Raisa's Zeit in Schloss Hyrule war endlich vorbei! Wirklich, die letzten Stunden im Schloss waren die anstrengendsten überhaupt. Zuerst die Audienz mit dem Federvieh vor dem König, dann allein vor dem König und zum Schluss durfte sie noch ein paar Stunden mit Zelda und Mipha ausharren. Wobei das Zoramädchen da noch das kleinste Problem war. Ja, gegen Mipha hatte Raisa im Groben und Ganzen nichts. Zwar konnte sie Mipha's übermäßig gute Einstellung nicht nachvollziehen..., aber hassen? Nein, hassen tat sie Mipha wirklich nicht. Zumal die Zora ihr nie etwas getan hatte.
Im Gegensatz zu manch anderen... Dabei spielte sie nicht wenig auf einen Vogel, Orni besser gesagt, an, der auf den Namen Revali oder noch besser: Federvieh hörte.
'Ich will diese Geschichte hören, um diese Frau zu verstehen', hatte er gesagt. Mal ganz davon abgesehen, dass dies nicht möglich war, warum wollte er das? Was nützte es ihm, sie zu verstehen? Es war zum Kopfzerbrechen... Sonst konnte sie Revali's Verhalten immer deuten oder zumindest erkannte sie seine Absichten. Doch dieses Mal war es für sie schier unmöglich. Dabei war er sonst immer so einfach gestrickt... Scheint so, als wäre sie nicht die einzige, die sich veränderte...
Wie dem auch sei, sie hatte das Schloss nicht verlassen, um ihre Gedanken und ihre wertvolle Zeit an diesen Idioten zu verschenken. Alles was für sie nun zählte, war die Reparatur ihres Schwertes! Und dafür würde sie, nein, müsste sie nach Goronia reisen. Goronia, die Heimat der Goronen...
Eine Stadt, die hoch oben am Todesberg errichtet wurde.
Eigentlich war der Pfad dorthin momentan sehr gefährlich, denn der Todesberg stand kurz vor einem Ausbruch, was zur Folge hatte, dass die Erde dort sehr oft stark zu beben begann. Und wie das dann so war, lösten sich Gesteinsbrocken und diese prasselte hinunter – auf dem Pfad zum Todesberg, Goronia und was auch immer. Die Goronen konnten diesen Steinregen wegstecken – doch als Hylianerin hatte sie schlechte Karten. Hielt sie das auf? Wohl kaum. Raisa wäre nicht Raisa, wenn sie sich vor ein paar Steinen fürchten würde!
Nun denn, ihr Ziel war es die Stadt am Todesberg noch am heutigen Tage zu erreichen und wieder zu verlassen. Somit trat sie ihre Reise an, endlich auch wieder auf ihrem Pferd. Was wohl aus dem Gaul geworden ist, welchen sie mit nach Hebra genommen hatte? Er wird wohl das Zeitliche gesegnet haben. Gut, dass Zelda nicht gefragt hatte, sonst hätte sie sich wieder eine Predigt anhören können.
Nun denn, mit ihrem Hengst ritt sie über die Ebene bis nach Ranelle. Bei genauerem überlegen, stellte sie fest, dass sie dort schon eine ganze Weile nicht mehr gewesen war. Zuletzt, als sie Mipha im Dorf der Zora aufgesucht hatte. Das war kurz bevor sie die Aufpasserin von Zelda spielen musste und diese zur Quelle des Mutes zu begleiten hatte.
Ranelle war eigentlich die beste Region Hyrules. Im Sommer wurde es nicht zu warm und im Winter nicht zu kalt- ganz nach ihrem Geschmack. Tja, fast schon bedauernswert, dass sie es sich nicht erlauben durfte, dort zu verweilen. Stattdessen ging es Richtung Norden, nach Eldin.
Raisa konnte sich noch daran erinnern, kurz nachdem sie zum Recke ernannt worden war, war sie dazu verpflichtet worden die anderen Recken aufzusuchen und deren Fähigkeiten zu sehen. Daruk hatte sie zuerst aufgesucht und damals... Na ja, sie hätte schon auf die Idee kommen können, dass es einen Pfad nach Goronia gab. Sie hätte nicht zu Vah Rudania klettern müssen. Für diese Blödheit hätte sie eigentlich Prügel verdient – ihrer Meinung nach.
Ihr Blick wanderte zum Himmel, wohl eher zu den dunklen Wolken. Das war der einzige Nachteil an Ranelle: es regnete oft. Viel zu oft. Aber na ja, nirgends war es perfekt, von daher musste man über ein paar Dinge hinweg sehen können. Da fiel ihr jemand ein, der darin noch schlechter war, als sie selbst.
Wie sich die Dinge ändern konnten... Raisa wusste noch genau, wie ihr die Tatsache missfiel, dass die anderen Recken eine spezielle Fähigkeit hatten – nur sie nicht. Und nun? Nun hatte sie ihre eigene, gehörte zu den Recken dazu – ob es ihr nun gefiel oder nicht – und hatte mit diesen schon das ein oder andere erlebt. Sie hatte keine Ahnung wie und warum sich das so entwickelt hatte. Schließlich war sie zum Anfang davon überzeugt, dass sie ihr Ding allein durchziehen würde. Das tat sie zwar zum Großteil immer noch, doch hatte sie sich nun irgendwie an Gesellschaft gewöhnt. Zumindest... Wäre es seltsam, wären die anderen nun einfach...weg. Ebenfalls seltsam, dass es sie nicht sonderlich störte. Manches kam wirklich, wie man es nie hätte erahnen können.
Aber egal wie sehr sie sich an Gesellschaft gewöhnt hatte oder sonst so ein Zeug, den Feiertag in sechs Tagen würde sie trotzdem allein verbringen. Heute war der achtzehnte Dezember, die Zeit rannte wirklich. Der vierundzwanzigste Dezember... Dieser Tag bedeutete für sie mehr, als für alle anderen. Während sie alle den Geburtstag Hylia's feiern würden... Würde sie allein sein. Allein sein wollen! Das wäre das Beste.
Mittlerweile war Raisa in Eldin angekommen. Es dauerte nicht lange, schon hatte sie den Stall der Berge hinter sich gelassen. Und somit erreichte sie ihn: den Pfad zum Todesberg. Der Ritt ging bereits Bergauf und wurde anstrengender. Trotzdem war es besser, als das Geklettere von damals. Es ärgerte sie im Nachhinein wirklich ungemein! Abe gut, was hatte sie damals durch ihre Vorhersehung gelernt? Die Vergangenheit war nicht zu ändern, lediglich die Zukunft war zu beeinflussen.
Ab einem gewissen Punkt, sie wusste nicht genau, welche Etappe, stieg sie von Pferd am um den restlichen Weg zu Fuß zu gehen. Das Pferd würde nicht viel weiter kommen, schließlich wurde es immer wärmer. Außerdem kam Raisa mit dem Pferd nicht überall hin. Deshalb band sie die Zügel um einen Felsen und setzte ihre Reise fort. Die paar Stunden würde der Gaul schon überstehen.
Vom Winter merkte man hier rein gar nichts. Und die heißen Quellen an welchen sie vorbeiging, bestätigten diese Aussage schon fast. Wer also keine Lust mehr auf den Winter hatte, konnte hier in den Quellen entspannen. Am besten noch ein Cocktail dabei? Die Goronen könnten damit ein Vermögen verdienen, dann wären sie auf ihre Schmiedearbeit auch gar nicht mehr angewiesen. Oder in Mienen nach Erzen zu suchen.
Ein Ruckeln holte sie aus ihren Gedanken wieder zurück. Nicht weit von ihr schlugen große Felsbrocken auf den Boden, die wahrscheinlich vom oder wegen des Todesberges hinunterfielen. Auf eine Bekanntschaft mit diesen hatte sie relativ wenig Lust. Aus diesem Grund legte sie noch einen Zahn zu, um schneller in Goronia anzukommen. Daruk besaß doch diesen Schutzschild... Sollte irgendetwas auf sie fliegen, wäre sie abgesichert. Vorausgesetzt sie erreichte Goronia und Daruk bevor sie erschlagen wurde. Nun, in einem hatte Zelda Recht gehabt... Der Todesberg war momentan alles andere, als ein liebreizendes Urlaubsziel. Nur jemand ihresgleichen wäre so... Versessen darauf herzukommen.
Wie auch immer, sie hatte die Südmiene erreicht, somit konnte Goronia auch nicht mehr allzu weit entfernt sein. Zumindest... Glaubte sie, dass dies die Südmiene war. Goronen, die im Gestein nach Edelsteinen suchten, deuteten zumindest daraufhin.
„'Ne Hylianerin, ich glaub's nicht! Die mach'n doch alle 'nen Bogen um den Todesberg!", hörte Raisa einen Goronen zum anderen sagen.
DU LIEST GERADE
Number 6
FanfictionDie Hylianer fanden einen weiteren Titanen, der gegen die Verheerung Ganon eingesetzt werden sollte. Kurzerhand entschloss sich Prinzessin Zelda noch einen weiteren Recken aufzunehmen. Doch wen? Alle Völker Hyrules waren bereits vertreten. Nach lang...