(39) Phase 10

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Die Stunden vor dem sinnlosen Trash-TV vergehen und ich verblöde immer mehr. Den Tee konnte ich komplett in mich reinschütten, aber mehr als eine Handvoll Salzstangen habe ich nicht geschafft.

Am Abend werde ich wahnsinnig und ich merke schon wieder wie sich mein Körper erhitzt. Vorbeugend laufe ich ins Bad und lass kaltes Wasser über meine Pulsadern laufen. Meine Haut fängt wieder an zu brennen und ich fühle mich auf einen Schlag so schlapp. Die Hitze weicht der Kälte und anders herum. Da mein Hoodie schon fast wieder durchgeschwitzt ist, quäle ich mich nach oben, um mich umzuziehen.

T-Shirt oder Pulli?

Als ich den verschwitzten Hoodie ausgezogen habe, erfriere ich fast und ziehe mir einen neuen Hoodie an, worauf es mir sofort wieder zu warm wird.

Ich drehe durch!

Mein Kreislauf meldet sich auch wieder langsam ab und ich bereue, nichts gegessen zu haben. Bevor ich also umkippe, setz ich mich auf den Boden und lehne mich mit dem Rücken an UNSER Bett. Hahahaha. Mein ganzer Körper fängt an zu Schmerzen und ich leg mich flach auf den Boden, schon alleine, um die geringe Kühlung des Untergrund aufzunehmen. Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn und ich fühle mich, als wenn ich innerlich verbrenne. Meine Atmung verschnellert sich ebenfalls. Ich weis, dass ich jetzt unbedingt nach Alex schreien sollte, aber ich schaffe es nicht. Ich hoffe einfach, dass mich jemand findet.

Meine Sicht verschwimmt langsam und ich möchte mich gerade total aufgeben, da wird die Zimmertüre aufgerissen. "Josi!" Neben mir fällt Alex auf die Knie und tastet meinen Puls. "FLO! FRANCO!", brüllt er durchs ganze Haus und einen Wimpernschlag später, steht schon wieder das ganze Zimmer voll. "Scheiße! Ich hole kurz alles!" Flo scheint wieder die Treppen runter zu rennen. "Puls ist zu schnell! Genauso wie die Atmung. Sie glüht oder brennt schon förmlich. Somnolent”, plappert Herr Hetkamp vor sich hin und gibt meinem Bruder Anweisungen: "Tom, los auf die Knie, wir müssen sie höher lagern!" Sofort werde ich umgedreht und auf Toms Knie hochgezogen. Die ganzen Berührungen brennen und ich stöhne qualvoll auf. "Alex, wir sind bei Vierzig Komma sechs. Das Fieber steigt zu rasant an!" "Hier, Phil hat zum Glück gestern ein paar Infusionen mehr mitgebracht!" Flo muss sich wieder im Raum befinden und Franco fummelt an meinem Zugang herum.

Alex zieht mir mal wieder die Jogginghose im Schnellverfahren aus und kurz darauf bin ich auch schon weg.

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Ein ekelhafter Schmerz auf meinem Brustbein haucht mir wieder Leben ein und ich höre Alex' Stimme. Ein kurzes Stöhnen entfährt meinem Hals und ich öffne langsam meine Augen. Kurz darauf leuchtet mir irgendwas direkt in die Augen, was mich fast erblinden lässt. "Okay, isokor. Franco, wie sieht es aus? Puls hat sich schon normalisiert, Atmung ist auch besser!"
"Neununddreißig Komma neun! Mann Alex, wenn du sie nicht gefunden hättest..." Francos sorgen erfüllte Stimme dringt in mein Ohr. "Häng nochmal was dran! Wenn sie schon nichts trinkt, muss die Flüssigkeit so rein!", weist Alex an. "Hey Josi, hörst du mich?" Tom versucht, meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Ich schaue in das Gesicht über mir und bekomme nur ein heißeres "ja" über die Lippen. "Wir legen dich jetzt gleich ins Bett. Versuch deine Augen eine Weile offen zu lassen"

Alex entfernt das nasse Zeug von meinen Waden und kurze Zeit darauf, hänge ich wieder mal in seinen Armen. "Wenn das morgen nochmal so rasant ansteigt, dann geht's ab in die Klinik! Verdammt..." Alex setzt sich erschöpft neben mich aufs Bett und greift nach meiner Hand. Im Hintergrund murmeln Franco und Tom irgendwas und es hört sich an, als wenn Phil auch da wäre.

"Alex.." kaum will ich was sagen, legt er mir einen Finger auf die Lippen: "Pscht! Ruh dich jetzt aus! Es ist alles in Ordnung!" Diesmal bin ich brav und befolge den Rat, denn ich bin wirklich viel zu schwach, um wach zu bleiben.

Einzelkämpfer (ASDS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt