florian guckt ganz komisch:
"Neue Kollegin?" "Ja, darf ich vorstellen: Josi Mayer, neue Rettungssanitäterin auf unserer Wache. Heute erster Arbeitstag und im gleichen Zuge auch der letzte für die nächsten zwei Wochen!", witzelt Franco. Flo und Tom schauen mich fragend an. "Ja, er hat recht...", zucke ich mit den Schultern. "Wie du bist auch Sani?" Flo ist total entsetzt. "Ihr wolltet doch nie wissen, was ich arbeite... "Deshalb muss ich es doch auch Niemanden auf die Nase binden!" Tom schüttelt mit dem Kopf: "Hattest du nicht ne ganz andere Richtung eingeschlagen?" "Ja, aber so ein Bürofuzzi bin ich dann doch nicht... war einfach nicht so mein Ding!", ich muss schon wieder gähnen."Dann muss ich dich jetzt auch noch auf Arbeit ertragen?", kommt Phil lachend um die Ecke und ich schmeiße ein Kissen auf ihn. "Dann bist du so oder so in der richtigen WG gelandet", lacht Tom und nimmt mich in den Arm. "Josi, wir müssen unbedingt noch reden!", wird Phil wieder ernster. "Kein Problem, aber nicht mehr heute, ich bin nicht mehr ganz auf der Höhe!", ich lehne meinen Kopf gegen das Sofa. "Das sehe ich ein, aber morgen dann!", mahnt er mich. "Ja.... Ich geh jetzt hoch, muss dringend schlafen!"
Alle wünschen mir eine gute Nacht, bis auf Alex, der steht da, wartet und beobachtet. Als ich schwankend ums Sofa herumlaufe, weiß ich, warum er gewartet hat. "Komm, ich bring dich hoch. Nicht, dass du noch die Treppen runterfällst!", er legt einen Arm um mich und wir gehen hoch in mein Zimmer. Ich ziehe meine Hose aus, mehr schlecht als recht, aber ich schaffe es. Dann ziehe ich mir ein T-Shirt aus dem Schrank und wechsel auch mein Oberteil. Alex sitzt auf meinem Bett und sieht mir belustigt zu.
Als ich letztendlich im Bett liege, streicht er über meine Haare. "Kannst du noch hier bleiben? Wenigstens bis ich eingeschlafen bin?", bitte ich ihn, da es mir wieder ziemlich komisch wird. Er scheint kurz zu überlegen, legt sich dann aber zu mir und zieht mich auf seine Brust.Ich merke, dass sein Herz schneller schlägt und ich frage mich, was da los ist… Fest umschlungen schlafe ich in seinen Armen ein.
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Einzelkämpfer (ASDS)
FanficASDS - Fanfiction Josi hat ein ernstes Problem an der Backe und versucht davor zu flüchten. An ihrem Zielort, trifft sie unglücklicherweise auf ihren Bruder, zu dem sie schon lange keinen Kontakt mehr hatte und der seiner Schwester unbedingt helfen...